Hilfe über "Jugend Eine Welt"
Mariazeller Ärztin ordiniert in Ghana

Magdalena Grießler bei einer Sprechstunde unter einem Mangobaum auf einem Dorfplatz in Ghana. | Foto: Jugend Eine Welt/Thomas Zach
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  • Magdalena Grießler bei einer Sprechstunde unter einem Mangobaum auf einem Dorfplatz in Ghana.
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Die Mariazellerin Magdalena Grießler hat ihr Herz an Afrika und an die Menschen in Ghana verloren. Seit vielen Jahren hilft sie Menschen vor Ort und engagiert sich auch bei der Entwicklungshilfeorganisation „Jugend Eine Welt“.

MARIAZELL. Magdalena Grießler ist praktische Ärztin und leitet zusammen mit Patrick Killmaier das Gesundheitszentrum in Mariazell. Seit Ihrem Studium fährt sie immer wieder nach Afrika (Äthiopien und Ghana), um dort in Krankenhäusern Patientinnen und Patienten zu versorgen.
„Von Afrika habe ich immer geträumt. Als ich eine Reportage im deutschen Fernsehen über das Wirken des Ordens der Missionsärztlichen Schwestern in Attat in Äthiopien mit einer deutschen Ärztin als Leiterin, reifte in mir endgültig der Entschluss, mich in Afrika zu engagieren. Im Jahr 2010 war ich damals noch als Medizinstudentin in Afrika und habe bei den Missionsärztlichen Schwestern zu helfen begonnen.

Arztordination auf dem Dorfplatz: Ein Patient bei der Sprechstunde; dahinter der gut gefüllte Wartebereich. | Foto: Jugend Eine Welt/Thomas Zach
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Durch eine Ordensschwester ist Magdalena Grießler auf ein Hilfsprojekt in Ghana in Kulmasa aufmerksam geworden; im November 2022 reiste sie zum ersten Mal nach Ghana. „Die Zustände waren dort noch weitaus herausfordernder als in Äthiopien. Hier gab es faktisch überhaupt keine medizinische Infrastruktur, geschweige denn eine ärztliche Versorgung“, erzählt Magdalena Grießler während einer kleinen Pause im Gesundheitszentrum.

„Es sind Zustände, wie man es sich als Mitteleuropäer überhaupt nicht vorstellen kann. Man fährt in die Dörfer, die eigentlich nur mit Motorrädern zu erreichen sind, die Sandpisten sind nicht einmal für Geländewagen geeignet. Dort sitzen wir am Dorfplatz unter einem Mangobaum und impfen beispielsweise 160 Kinder gegen Masern.“

Manche Gegenden sind nicht einmal mit dem Jeep erreichbar; hier hilft nur mehr ein geländetaugliches Motorrad. | Foto: Jugend Eine Welt/Thomas Zach
  • Manche Gegenden sind nicht einmal mit dem Jeep erreichbar; hier hilft nur mehr ein geländetaugliches Motorrad.
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Eine mobile Krankenstation

Mitten im Dorf sind mehrere Stationen aufgebaut. Die Dorfbewohnerinnen und -bewohner sitzen auf einer Bank wie im Wartezimmer, dann werden sie von der Ärztin erstuntersucht und – wenn nötig – zu weiteren Behandlungsstationen geschickt (beispielsweise Blutdruckmessen, Bluttest bzgl. Malaria & Typhus, Medikamentenausgabe).

Für die Menschen vor Ort ist es die einzige Möglichkeit, eine fast kostenlose Gesundheitsversorgung zu bekommen, da der Weg für viele zum nächsten Krankenhaus aufgrund der großen Distanzen einfach nicht schaffbar ist. „Es ist bei diesem Orden so üblich, dass für die Behandlung eine kleine Gebühr, die sich umgerechnet im niedrigen Centbereich bewegt, eingehoben wird, damit es eine Wertigkeit bekommt“, so Magdalena Grießler.

