Straßen sicherer machen
Neue Verkehrsführung irritiert viele Autofahrer

Der Beschleunigungsstreifen wurde hier kurz vor dem Altstadttunnel entfernt. | Foto: Kern
4Bilder
  • Der Beschleunigungsstreifen wurde hier kurz vor dem Altstadttunnel entfernt.
  • Foto: Kern
  • hochgeladen von Angelika Kern

Vor dem Kapfenberger Altstadttunnel wurde durch die Errichtung der Abbiegespur zum Festplatz der Beschleunigungssstreifen in Richtung Bruck entfernt. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer fühlen sich dadurch irritiert.

KAPFENBERG. Wie heißt es so schön? "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier". Das trifft auf viele Bereiche zu, besonders aber im Verkehr. Daher sind Veränderungen im Straßenverkehr oft ganz besonders schwierig umzusetzen.

Ein Beispiel dafür ist die neue Straßenführung vor dem Altstadttunnel in Kapfenberg. Durch die Errichtung eines Abbiegestreifens in Richtung Festplatz – wir haben darüber berichtet – musste der Beschleunigungsstreifen für all jene, die mit dem Fahrzeug von der Altstadt kommend in Richtung Bruck unterwegs sind – entfernt werden.

Neue Situation

Hatte man durch den Beschleunigungsstreifen – auch wenn er noch so schmal war – Zeit und Platz, sich in den fließenden Verkehr einzureihen, ist die Situation jetzt etwas anders: Jetzt befindet man sich beim Auffahren sofort auf der Fahrbahn. Autofahrerinnen und Autofahrer, die aus der Altstadt kommend die Rampe in Richtung Bruck nehmen, müssen sich, bevor sie sich in den fließenden Verkehr einreihen können deshalb vergewissern, dass die Spur frei ist; es gilt also wie per Tafel angeordnet "Vorrang geben".

Aus der Altstadt kommend findet man beim Befahren der Rampe diese eindeutigen Schilder vor. | Foto: Kern
  • Aus der Altstadt kommend findet man beim Befahren der Rampe diese eindeutigen Schilder vor.
  • Foto: Kern
  • hochgeladen von Angelika Kern

Idealerweise bleibt man dort nun kurz stehen, um sich einen Überblick verschaffen zu können. "Es handelt sich somit um eine klassische T-Kreuzung, wobei der Einfahrtswinkel nicht ideal ist", analysiert Markus Dirschlmayr. Er ist Inhaber einer Fahrschule sowie allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger auf dem Fachgebiet Verkehrsunfall Straßenverkehr, Unfallanalyse und Fahrschulen.

Viele Autofahrerinnen und Autofahrer haben aber offenbar noch nicht bemerkt, dass dieser Beschleunigsstreifen nun nicht mehr vorhanden ist und fahren wie gewohnt einfach auf die B 116 auf – das führte schon einige Mal zu gefährlichen Situationen. "Es wäre daher wichtig, deutliche Akzente zu setzen, damit das von vielen Autofahrerinnen und Autofahrern gewohnte Einfädeln der neuen Kreuzung angepasst ist", so Dirschlmayr. 

Bürgermeister Fritz Kratzer will die Baubezirksleitung noch einmal einschalten. | Foto: Paller
  • Bürgermeister Fritz Kratzer will die Baubezirksleitung noch einmal einschalten.
  • Foto: Paller
  • hochgeladen von Angelika Kern

Bürgermeister Fritz Kratzer ist sich der Problematik der Kreuzungssituation bewusst: "Wir werden noch einmal an die Baubezirksleitung herantreten und überprüfen lassen, ob die jetzige Regelung verändert werden sollte."

Konkrete Vorschläge 

Dirschlmayr schlägt daher mögliche Maßnahmen vor, die die Situation dort etwas beruhigen könnten: Geschwindigkeitstrichter (zur Verlangsamung der Annährungsgeschwindigkeit),  auffällige, vollflächige Bodenmarkierung im Kreuzungs-/Einfahrtsbereich, Anbringung eines Verkehrsspiegel, um den Querverkehr besser/früher zu erkennen oder auch ein vorübergehendes Blinklicht zur Bewusstseinsveränderung. 

Von einer Stop-Tafel hält er aber nichts, denn: " Wenn es nämlich ohne Anhalten geht, weil bspw. es Samstag/Sonntag ist, also wenig Verkehr herrscht, überfahren dann alle die Stop-Tafel. Wichtig ist, was davor bzw. in der Annährung passiert bzw. wie ich da darauf hingeführt werde."

Markus Dirschlmayr, allgemein beeideter und gerichtlicher zertifizierter Sachverständiger. | Foto: Paller
  • Markus Dirschlmayr, allgemein beeideter und gerichtlicher zertifizierter Sachverständiger.
  • Foto: Paller
  • hochgeladen von Angelika Kern

Dirschlmayr findet aber auch positive Aspekte an der neuen Situation: "Das Entfernen des Beschleunigungsstreifens löst zwar bei manchen Autofahrern Unmut aus, jedoch hat der schmale Beschleunigungsstreifen sehr oft zu gefährlichen Einfahr-/Einfädelmanöver geführt. Wählt man bei der Annäherung eine der Kreuzungssitation angepasst Geschwindigkeit und wählt man selbst in der Annährung einen möglichst rechten Winkel, so ist die Straßenstelle relativ leicht zu bewältigen."

Dazu passend der Artikel vom August 2022 zur Situation vor dem Umbau.

Das könnte dich ebenfalls interessieren:

Für Spiel und Spaß in den Ferien ist gesorgt
Die Bründlweg-Familie feiert ein Vierteljahrhundert

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
"Josh" wird bei den ersten "Mürzhofner Spring Vibes" in Kindberg am 8. Mai auf der Bühne stehen.  | Foto: Michael Strini
4

"Mürzhofner Spring Vibes"
Der Countdown zur Premiere läuft

Der Countdown zu den ersten "Mürzhofner Spring Vibes" am 8. Mai 2024 läuft und damit auch der Countdown zum Auftritt von "Josh" in Kindberg. Mit dabei an diesem Abend ist auch Singer-Songwriter Alexander Eder sowie Moderator und DJ "Daniel Düsenflitz". Karten sind noch in allen Kategorien erhältlich. KINDBERG. "Cordula Grün", "Expresso & Tschianti", "Martina" oder "Ich gehör repariert": Hits hat der österreichische Musiker "Josh" schon einige. Derzeit auf Deutschland-Tournee, gibt der Sänger am...

  • Stmk
  • Mürztal
  • Angelina Koidl
Anzeige
In Kapfenberg wird in Bahnhofsnähe um 25 Millionen Euro eine Stadtquartierlösung umgesetzt. | Foto: Grünbichler Immobilien
3

Bauen & Wohnen 2024
So viel kostet Wohnen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag

Was zahlt man aktuell eigentlich fürs Wohnen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag? Ein Blick in die aktuelle Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt. BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Die Region entlang des Mürztales wird durch den Südbahn-Korridor durch die Fertigstellung des Koralm- und Semmeringbasistunnels eine weitere Aufwertung erfahren. Rund um die Bahnhöfe Kapfenberg, Bruck und auch Mürzzuschlag haben Projektentwickler Großes vor. Zum Erwähnen wären die Projekte “Q4 Kapfenberg”, eine Quartierlösung mit...

  • Stmk
  • Bruck an der Mur
  • Markus Hackl

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.