Der Reflex

Karl Doppelhofer

Die Klausur des ÖVP-Regierungsteams in Kapfenberg war natürlich eine schwarze Parteiveranstaltung. Trotzdem ist es befremdlich, dass es vonseiten der Bürgermeisterin und ihres roten Anhanges nicht einmal ein kurzes "Hallo, wie geht?s?" geben konnte.
Oder halt! Immerhin der Herr Finanzstadtrat ließ sich vor dem Böhlerstern blicken - als Demonstrant zwischen Protestplakaten...
Das offizielle Kapfenberg hat es also vorgezogen, die Gäste als den ideologischen Feind zu sehen. Ein Reflex, der nach den herben Verlusten bei der Gemeinderatswahl zwar erklärbar ist, aber deshalb noch lange nicht g'scheit.
Kapfenberg ist eine Industrie- und Handelsstadt. Der Wirtschaftsminister ist da? Wurscht!
Kapfenberg ist eine Fachhochschulstadt. Die Wissenschaftsministerin ist da? Wurscht!
Kapfenberg ist eine Multikultistadt. Die für Integration zuständige Innenministerin ist da? Wurscht!
Kapfenberg ist die Stadt mit dem aktuell dritthöchsten Gemeindebudget in der Steiermark. Der Finanzminister ist da? Wurscht!
Hätte sich die Bürgermeisterin die Damen und Herren für ein halbes Stünderl ins Rathaus geladen, um kurz die wichtigsten Anliegen der Stadt zu deponieren, wäre das ein souveräner Zugang zur "schwarzen Belagerung" und schlichtweg knackig gewesen.
Der Reflex war stärker.
Autor Karl Doppelhofer

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