Brahms wohnt bald wieder

Innenhof des Brahms-Hauses mit Museumszugang | Foto: Heinz Veitschegger
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Es ist genial und man sieht es den Museumsgründern Ronald und Elisabeth Fuchs im Gesicht an: Ein lang gehegter Wunsch geht mit der Anmietung der originalen Sommerwohnung des großen Meisters in Erfüllung. Brahms hat in dieser Wohnung an der Wiener Straße mit Erker und Gedenktafel den 3. und 4. Satz seiner IV. Symphonie in e-moll op. 98 komponiert und über 30 bekannte Lieder- und Chorwerke geschrieben. Die beiden Brahmsenthusiasten und studierten Musikliebhaber haben 1989 in privater Initiative die Österreichische Brahms-Gesellschaft gegründet. 1991 wurde in Nebenräumen der ursprünglich 1884/85 von Brahms bewohnten Sommerwohnung das Brahmsmuseum eröffnet. Brahms lebte neun Monate in Mürzzuschlag und hinterließ unglaublich viele Erinnerungen, die er zum Teil mit seinen Freunden, die er nach Mürzzuschlag einlud, teilte. "Brahms besuchte von Mürzzuschlag aus den Schriftsteller und Dichter Peter Rosegger in Krieglach und umgekehrt ehrten u.a. Theodor Billroth, Eduard Hanslick und Robert Fuchs den aus Hamburg stammenden Komponisten durch Besuche in dessen Sommerwohnung in Mürzzuschlag", sagt Ronald Fuchs. Das Museum hat sich in einer Dauerausstellung mit dem Titel "Johannes Brahms auf Sommerfrische" spezialisiert. Auf einem musikalischen Spazierweg durch die Räumlichkeiten bekommt der Besucher authentische Eindrücke von den Brahms'schen Komponiersommern in Österreich, der Schweiz und Deutschland. So wurde sehr reizvoll die originale Veranda seiner Bad Ischler Villa oder ein Teil seiner Bibliothek aus der Wiener Wohnung in das Museum übertragen. Zahlreiche persönliche Gegenstände und Fotos aus dem Privatbesitz und Leihgaben des Wien Museums und des Archivs der Gesellschaft der Musikfreunde Wien und ein original Flügel, auf welchem Brahms 1889 seine einzige Schallaufnahme auf Wachszylinder einspielte, kann man bewundern. Das Museum, welches auf ein internationales Publikum verweisen kann, hat aufgrund seiner außergewöhnlichen Gestaltung 1994 den europäischen Museumspreis erhalten.
Brahmswohnung ermöglicht Neues
"Die Brahmswohnung, die ganz nach dem Geschmack des Meisters war, bietet ein historisches Ambiente mit einer schönen Stuckdecke. Brahms liebte diese große Wohnung zum Herumgehen und hatte hier den geeigneten Platz für seinen Flügel", sagt Fuchs. Für die Brahmsgesellschaft, die schon bisher Museumskonzerte im Programm hatte, eröffnen sich mit den räumlichen Erweiterungen viele neue Ideen, die man bereits erstmals am Samstag, den 6. Oktober im Rahmen der "Langen Nacht der Museen" erleben wird können. Eine Überraschung kann schon jetzt vorweg genommen werden: In der originalen Sommerwohnung von Johannes Brahms wird es die vier Symphonien von Brahms als Konzertfilm zu sehen und zu hören geben.
Text: Heinz Veitschegger

Innenhof des Brahms-Hauses mit Museumszugang | Foto: Heinz Veitschegger
Eine Tafel am Erker des ehemaligen Sulkovsky-Dietrich-Hauses, inzwischen als Brahms-Haus bekannt, erinnert an das Schaffen des Komponisten Johannes Brahms während seiner Sommeraufenthalte 1884/85 in seiner Wohnung in Mürzzuschlag. | Foto: Heinz Veitschegger
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