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English native Speaker in steirischen Kindergärten 2.0

Foto: Fischer

In Zeiten der Internationalisierung ist Fremdsprachenkompetenz ein we-sentliches Qualitätsmerkmal für einen Wirtschaftsstandort. Deshalb hat die WKO Steiermark im vergangenen Jahr ein Pilotprojekt gestartet, das bei den Allerjüngsten angesetzt hat: Im Rahmen von „English native Speaker in steirischen Kindergärten“ wurde in insgesamt sechs Kindergärten die Frühförderung von Fremdsprachen spielerisch forciert. Dank neuer Partner, namentlich dem Land Steiermark und der Stadt Graz, konnte dieses Angebot nun auf insgesamt 16 Kindergärten ausgeweitet werden.

„English native Speaker in steirischen Kindergärten“ ist ein Pilotprojekt und wurde vergangenes Jahr auf Initiative der WKO Steiermark in Kooperation mit dem Club International (CINT, Servicestelle für internationale Fach- und Schlüsselarbeitskräfte und deren Familien) ins Leben gerufen. Ziel ist es, steirischen Kindern einmal wöchentlich die englische Sprache und Kultur spielerisch nahe zu bringen. Die für das Projekt gewonnenen native Speaker bringen bei ihrem Besuch in drei Stunden den Kindern spielerisch einen Zugang zur englischen Sprache nahe, beispielsweise über englische Lieder, Geschichten und Bücher. Um ein effektives und zugleich kindgerechtes Englischprogramm bieten zu können, nehmen die hochmotivierten native Speaker vorab an einem pädagogischen Training teil und werden von Experten von „Seddwell Learning“ geschult.

Sprache als Schlüssel für mehr Verständigung und Verständnis
Für das Exportland Steiermark ein wichtiges und zukunftsweisendes Projekt, da Sprache ein wesentlicher Schlüssel zur Erschließung neuer Märkte ist. Gemessen am Warenexport und der Exportquote zählen wir mit Oberösterreich und Niederösterreich zu den drei füh-renden Bundesländern (Warenexporte 2012 in Mio. €: 18.891). Mit einem Zuwachs von 6,2 Prozent verzeichnete die grüne Mark im Vorjahr sogar das größte Exportplus im Bundesländervergleich. Die wichtigsten Außenhandelspartner sind Deutschland (28,2% der steirischen Gesamtexporte), Italien (7,3%) und die USA (7,2%), gefolgt von China (5,2%) und Frankreich (4,7%). Hauptexportgüter sind Kraftfahrzeuge (20,3% des steirischen Gesamtexports), Maschinen (13,7%) und elektrotechnische Waren aller Art (9,8%). International ist Englisch jedenfalls ein absolutes „Must-Have“: Deshalb müssen nicht nur die Unternehmer selbst, sondern auch deren Mitarbeiter bestmöglich darauf vorbereitet werden.

Vom Pilot- zum Vorzeigeprojekt
Innerhalb eines Jahres hat sich die Initiative von sechs teilnehmenden Kindergärten auf mittlerweile 16 Standorte ausgeweitet in denen rund 400 Kinder betreut werden. Die Zu-friedenheit mit dem Projekt liegt bei nicht mehr zu übertreffenden 100 Prozent, wie eine Erfolgsmessung unter den Eltern, Kindergartenpädagogen und Native Speakern im vergan-genen Jahr gezeigt hat. Mit dem Land Steiermark konnte nun auch ein weiterer wichtiger Partner – neben Stadt Graz, der Diözese Graz-Seckau sowie der WIKI Kinderbetreuungs-GmbH – gewonnen werden. Auch die Eltern beteiligen sich mit vier Euro pro Kind und Monat an den Kosten. Die teilnehmenden Kindergärten im Wintersemester 2013/14 sind:

Kindergarten - Native Speaker
1 KG Gaudeamus, Graz/Geidorf - Tanya Fox
2 KIGA Überfuhrgasse, Graz/Lend - Claudia Rinnhofer
3 KG Wundschuh, Graz-Umgebung - Veada Stoff
4 KIGA Tannhof, Graz/Mariatrost - Jennifer Franklin Oberth
5 KG Lannach, Deutschlandsberg - Veada Stoff
6 KIGA Obere Weid, Graz/Gösting - Alison Jones
7 KIGA Himmelgrün, Graz/Jakomini - Claudia Rinnhofer
8 KG Anton Paar, Graz/Strassgang - Debbie Adams
9 MED UNI Graz, Graz/Geidorf - Claudia Rinnhofer
10 KIGA Reininghaus, Graz/Eggenberg - Jennifer Franklin Oberth
11 KG Mariatrost, Graz/Mariatrost - Debbie Adams
12 KIGA Baierdorf, Graz/Eggenberg - Alison Jones
13 KG Waldhaus, Graz/Andritz - Claudia Rinnhofer
14 KG Plabutscherstrasse, Graz/Gösting - Jennifer Franklin Oberth
15 KIGA Knapp AG, Hart bei Graz/GU - Claudia Rinnhofer
16 KG Attendorf, Graz-Umgebung - Jennifer Franklin Oberth

