"Der Lip dub war das absolute Highlight!"

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Er leitete zwei Mal die Geschicke der Stadt Kapfenberg: von Dezember 1999 bis Oktober 2005 sowie nach einem Ausflug in die Landespolitik (als Landesrat und Landtagspräsident) von Dezember 2012 bis Ende Juli. Am 23. Juni erklärte er im Rahmen einer Pressekonferenz seinen kompletten Rückzug aus allen politischen Funktionen. Wir trafen den scheidenden Bürgermeister zu seinem letzten Interview.

WOCHE: Herr Bürgermeister, es sind nur noch wenige Tage bis zu Ihrem endgültigen Abschied. Wie geht's Ihnen?
MANFRED WEGSCHEIDER: Mir geht's gut. Ich gehe mit einer gewissen Wehmut, aber ich bin gut auf diesen Schritt vorbereitet.

Woran erinnern Sie sich gerne zurück, woran weniger?

Ich denke gerne an die vielen Begegnungen mit den Menschen, ihre Erzählungen, ihre Erlebnisse. Als Bürgermeister einer Stadt wie Kapfenberg hat man ja noch wirklich Bezug zu den Menschen. Und ich habe die Eigenschaft, aus negativen Dingen Positives zu machen, dadurch gibt's eigentlich nichts, was mir markant negativ in Erinnerung geblieben ist.

Wenn Sie durch die Stadt Kapfenberg spazieren: Wo erkennt man Ihre Handschrift?
Das fängt schon bei der Autobahnabfahrt an, geht über "Good Morning Kapfenberg" mit der Häuserfärbelungsaktion, die Gestaltung des Hauptplatzes, die neugestrichenen Häuser am Frechener Platz bzw. Europaplatz. Wir konnten in den letzten vier Jahren 1.500 Arbeitsplätze schaffen, viele schöne Wohnungen bauen, die Wirtschaft kräftig ankurbeln.

Was waren die Highlights Ihrer Bürgermeister-Zeit?

Absolutes Highlight war sicherlich der Lip dub, aus sportlicher Sicht aber auch der fünfte Meistertitel der ece bulls.

Wie wird die Stadt Kapfenberg in zehn Jahren aussehen?
Kapfenberg wird auch in zehn Jahren der Pulsschlag der obersteirischen Industrie sein.

Wird es zu einer großen Fusion mit Bruck und Leoben kommen?

Nein, sicher nicht. Einzig sinnvoll wäre eine Fusion aller Gemeinden von Kindberg bis Leoben, dann hätten wir über 50.000 Einwohner, alles was kleiner ist ist sinnlos. Aber dazu müsste man ohnehin die Bevölkerung befragen.
Wie sehen Sie im Nachhinein Ihren Ausflug in die Landespolitik?
Es war für mich eine sehr spannende Zeit, damals noch ohne Reformpartnerschaft. Ich möchte die Zeit nicht missen, sie hat mir enorme politische Erfahrung gebracht. Und ich bin froh, dass vieles so gelaufen ist: bspw. das Kraftwerk Voitsberg, der Feinstaub 100er auf Autobahnen und ich war auch bei der Schi-WM in Schladming nicht ganz unbeteiligt.

Was werden Sie in der Pension machen, gibt's konkrete Pläne?
Nein, nichts Planmäßiges. Ich werde mehr Sport machen, handwerken, meiner Frau unter die Arme greifen und spontan etwas unternehmen. Aber ich werde mich nicht mehr in die Politik einmischen und sicherlich keinen Pensionsschock erleben.

Was geben Sie Ihrem Nachfolger Fritz Kratzer mit auf den Weg?
Er möge die Kraft haben, alles umzusetzen, was er sich vorgenommen hat; den Mut haben, immer die Wahrheit zu sagen und es möge ihm gelingen, ein gutes Team aufzubauen.

Ihre letzten Worte als Bürgermeister?

Ich möchte den Menschen in Kapfenberg für das tolle Miteinander herzlich Danke sag

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