Visite im neuen Krankenhaus in Kulmasa – unterstützt von "Jugend Eine Welt" und dem Verein „Freunde Anna Dengel“. | Foto: Jugend Eine Welt/Thomas Zach
  • Visite im neuen Krankenhaus in Kulmasa – unterstützt von "Jugend Eine Welt" und dem Verein „Freunde Anna Dengel“.
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Kleines Krankenhaus als Meilenstein

Ein Meilenstein ist im Vorjahr passiert, denn da wurde in Kulmasa ein Krankenhaus eröffnet, dass die Missionsärztlichen Schwestern aufgebaut haben. „Es ist ein einfaches Krankenhaus, aber es erfüllt seinen Zweck und hebt die Gesundheitsversorgung auf ein neues Niveau.“ Jetzt aber tut sich ein neues Problem auf: „Uns fehlen Ärzte und medizinisches Personal, schlichtweg, weil die Unterkünfte dafür fehlen.“ Jetzt soll ein Personalhaus errichtet werden. Wieder ein neues Projekt.

Engagement bei "Jugend Eine Welt"

Spätestens jetzt kommt die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“ ins Spiel; Magdalena Grießler ist dort auch im Vorstand aktiv – ehrenamtlich versteht sich. "Jugend Eine Welt" koordiniert für den Don Bosco-Orden die Entwicklungszusammenarbeit. "Jugend Eine Welt" setzt selbst keine Projekte um, sondern unterstützt Partnerorganisationen wie eben den Verein ,Freunde Anna Dengel' – sie war Tirolerin und gründete vor 100 Jahren den Orden Missionsärztliche Schwestern.

In Kulmasa in Ghana wird auch eine Schule unterstützt. Besonders wichtig ist das tägliche Mittagessen. | Foto: Jugend Eine Welt/Thomas Zach
  • In Kulmasa in Ghana wird auch eine Schule unterstützt. Besonders wichtig ist das tägliche Mittagessen.
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Das von "Jugend Eine Welt" und dem Verein „Freunde Anna Dengel“ unterstützte Krankenhaus in Kulmasa ist seit vergangenem September im Betrieb und wir stetig erweitert. Aktuell können schon fast alle wichtigen Untersuchungen angeboten werden. Dementsprechend gut ist die Resonanz der Bevölkerung. Die Patientinnen und Patienten kommen meist mit Malaria-Erkrankungen, vor allem kleine Kinder sind davon stark betroffen.

Beim jüngsten Besuch vor einigen Wochen wurde in Kulmasa eine von „Jugend Eine Welt“ unterstützte Volksschule besucht, in der für mittlerweile 600 Kinder ein täglich warmes Mittagessen angeboten und finanziert wird. Magdalena Grießler: „Oft ist die warme Mahlzeit die größte Motivation für Eltern, ihr Kinder in die Schule zu schicken, da sie sich zu Hause ein Essen sparen und die anderen mehr haben. Gleichzeitig werden die Kinder oft selbst auf dem Feld für Arbeiten gebraucht.“

Magdalena Grießler hilft bei der Essensausgabe für die Schulkinder. | Foto: Jugend Eine Welt/Thomas Zach
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Einmal im Jahr muss sein

Durchschnittlich einmal im Jahr geht sich für die Mariazeller Ärztin eine Reise nach Ghana aus. „Es müssen schon rund drei Wochen sein, damit es sich auch lohnt. Mehr geht leider nicht, weil es die Arbeit und das Team im Mariazeller Gesundheitszentrum belasten würde.“

Spendenmöglichkeit:
Der Bau der Family Clinic in Kulmasa sowie die Etablierung der Public Health Teams, die in die Dörfer fahren, werden jeweils von der österreichischen Entwicklungsorganisation "Jugend Eine Welt" und dem Verein „Freunde Anna Dengel“ finanziell ermöglicht.

Unterstützungen für verschiedene Projekte in Ghana sind über das Spendenkonto von „Jugend Eine Welt“ möglich: AT66 3600 0000 0002 4000. Die Spenden sind steuerlich absetzbar. Mehr Informationen auf www.jugendeinewelt.at/spenden

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