Straßen sicherer machen
Neue Verkehrsführung irritiert viele Autofahrer

Der Beschleunigungsstreifen wurde hier kurz vor dem Altstadttunnel entfernt. | Foto: Kern
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Vor dem Kapfenberger Altstadttunnel wurde durch die Errichtung der Abbiegespur zum Festplatz der Beschleunigungssstreifen in Richtung Bruck entfernt. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer fühlen sich dadurch irritiert.

KAPFENBERG. Wie heißt es so schön? "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier". Das trifft auf viele Bereiche zu, besonders aber im Verkehr. Daher sind Veränderungen im Straßenverkehr oft ganz besonders schwierig umzusetzen.

Ein Beispiel dafür ist die neue Straßenführung vor dem Altstadttunnel in Kapfenberg. Durch die Errichtung eines Abbiegestreifens in Richtung Festplatz – wir haben darüber berichtet – musste der Beschleunigungsstreifen für all jene, die mit dem Fahrzeug von der Altstadt kommend in Richtung Bruck unterwegs sind – entfernt werden.

Neue Situation

Hatte man durch den Beschleunigungsstreifen – auch wenn er noch so schmal war – Zeit und Platz, sich in den fließenden Verkehr einzureihen, ist die Situation jetzt etwas anders: Jetzt befindet man sich beim Auffahren sofort auf der Fahrbahn. Autofahrerinnen und Autofahrer, die aus der Altstadt kommend die Rampe in Richtung Bruck nehmen, müssen sich, bevor sie sich in den fließenden Verkehr einreihen können deshalb vergewissern, dass die Spur frei ist; es gilt also wie per Tafel angeordnet "Vorrang geben".

Aus der Altstadt kommend findet man beim Befahren der Rampe diese eindeutigen Schilder vor. | Foto: Kern
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Idealerweise bleibt man dort nun kurz stehen, um sich einen Überblick verschaffen zu können. "Es handelt sich somit um eine klassische T-Kreuzung, wobei der Einfahrtswinkel nicht ideal ist", analysiert Markus Dirschlmayr. Er ist Inhaber einer Fahrschule sowie allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger auf dem Fachgebiet Verkehrsunfall Straßenverkehr, Unfallanalyse und Fahrschulen.

Viele Autofahrerinnen und Autofahrer haben aber offenbar noch nicht bemerkt, dass dieser Beschleunigsstreifen nun nicht mehr vorhanden ist und fahren wie gewohnt einfach auf die B 116 auf – das führte schon einige Mal zu gefährlichen Situationen. "Es wäre daher wichtig, deutliche Akzente zu setzen, damit das von vielen Autofahrerinnen und Autofahrern gewohnte Einfädeln der neuen Kreuzung angepasst ist", so Dirschlmayr. 

Bürgermeister Fritz Kratzer will die Baubezirksleitung noch einmal einschalten. | Foto: Paller
  • Bürgermeister Fritz Kratzer will die Baubezirksleitung noch einmal einschalten.
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Bürgermeister Fritz Kratzer ist sich der Problematik der Kreuzungssituation bewusst: "Wir werden noch einmal an die Baubezirksleitung herantreten und überprüfen lassen, ob die jetzige Regelung verändert werden sollte."

Konkrete Vorschläge 

Dirschlmayr schlägt daher mögliche Maßnahmen vor, die die Situation dort etwas beruhigen könnten: Geschwindigkeitstrichter (zur Verlangsamung der Annährungsgeschwindigkeit),  auffällige, vollflächige Bodenmarkierung im Kreuzungs-/Einfahrtsbereich, Anbringung eines Verkehrsspiegel, um den Querverkehr besser/früher zu erkennen oder auch ein vorübergehendes Blinklicht zur Bewusstseinsveränderung. 

Von einer Stop-Tafel hält er aber nichts, denn: " Wenn es nämlich ohne Anhalten geht, weil bspw. es Samstag/Sonntag ist, also wenig Verkehr herrscht, überfahren dann alle die Stop-Tafel. Wichtig ist, was davor bzw. in der Annährung passiert bzw. wie ich da darauf hingeführt werde."

Markus Dirschlmayr, allgemein beeideter und gerichtlicher zertifizierter Sachverständiger. | Foto: Paller
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Dirschlmayr findet aber auch positive Aspekte an der neuen Situation: "Das Entfernen des Beschleunigungsstreifens löst zwar bei manchen Autofahrern Unmut aus, jedoch hat der schmale Beschleunigungsstreifen sehr oft zu gefährlichen Einfahr-/Einfädelmanöver geführt. Wählt man bei der Annäherung eine der Kreuzungssitation angepasst Geschwindigkeit und wählt man selbst in der Annährung einen möglichst rechten Winkel, so ist die Straßenstelle relativ leicht zu bewältigen."

Dazu passend der Artikel vom August 2022 zur Situation vor dem Umbau.

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