Schwendtag auf der Teichalm
Am Samstag haben Almbäuerinnen und Almbauern im Naturpark Almenland (auf der Teichalm-Sommeralm) ihre Almflächen präsentiert, welche im Rahmen eines EU-Pilotprojektes vorbildlich revitalisiert wurden.
Das Projekt Alpa wurde von Partnern des operationellen Programms Slowenien-Österreich 2007-2013 ins Leben gerufen, um die Bewirtschaftung von Almen in Schutzgebieten zu fördern und nachhaltig zu sichern. Die Entwicklung in den letzten Jahren sowohl in Slowenien als auch in Österreich zeigt nämlich, dass die Bewirtschaftung der Almen, die nicht nur für die Produktion von Qualitätsprodukten, sondern auch für die Erhaltung der vielfältigen alpinen Kulturlandschaft wichtig ist, immer mehr zurückgeht.
Die Erhaltung der Almen ist für den Naturschutz von besonders hoher Bedeutung, da mit der Almbewirtschaftung ein hohes Maß an Biodiversität verbunden ist. Auf den Almweiden sind unzählige Pflanzen- und Tierarten vorzufinden, die mit dem Zuwachsen der Almweiden verschwinden würden. Wie die Felderhebungen im Naturpark Almenland gezeigt haben, folgen auf Flächen mit starker Streuakkumulation häufig die Sukzessionsstadien „Magerrasen mit Zwergsträuchern“ und „Magerrasen mit Jungbäumen“, womit die Entwicklung zum offenkundigen Verlust von offener Kulturlandschaft eingeleitet ist. Ältere Verwaldungsstadien und Fichtenaufforstungen haben in der Vergangenheit zusätzlich zur Reduzierung der Almweideflächen geführt. Die nachfolgend dargestellten Revitalisierungsmaßnahmen liegen hauptsächlich auf solchen Flächen.
Almrevitalisierungen
Die Revitalisierungsflächen liegen über das gesamte Gebiet des Naturparks Almenland verteilt. Insgesamt wurden auf 8 Almen (4 Gemeinschaftsalmen und 4 Privatalmen) Weideflächen im Ausmaß von 14,96 ha projektiert und 11,45 ha revitalisiert. Von den umgesetzten Maßnahmen entfielen 4,2 ha auf das Entfernen und Auflockern von Jungbäumen, 4,9 ha auf die Schaffung von Lärchweiden, 1,9 ha auf die Umwandlung von geschlossenen Baumbeständen in strukturierte Almweiden und 0,5 ha auf das Schwenden von Krummholz. Die Maßnahmen wurden in Zusammenarbeit mit Naturpark und Almbewirtschaftern erarbeitet. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wurde zunächst die mögliche Bandbreite der verschiedenen Revitalisierungsmaßnahmen mit besonderer Berücksichtigung einer landschaftsverträglichen und ökologischen Umsetzung präsentiert. Im Rahmen von sogenannten „Individual meetings“ wurden einzelne Almen begangen und gemeinsam mit Vertretern des Naturparks und der Almbewirtschafter mögliche Verbesserungsmaßnahmen besprochen. Auch dabei wurde ökologischen Aspekten und der Landschaftsverträglichkeit der Maßnahmen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Nach der Ausarbeitung der Maßnahmen (planliche Verortung, technische Beschreibung, Kostenschätzung) und der Einholung der behördlichen Bewilligungen durch die Bewirtschafter wurden im Rahmen eines „Workshops with farmers“ die einzelnen Managementpläne präsentiert und besprochen. Darüber hinaus wurden Informationen zum organisatorischen Ablauf der Maßnahmenumsetzung und deren Abrechnung im Projekt weitergegeben.
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