FH Joanneum Kapfenberg
Forschungsteam gewinnt VCÖ-Mobilitätspreis

- Preisverleihung des VCÖ-Mobilitätspreises in Wien: Marlene Mayr (Gefas), Burkhard Moser (c.c.com Moser), Mario Fraiss (Fraiss IT), Bundesministerin Leonore Gewessler, Martijn Kiers (FH Joanneum), Karin Kuchler (FH Joanneum) und Willi Novak (VCÖ).
- Foto: VCÖ -Mobilität mit Zukunft | APA-Fotoservice Hautzinger.
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Für das länderübergreifende Projekt "Soulmate" wurde das Institut Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement der FH Joanneum Kapfenberg gemeinsam mit drei weiteren steirischen Projektpartnern vom VCÖ ausgezeichnet.
"Soulmate" nennt sich ein Projekt der FH Joanneum Kapfenberg, das sich mit dem Thema Seniorenmobilität beschäftigt; konkret gehts darum, wie man die Mobilität älterer Menschen in einer sich rasch wandelnden Mobilitätslandschaft fördern kann und wie digitale Lösungen diesen Prozess unterstützen können. Projektleiter Martijn Kiers, Dozent am Institut Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement der FH Joanneum Kapfenberg: „Wir wollten mit Soulmate einen Beitrag leisten, um selbstständige Mobilität im Alter mit digitalen Hilfsmitteln wie beispielsweise einer Smartphone-App zu fördern und aufrechtzuerhalten. Es freut uns sehr, dass wir für unsere Forschungsarbeiten mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet wurden.“
Für dieses Projekt wurde die FH nun mit dem Mobilitätspreis des VCÖ (Verkehrsclub Österreich) ausgezeichnet. „Die Zahl der älteren Menschen nimmt in unserer Gesellschaft zu. Das ist gut so. Soulmate unterstützt die selbständige Mobilität älterer Menschen, beispielsweise durch die Informationen zu Haltestellen und Umsteigemöglichkeiten im Öffentlichen Verkehr. So trägt dieses Projekt dazu bei, dass die Mobilität der Zukunft klimaverträglich und sozial gerecht ist“, gratuliert VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak zur Auszeichnung beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich.
Eigene App entwickelt
Im Rahmen des Projekts wurde die Soulmate-Smartphone-App entwickelt, die ältere Personen auf alltäglichen Wegen begleitet und bei der Wegfindung hilft. Die App soll Sicherheit auf der Straße, beim Benützen öffentlicher Verkehrsmittel oder beim Radfahren vermitteln. Sie verfügt über eine einfache Navigation und auf dem Weg von A nach B werden den Nutzern auch wichtige Zusatzinformationen angezeigt, wie Fahrplanänderungen in Echtzeit, Umsteigmöglichkeiten und Haltepositionen von öffentlichen Verkehrsmitteln sowie wesentliche „Points of Interest“, wie beispielweise Toiletten.
Weiters gibt es einen inkludierten Notfall-Button, der bei Desorientierung, Unsicherheit oder bei einem Unfall gedrückt werden kann. Der Videoanruf verbindet mit einer durch die Nutzerinnen und Nutzer vorab definierten Vertrauensperson, die den aktuellen Standort und die Route der Person sehen kann. Diese Funktion ermöglicht unkomplizierte Hilfe, denn nicht jede Unsicherheit ist automatisch ein Notfall. Kann die Vertrauensperson nicht erreicht werden, wird der Videoanruf an eine Hotline weitergeleitet.
Investorensuche und Weiterentwicklung der App
Soulmate wurde im November 2020 abgeschlossen. Aufgrund des positiven Feedbacks seitens der Öffentlichkeit und der Test-User ist das internationale Projektteam aktuell auf der Suche nach Möglichkeiten, um das Projekt weiterzuführen und in ein Start-up umzuwandeln. Die nächsten Schwerpunkte liegen daher in der Investorensuche sowie in der Weiterentwicklung der App zunächst für den österreichischen Markt.
Entwicklung von Soulmate
Soulmate ist ein länderübergreifendes Forschungsvorhaben mehrerer Institutionen aus Österreich, Belgien und den Niederlanden. Zusammen mit Endusern wurde das Projekt im Zeitraum Mai 2018 bis November 2020 entwickelt, getestet und realisiert. Im Projekt waren auch die steirischen Unternehmen Fraiss IT GmbH, die Akademie für Generationen Gefas Steiermark sowie c.c.com Moser GmbH vertreten. Soulmate wurde unter anderem von der Europäischen Union und dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie mitfinanziert.
VCÖ-Mobilitätspreis
Der VCÖ-Mobilitätspreis ist Österreichs größter Wettbewerb für klimaverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport und wird in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium und den ÖBB durchgeführt.
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