Jürgen Roth, Vizepräsident der WKO Steiermark: „Wollen wir Wirtschaftswachstum und damit unseren Wohlstand sichern, braucht es den Blick über den Tellerrand. Denn jeder zweite Euro wird bereits im Export verdient und jeder zweite Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt vom Außenhandel ab. Darum brauchen wir auch Schritte wie diesen hier und ich freue mich sehr, dass wir sowohl das Land Steiermark als auch die Stadt Graz als Partner für dieses Projekt gewinnen konnten. Englisch ist die weltweit am häufigsten verwendete Sprache in der Wirtschaftswelt und Sprachkompetenz ist eine Grundvoraussetzung für die Erschließung neuer Märkte.“

Michael Schickhofer, Landesrat für Bildung, Jugend und Familie: „Das Projekt English Native Speaker in steirischen Kindergärten ist eine hervorragende Möglichkeit um die Bildung von Kindern bereits in jungen Jahren zu forcieren. Die Impulse, die durch das spielerische Erlernen der englischen Sprache gesetzt werden, sind einerseits für die Wirtschaft von großer Bedeutung und andererseits ein Zeichen für die Internationalisierung in der Steiermark. Good luck!“

Detlev Eisel-Eiselsberg, Stadtrat für Bildung und Integration: „Bildung findet Stadt – unter diesem Motto wurde Mitte Oktober die erste Bildungsstrategie für die Stadt Graz im Gemeinderat beschlossen. Über 60 namhafte Expertinnen und Experten der steirischen Bildungslandschaft haben 70 strategische Leitlinien für die Stadt Graz erarbeitet. Ein Schwerpunkt, der sich auch in unserer Bildungsstrategie immer wieder findet und in den teilnehmenden Kindergärten bereits umgesetzt wird, ist die frühe Förderung von Mehrsprachigkeit. Je länger eine Sprache gelernt werden kann, desto geringer werden sprachliche Defizite in der Schullaufbahn, desto höher werden auch die späteren Zukunftschancen in der Berufswelt. Daher möchten wir auch in der Schule künftig Native Speaker als Lesepaten gewinnen und die Nutzung des mehrsprachigen Angebots der Stadtbibliothek, sowie deren englische Themenpakete für alle Kinderbildungseinrichtungen und Schulen forcieren.“

Maria Santner, Prokuristin „Anton Paar“: „Im Kindergarten und in der Kinderkrippe der Anton Paar GmbH werden derzeit 34 Kinder betreut. Neun davon haben eine andere Mut-tersprache als Deutsch. Seit der Gründung des Kindergartens und der Kinderkrippe im Jahr 2008 ist es das Ziel, den Kindern die multikulturelle Umgebung nahe zu bringen, in der sich das Unternehmen Anton Paar weltweit bewegt. Sie werden darin gefördert, andere Kulturen kennen zu lernen und offen für unterschiedliche Lebensstile, Bräuche und Sprachen zu sein. Aus diesem Grund wird Englisch im Alltag des Kindergartens als zusätzliche Sprache in spielerischer Form angewandt. Kinderpädagoginnen, die auch Englisch sprechen, üben mit den Kindern zum Beispiel englische Lieder ein, lesen englische Kinderbücher und wecken so das Interesse der Kinder für diese Sprache. Es ist uns ein großes Anliegen, die Offenheit der Kinder für Englisch noch mehr zu fördern. Ab Oktober wird das Kindergarten-Team durch eine Native Speakerin aus Neuseeland verstärkt werden. Die Firmenführung freut sich über diese Möglichkeit, die Eltern der Kinder unterstützen die Initiative.“

Nicole Niederl, Geschäftsführerin des CINT: „Dieses Projekt liegt uns im CINT besonders am Herzen, weil wir einerseits die Möglichkeit haben PartnerInnen internationaler Fachkräfte darin zu integrieren und dadurch soziale Vernetzung zu ermöglichen. Andererseits leisten wir einen Beitrag dazu, dass Kinder Berührungsängste gegenüber Personen aus anderen Kulturen abbauen oder erst gar nicht aufbauen.“

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