Ja von Kapfenberg zu Parschlug

Kapfenberg und Parschlug müssen sich vereinigen, das forderte das Land Steiermark am 26. Februar. Bei Beschlüssen bis Ende September erhält jede der beiden Gemeinden 50.000 Euro als Freiwilligenbonus. Diesen sicherte sich die Stadtgemeinde Kapfenberg vergangenen Donnerstag mit dem Gemeindratsbeschluss zur Zusammenlegung.
So könne die 20.000-Einwohner-Schwelle von Kapfenberg erhalten bleiben und die Finanzierung abgesichert werden. Ein Abrutschen der Bevölkerung auf unter 20.000 Einwohner bedeute für Kapfenberg ein Desaster und einen Stillstand von 10 Jahren, so Bürgermeister Manfred Wegscheider.

Verzicht auf 50.000 Euro
Parschlug hingegen befragt am 27. Oktober das Volk und verzichtet somit auf 50.000 Euro. Zünglein an der Waage war Maria-Elisabeth Posch, die SPÖ-Vizebürgermeisterin von Parschlug. Wie in Kapfenberg wollte Bürgermeister Franz Jauck, ebenfalls SPÖ, im Gemeinderat in Parschlug einen Mehrheitsbeschluss erwirken. Die ÖVP glaubte, "dass uns die große Stadt frisst", sagte Jauck. Das glaubte auch seine Gemeinderatskollegin und Vertreterin Maria-Elisabeth Posch. Jaucks Versuche, die Kritiker umzustimmen scheiterten.
Die Urlaubszeit und die Vorverlegung der Freiwilligenfrist auf 30. September machten eine rechtzeitige Bürgerfragung, die zuvor beschlossen wurde, unmöglich. Denn das vorgegebene Prozedere sei genau einzuhalten, sagte Jauck.

Die Abstimmung
Sich nicht gegen die Parschluger Bevölkerung stellen, das wollte im Kapfenberger Gemeinderat Clemens Perteneder von der KPÖ. Er stimmte dagegen. Peter Vogl wolle niemandem etwas aufzwingen, er stimmte aber für die Fusion. SPÖ und ÖVP stimmten einstimmig dafür. So könne die Parschluger Bevölkerung die Kapfenberger Infrastruktur nutzen, sind sie sich einig. "Leute gehen dorthin, wo Leute sind", sagte ÖVP-Stadtrat Andreas Handlos. Ursprünglich dafür, stimmte nun die FPÖ dagegen. Sie kritisierte die Vorgehensweise.
Barbara Pototschnig

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