Unterwegs in der Hochsteiermark
"So sexy darf Kapfenberg wirklich sein"

Mit Bürgermeister Fritz Kratzer auf der Hollywoodschaukel bei der Loretokapelle oberhalb der Burg Oberkapfenberg. | Foto: Martin Meieregger
22Bilder
  • Mit Bürgermeister Fritz Kratzer auf der Hollywoodschaukel bei der Loretokapelle oberhalb der Burg Oberkapfenberg.
  • Foto: Martin Meieregger
  • hochgeladen von Martin Meieregger

Mit "Unterwegs in der Hochsteiermark" besuchen wir die Bürgermeister der Erlebnisregion Hochsteiermark an ihrem Lieblingsplatz und befragen sie über ihren persönlichen Bezug zur Hochsteiermark. Diesmal bei Fritz Kratzer in Kapfenberg.

HOCHSTEIERMARK. Dass Fritz Kratzer absolut keine Berührungsängste mit dem Tourismus hat, hat er schon mehrfach bewiesen. Schon vor seiner Zeit als Bürgermeister war er Vorsitzender der damals noch jungen Hochsteiermark – damals war noch Leoben ein Teil davon.
"Erhaben" seine Wahl des Lieblingsplatzerls: die Hollywoodschaukel bei der Loretokapelle am höchsten Punkt des Kapfenberger Burgberges.

Bürgermeister Fitz Kratzer mit Redakteur Markus Hackl bei der Loretokapelle in Kapfenberg. | Foto: Martin Meieregger
  • Bürgermeister Fitz Kratzer mit Redakteur Markus Hackl bei der Loretokapelle in Kapfenberg.
  • Foto: Martin Meieregger
  • hochgeladen von Martin Meieregger

Lieber Fritz Kratzer, welche Bedeutung hat dieser Platz für Sie, warum ist genau das hier Ihr Lieblingsplatz?
FRITZ KRATZER: Die Burg selbst ist schon einer der schönsten Plätze Kapfenbergs und der Hochsteiermark. Die Loretokapelle ist ein Kraftplatz, man findet dort die notwendige Ruhe, um Abschalten zu können und sie ist in wenigen Gehminuten erreichbar.

Warum ist aus Ihrer Sicht gerade Kapfenberg ein sehr gewichtiger Teil der Erlebnisregion Hochsteiermark?
Weil wir schon sehr lange Mitspielen in diesem Konzert der Hochsteiermark und weil wir auch mit der Burg hier, eine besondere Stellung einnehmen. Zudem haben wir eines der größten Sportzentren Österreichs, wir haben eine lebendige Kulturszene, eine sehr aktive Musikschule. Die Summe aller dieser Dinge macht Tourismus in Kapfenberg aus.

Welchen Stellenwert hat der Tourismus in Kapfenberg?
Das Wesen einer Stadt ist weitaus mehr als nur Arbeit und Industrie. Da gehört ein lebenswertes Umfeld dazu, die Liebe zur Natur, die Kultur. All diese Dinge, die schon da sind, müssen auch nach Außen getragen werden; das ist Tourismuspflege. 

Ein "touristischer" Spaziergang in der Mittagspause. | Foto: Martin Meieregger
  • Ein "touristischer" Spaziergang in der Mittagspause.
  • Foto: Martin Meieregger
  • hochgeladen von Martin Meieregger

Was fehlt in und um Kapfenberg, um dem Tourismus noch mehr Gewicht zu verleihen?
Die Verknüpfung. Genau deswegen gibt es ja den Verband Hochsteiermark, damit man die vielfältigen Angebote, die es in jeder Stadt und jeder Region gibt, miteinander verknüpft. Erst durch diese Verknüpfung entsteht dieser wesentliche Vorteil, den man sich von so einem großen Verband erwartet.

Gibt es diesen Industrie-Tourismus wirklich, oder ist das ein Schönreden einer an sich „grauen Maus“?
Allein unsere Leitbetriebe Pankl und Böhler sorgen dafür, dass viele internationale Gäste zu uns nach Kapfenberg, da red ich noch gar nicht von den übrigen zehn Weltmarktführern, die in Kapfenberg beheimatet sind. Im Prinzip ist es egal, warum die Gäste zum ersten Mal nach Kapfenberg kommen. Der Aufenthalt sollte jedenfalls so verlockend sein, dass sie gerne wiederkommen. Als Stadt muss man fit sein für die eigene Bevölkerung, für die Betriebe und für die Touristen. Man muss als Stadt sexy sein, nur mit Arbeit ist man nicht sexy. Pankl, KTM, Böhler sind an sich schon starke Marken, die man auf der ganzen Welt kennt, davon kann man durchaus als Stadt und Tourismusregion profitieren. Umgekehrt darf man diese Unter nehmen aber auch fragen, was könnt ihr für uns tun?

Fritz Kratzer: "Eine Stadt muss sexy sein. Nur Arbeit allein ist nicht sexy." | Foto: Martin Meieregger
  • Fritz Kratzer: "Eine Stadt muss sexy sein. Nur Arbeit allein ist nicht sexy."
  • Foto: Martin Meieregger
  • hochgeladen von Martin Meieregger

Sie selbst waren ja auch schon Vorsitzender des TRV Hochsteiermark. Was muss aus dieser Innensicht heraus so ein „großer“ Tourismusverband können?
Verknüpfen und vernetzen! Man muss die touristischen Highlights herauskitzeln, diese ins Rampenlicht stellen und es schaffen, dass es vernetzte Tourismuspakete gibt. Den Gast mit guten attraktiven Angeboten länger in der Region zu halten.

