Erste Hilfe bei Suizidgedanken

- <b>In der Krise helfen</b>, das wollen Ulrike Gottlich, Ulrike Schrittwieser und Ulrike Fuchs - mit Vorträgen und Beratungen.
- hochgeladen von Barbara Pototschnig
Suizide verhindern will das Projekt "GO-ON" in Bruck-Mürzzuschlag.
15 Männer und 5 Frauen starben im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag 2014 durch Suizid. In Österreich waren es 1313 Menschen; im Vergleich dazu starben 430 Menschen durch Verkehrsunfälle. Die Steiermark liegt bei den Suiziden an der Spitze. Männer ab dem 65. Lebensjahr sind die Hauptrisikogruppe bei Suiziden. Es sei das Schlimmste was passieren kann, sagte Bezirkshauptfrau Gabriele Budiman bei der Präsentation des Projektes "GO-ON Suizidprävention Steiermark" vergangene Woche in der Bezirkshauptmannschaft Bruck.
Menschen informieren
Das Projekt will aufklären und Wege aus der Krise aufzeigen. "Wissen hilft", sagt die Leiterin des Regionalteams Bruck-Mürzzuschlag Ulrike Fuchs. "Wir wollen das Thema enttabuisieren, indem wir falsche Informationen und Vorurteile aufdecken sowie Warnsignale und Hilfsmöglichkeiten aufzeigen", so Fuchs.
So können kostenlose Vorträge und Workshops in der Region von Organisationen, öffentlichen Einrichtungen wie Schulen oder Gemeinden vereinbart werden. Auch bestimmte Berufsgruppen oder private Gruppen können sich beim Team melden.
Hinhören - offen ansprechen
Erzählt jemand von Gedanken, sich das Leben zu nehmen, sei es ganz wichtig, diese Absichten ernst zu nehmen, sagt Schrittwieser. Die Leidenden sollten offen angesprochen werden und die Zuhörer sollten diese Gedanken ohne zu urteilen wertschätzend aufnehmen. Dann seien vertraute Personen aus dem Umfeld miteinzubeziehen. Wichtig ist, professionelle Hilfe zu holen. Infos unter 0664 / 883 403 66.
Barbara Pototschnig
Daten und Fakten zur Suizid-Prävention
Welche Menschen sind von Suizid betroffen?
Menschen in Krisen und Notlagen, psychisch oder chronisch Kranke, jene mit Suizidversuchen, Hinterbliebene, Personen im Umfeld von Suizid, ältere Menschen - vor allem Männer, Jugendliche mit Beziehungskrisen, Suchtkranke.
Hinweise auf Suizidgefahr
Direkte und indirekte Ankündigungen, soziale Isolation, Hoffnungslosigkeit, verstärkter Alkohol- und Drogenmissbrauch, unverantwortliches Verhalten, Beschaffung von Suizidmitteln, Verschenken von Persönlichem und Wertvollem, Beendigung wesentlicher Beziehungen, starke Verzweiflung, nicht zu stoppende Suizidgedanken, Männer mit Depressionen.
Infos:
www.plattformpsyche.at; www.suizidpraevention-stmk.at
Hotlines helfen in der Not
Schnelle Hilfe bieten auch Hotlines wie die Telefonseelsorge unter dem Notruf 142, die Kummernummer unter 116 123, Rat auf Draht unter 147 sowie die Landesnervenklinik Sigmund Freud unter 0316 / 21910.
Gruppe für Angehörige und Trauernde nach Suizid:
21. September, Psychosoziale Beratungsstelle Kapfenberg,
18 Uhr, Info: 03852 / 4707.
Barbara Pototschnig
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