Wenn heißes Glas nach meiner Pfeife tanzt
In der Glasmanufaktur Kaiserhof in Neuberg an der Mürz darf jeder Besucher selbst ans Werk schreiten.
Wer so wie ich unter den oft kühlen, obersteirischen Witterungsbedingungen leidet, der ist in der Glasmanufaktur Kaiserhof im Stift Neuberg an der Mürz bestens aufgehoben. Denn neben dem Ofen, in dem Glas bei 1.200 Grad geschmolzen wird, ist die Raumtemperatur - sagen wir mal - leicht erhöht. "Im Sommer wird's dann so richtig warm. Da hat's mitunter schon über 30 Grad drinnen", erzählt Andreas Hafner. Seit über fünf Jahren ist der gebürtige Salzburger mit seiner Glasmanufaktur nun schon in Neuberg angesiedelt. "Wir stellen hier alles aus Hohlglas her, vor allem Nutz- und Dekorglas wie Vasen, Schalen oder Kerzenleuchter. Unser neuester Schwerpunkt ist der Sonderleuchtenbau. Hier machen wir Spezialanfertigungen aus Glas in Kombination mit Metall und probieren alles, was irgendwie machbar ist", so Hafner.
Dass Hafner mit seinen Glaskunstswerken aber nicht nur in der Steiermark erfolgreich ist, belegt eine Ausstellung auf der Salzburger Erlebnisburg Hohenwerfen, die von 10. April bis 31. Oktober zu sehen ist und in Zusammenarbeit mit dem Künstler Christian Huber konzipiert wurde.
Insgesamt sind fünf Leute in der Manufaktur beschäftigt, darunter die beiden Glasmacher Valentin Strete (siehe im Bild rechts) sowie Aurel Sarmasan, die mit einer Glasmacherpfeife, diversen Scheren, Zangen, Pinzetten und Modellierhölzern zur Tat schreiten. Neben der Herstellung von gläsernen Kunstwerken stehen sie auch den Besuchern für den Selbstversuch im Glasblasen zur Verfügung. Glasspender stehen dabei hoch im Kurs. "Das Glas kaufen wir in Form von so genannten Linsen als Rohmaterial ein. Es wird dann über Nacht im Ofen bei etwa 1.200 Grad geschmolzen und verarbeitet. Danach kühlen die kleineren Werke von selber aus, die größeren werden in einem eigenen Kühlofen langsam und spannungsfrei heruntergekühlt", erklärt Hafner.
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