Kapfenberg ist die größte Stadt in der Hochsteiermark. Auch bei dieser Fusion hört man immer wieder, dass die Großen es sich eh wieder richten können und die Kleinen wieder einmal auf der Strecke bleiben. Was können Sie diesen Kritikern ins Stammbuch schreiben?
Dass dies überhaupt nicht stimmt. Es ist ja genau die Aufgabe einer großen Region, nicht mehr einzelne Städte in den Vordergrund zu rücken, sondern die Region an sich zu vermarkten. Nachdem ja auch die Finanzmittel neu geregelt sind, werden die Gelder auf die gesamte Region verteilt und bleiben nicht schwerpunktmäßig in den großen Städten. Es gilt nur darauf zu achten, dass auch alle richtig zum Zug kommen.

Wo sehen Sie die Stärken der Hochsteiermark?
Es ist die Vielfalt. Wir haben viele Schwerpunkte, wie zum Beispiel Mariazell – das kann man nicht duplizieren, das ist einzigartig, aber auch unsere Burg Oberkapfenberg. Wir haben Besonderheiten und Eigenheiten, die einzigartig sind – wie zum Beispiel die Hochquellwasserleitung für unsere Bundeshauptstadt Wien – und die unsere Region so lebenswert machen. Nur müssen wir diese Besonderheiten stärker nach Außen tragen. Wir haben viele Chancen, um uns noch besser als Tourismusregion zu vermarkten.
Man darf aber dabei die starken Marken nicht alleine für sich stehen lassen, sondern man muss sie mit anderen, kleineren Schwerpunkte verknüpfen. Die Großen ziehen die Kleinen mit. Ein gutes Beispiel ist der Frauenberg mit Maria Rehkogel: Für viele Einheimische ein Juwel, nach Außen aber kaum bekannt.

Fritz Kratzer: "Es ist die Aufgabe eines großen Verbandes, nicht mehr einzelne Städte in den Vordergrund zu rücken, sondern die Region an sich zu vermarkten." | Foto: Martin Meieregger
  • Fritz Kratzer: "Es ist die Aufgabe eines großen Verbandes, nicht mehr einzelne Städte in den Vordergrund zu rücken, sondern die Region an sich zu vermarkten."
  • Foto: Martin Meieregger
  • hochgeladen von Martin Meieregger

Und wo macht ein Bürgermeister Urlaub?
Ganz gerne in seinem kleinen Garten, für uns ein Freizeitland. Tageweise, für ein verlängertes Wochenende fahren wir gerne auch nach Italien oder Kroatien.  Ich kann mich auch in wenigen Tagen sehr gut erholen. Im Sommer braucht man in Kapfenberg aufgrund der vielen Veranstaltungen sowieso eh nicht auf Urlaub fahren. Für mich ist es keine Belastung, unter den Leuten zu sein, wobei privat ist man dabei nie.

Die Serie wird ermöglicht durch:

Tourismusverband Hochsteiermark
Herzog-Ernst-Gasse 2
8600 Bruck an der Mur
T. +43 3862 55020
E. tourismus@hochsteiermark.at
www.hochsteiermark.at


Mehr zu "Unterwegs in der Hochsteiermark":

"Ein wenig städtisches Flair schnuppern"
"Turnau ist mein liebstes Hobby"
"Aufgewachsen auf der Hohen Veitsch"
Ein Stiegengespräch mit dem Bürgermeister
Von der Stadt auf die einsame Alm
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
"Josh" wird bei den ersten "Mürzhofner Spring Vibes" in Kindberg am 8. Mai auf der Bühne stehen.  | Foto: Michael Strini
4

"Mürzhofner Spring Vibes"
Der Countdown zur Premiere läuft

Der Countdown zu den ersten "Mürzhofner Spring Vibes" am 8. Mai 2024 läuft und damit auch der Countdown zum Auftritt von "Josh" in Kindberg. Mit dabei an diesem Abend ist auch Singer-Songwriter Alexander Eder sowie Moderator und DJ "Daniel Düsenflitz". Karten sind noch in allen Kategorien erhältlich. KINDBERG. "Cordula Grün", "Expresso & Tschianti", "Martina" oder "Ich gehör repariert": Hits hat der österreichische Musiker "Josh" schon einige. Derzeit auf Deutschland-Tournee, gibt der Sänger am...

  • Stmk
  • Mürztal
  • Angelina Koidl
Anzeige
In Kapfenberg wird in Bahnhofsnähe um 25 Millionen Euro eine Stadtquartierlösung umgesetzt. | Foto: Grünbichler Immobilien
3

Bauen & Wohnen 2024
So viel kostet Wohnen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag

Was zahlt man aktuell eigentlich fürs Wohnen im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag? Ein Blick in die aktuelle Preisentwicklung auf dem Immobilienmarkt. BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Die Region entlang des Mürztales wird durch den Südbahn-Korridor durch die Fertigstellung des Koralm- und Semmeringbasistunnels eine weitere Aufwertung erfahren. Rund um die Bahnhöfe Kapfenberg, Bruck und auch Mürzzuschlag haben Projektentwickler Großes vor. Zum Erwähnen wären die Projekte “Q4 Kapfenberg”, eine Quartierlösung mit...

  • Stmk
  • Bruck an der Mur
  • Markus Hackl

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.