Lebensgroße Büste
Paul Kassecker ist wieder in Aflenz zu sehen
Der Jauringer Künstler Klaus Gaar hat dem „Hochschwabmaler“ Paul Kassecker mit einer realitätsnahen Büste ein Denkmal gesetzt. Bis Ende Juli ist sie bei der Kassecker-Ausstellung in der Aflenzer Propstei zu sehen, bevor sie auf ihr eigenes Platzl in der Ortsmitte übersiedelt.
AFLENZ. Die Faszination liegt im Detail: ein robuster Jägerbart, tief wirkende Augenfalten und sichtbare Adern am Handrücken. Das Künstlerleben hinterließ bei Paul Kassecker seine Spuren, nachdenklich scheint sich sein Blick an etwas verfangen zu haben. Trotz der Starrheit seines Wesens wirkt die bronzefarbene Büste aus Kunstharz lebendig. Sein Alltagsleben so realitätsnah in einem Moment einzufangen, war immerhin auch die oberste Prämisse seines Erschaffers Klaus Gaar.
Vom Aflenzer für den Aflenzer
„Für mich ist es eine Ehre, dass ich eine Büste von ihm erstellen konnte, weil ich einen irrsinnigen Respekt vor seiner Arbeit habe“, sagt Gaar. Der in Jauring bei Aflenz lebende Künstler fertigte im Auftrag der Gemeinde eine lebensgroße Büste von Kassecker an. Der 1992 verstorbene „Hochschwabmaler“ bekommt damit eine dreidimensionale Präsenz in Aflenz. Dort lebte er über Jahrzehnte und arbeitete an seinen Werken, deren Palette sich über diverse Darstellungsarten und Genres erstreckt.
Seit Anfang Juni ist Gaars Büste bei der Kunstausstellung zum Leben und Schaffen Kasseckers in der Propstei Aflenz zu sehen. Dort steht sie noch ein weiteres Monat, denn die ursprünglich für einen Monat geplante Exhibition wurde erst kürzlich bis Ende Juli verlängert. Anschließend wird sie auf das Kassecker-Platzl in der Aflenzer Ortsmitte ziehen. Der kleine Verweilraum wurde bereits vor Jahren gestaltet und wird nun durch die Büste deutlich aufgewertet.
Gaar ist in Umgebung wohlbekannt
Die Idee einer Kassecker-Büste habe Gaar bereits vor 15 Jahren gehabt, wie er erzählt. Damals enthüllte er beim Bodenbauer in St. Ilgen das realitätsnahe Modell der Büchsenmacher Rosl. Es war sein erstes öffentlich sichtbares Werk. Im letzten Jahr legte er mit der Berglift-Gams nach, die auf dem Liftweg zur Aflenzer Bürgeralm positioniert ist. Gaar möchte in Zukunft weitere realistische Tierskulpturen kreieren.
„Es ist bei Menschen deutlich schwieriger einen Wiedererkennungswert herzustellen als bei einem Tier“, meint Gaar. Seine Detailtiefe und Modellierungsqualitäten wurden auch bei der Kassecker-Büste von Künsterkollegen gelobt. „Es ist toll, wenn positive Rückmeldungen kommen und wertgeschätzt wird, dass das alles Handarbeit ist. Dafür mache ich das auch, um den Leuten eine Freude zu bereiten“, sagt er.
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