Baukultur Steiermark
Eine erbauliche Landpartie
Der Verein BauKultur Steiermark und die Baubezirksleitungen des Landes Steiermark organisieren regelmäßig sogenannte „Landpartien“. Exkursionen zu herausragenden Architekturleistungen in der Steiermark stehen dabei im Mittelpunkt. Diesmal hat man sich architektonisch bemerkenswerten Schulen in der östlichen Obersteiermark gewidmet.
STEIERMARK. Bei diesen "Landpartien" werden heuer Insgesamt acht Touren in den Regionen stattfinden, zwei weitere werden in Graz unter dem Titel „Zeitreisen“ durchgeführt.
Bei den Architektur-Exkursionen werden ausgewählte Objekte aus den letzten fünf Jahrzehnten besichtigt und somit ein Bogen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart gespannt. Jede Landpartie nimmt individuell Bezug auf ihre Region und stellt beispielhafte Architektur zu bestimmten Themenschwerpunkten in den Mittelpunkt der Betrachtung.
Bei der Landpartie in der östlichen Obersteiermark widmete sich eine bunt gemischte Gruppe gemeinsam mit der Baubezirksleitung Obersteiermark Ost dem Themenschwerpunkt Schulbau von 1970 bis 2020. Es wurden vier Projekte aus unterschiedlichen Jahrzehnten besichtigt, die die jeweiligen pädagogischen Konzepte ihrer Zeit sowie deren aktuelle Anforderungen räumlich widerspiegeln. Die Teilnehmer setzten sich zusammen aus Architekturstudenten, Architekten, Vertreter der kommunalen Baureferate, Baubezirksleitungen und Vereinsmitgliedes des Vereins Baukultur.
Bernhard Pitner, als Leiter der Baubezirksleitung Obersteiermark Ost auch zuständig für die Baukultur: "Endlich finden wir den Mut, unsere doch eindrucksvollen Bauwerke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Es würde mehr solcher Veranstaltungen brauchen."
Die Landpartie startete mit der Volksschule St. Marein, die 2018 als innovativer Holzbau umgesetzt wurde. Die Volksschule Walfersam in Kapfenberg, 1970 errichtet, spiegelt in ihrer speziellen Typologie der achteckigen Klassenräume den Umbruch pädagogischer Konzepte wider. Das Bildungszentrum Leoben, 2019 umgebaut, ist ein Beispiel für die Anpassung einer gründerzeitlichen Gangschule an aktuelle pädagogische Anforderungen. Die Atriumschule Trofaiach wurde 1974 als Multifunktionsgebäude fertiggestellt, 2020 wurden Teile adaptiert.
Bei der Volksschule St. Marein führte der ausführende Architekt Josef Hohensinn selbst durch die Schule, die seit vier Jahren in Betrieb ist. "Die Zeitspanne damals war extrem kurz. Im August gab es den Entscheid des Architektenwettbewerbs, im August des nächsten Jahres musste die Schule fertig sein. Vorgabe war zudem, den bestehenden Kindergarten optisch und funktionell in den Neubau zu integrieren."
Bgm Günther Ofner und Schulleiterin Marietta Eberhard erläuterten dem Expertenteam ihre Erfahrungen im praktischen Schul-Alltag.
Die geführte Bustour wurde fachlich von den Architektinnen Alexandra Stingl-Enge und Uli Tischler, beide Beiratsmitglieder im Verein BauKultur Steiermark, sowie Vertretern der Baubezirksleitung begleitet.
Im Anschluss an die Exkursion fand im Haus der Architektur in Graz der Vortrag „Bildungsräume sind Lebensräume!“ von Dorte Kristensen, Leiterin von atelier PRO architects statt.
Details zur Landpartie
Begleitet werden die Touren neben den Baukulturverantwortlichen des Landes Steiermark von den Beiräten des Vereins BauKultur Steiermark. Die Besichtigung der Projekte erfolgt mit der Bauherrschaft bzw. den Nutzern und den Architektinnen und Architekten, wodurch spannende Einblicke und Zugänge zu den jeweiligen Projekten ermöglicht wurden.
Mehr Infos dazu auf www.baukultur-steiermark.at
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