Bergrettungsübungen in der Hochsteiermark

Foto: Martin Hörzer
4Bilder

Eiskletterunfall im Kasperlgraben bei Seewiesen! So lautete kürzlich die Übungsannahme der Bergrettung Turnau bei der monatlichen Einsatzübung. Szenario war das ein Eiskletterer rücklings aus dem Eis stürzte und sich dabei im oberen Teil des Eisfalles in ca. 30 Metern Höhe schwerste Rückenverletzungen zuzog. Dies Übung bei minus 15 Grad, Sturm und starkem Schneefall forderte von den teilnehmenden 13 Kameraden der Ortsstelle Turnau ihren vollsten Einsatz, da auch im Ernstfall in dieser engen Schlucht keine Hubschrauberbergung möglich wäre. Erschwerend war die Finsternis und die ständige Absturzgefahr im Steilgelände. Der senkrechte Eisfall machte es nötig für die anrückende Mannschaft einen Klettersteig mittels Eisschrauben und Bohrmaschine bis zum Verunfallten aufzubauen.
Nach Verpackung in die Vakuummatratze und Abtransport über den senkrechten Eisfall wurde der Patient noch einmal in einen Akja umgepackt und zu Fuß durch eine schwierige Schlucht und ein vereistes Bachbett in Richtung Bundesstraße transportiert, wo er zur weiteren medizinischen Versorgung an den Rettungsdienst übergeben wurde.
Die zwei neuen Anwärter der Ortsstelle Turnau zeigten bei dieser Übung wieder vollstes Interesse und ausgezeichnete Alpine Fähigkeiten, somit steht der weiteren Ausbildung zum Bergrettungsmann nichts mehr im Wege.
(Text und Fotos: Martin Hörzer)

Wintereinsatzübung der Mürzzuschlager Bergrettung bei äußerst anspruchsvollen Bedingungen:
Musste im Vorjahr die turnusmäßige Wintereinsatzübung der Bergrettung Mürzzuschlag auf Grund von fast sommerlichen äußeren Bedingungen verschoben werden, so gestaltete sich das diesjährige Technik- und Einsatztraining äußerst anspruchsvoll da sehr hochwinterlich. Temperaturen von – 18°, Sturmböen bis zu 100 km/h und Neuschneemengen von knapp 1 Meter ermöglichten einen perfekten, aber auch sehr selektiven Übungsrahmen.
Den Dreikönigstag verbrachten so 22 Mürzer Bergretter auf der Rax und trainierten unter anderem das Verhalten im lawinengefährdeten alpinen Gelände sowie die Suche nach eventuell Verschütteten.
Zusätzlich stand noch das Erstellen von Schneeprofilen und die Auswertung derselben für die Lawinenlagebeurteilung sowie der Bau einer behelfsmäßigen Notunterkunft mittels Schneebiwak auf der Übungstagesordnung.
Die großen Neuschneemengen sowie der starke Sturm ermöglichten, so kurios das auch klingen mag, beste Voraussetzungen. Nach der Absolvierung aller Stationen konnten sich aber dann alle Teilnehmer im Waxriegelhaus endlich aufwärmen und den ereignisreichen Tag gemütlich ausklingen lassen.
(Text und Fotos: Andreas Steininger)

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.