ÖVP Kapfenberg
"Wir können ja nicht stehenbleiben"

Eine neuformierte Stadtpartei: Markus Dirschlmayr, Erwin Fuchs, Josef Adam und Carina Thaler. | Foto: Hackl
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  • Eine neuformierte Stadtpartei: Markus Dirschlmayr, Erwin Fuchs, Josef Adam und Carina Thaler.
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Die neu formierte Kapfenberger ÖVP-Stadtpartei setzt auf Visionen: die Pläne für eine Unterflurtrasse Europaplatz sollen aus den Schubladen geholt werden, ein moderneres Stadion würde der ganzen Region helfen, ebenso die "Großstadt" Bruck-Kapfenberg, sozusagen ein neues "Kapfenbruck".

KAPFENBERG. Mit Jörg Zirbisegger und Markus Dirschlmayr wurden Anfang Februar zwei neue Gemeinderatsmitglieder der ÖVP-Fraktion angelobt. Sie folgen den Gemeinderatsmitgliedern Reinhard Falkner und Wolfgang Obergruber nach, die ihre Gemeinderatsmandate mit 31. Dezember zurückgelegt hatten.
Zudem wurde der Stadtparteiobmann Josef Adam in den Stadtrat gewählt. Er folgte Andreas Handlos nach, der der ÖVP als Gemeinderat weiterhin erhalten bleibt.

Angelobungen für Stadt- und Gemeinderat: Stadtamtsdirektor Christian Theiss, Stadtrat Josef Adam, Gemeinderäte Markus Dirschlmayr, Jörg Zirbisegger und Bürgermeister Fritz Kratzer. | Foto: Stadtgemeinde Kapfenberg / Iris Kapeller
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In einem Pressegespräch erklärten die ÖVP-Funktionäre die "visionäre Ausrichtung" der Stadtpartei: "Es ist höchst an der Zeit, dass wir in Kapfenberg größer denken. Wir können in der Entwicklung ja nicht stehenbleiben. Man muss sich auch in der Politik mehr trauen", erklärte ÖVP-Vizebürgermeister Erwin Fuchs.

Ein autofreier Europaplatz

Ganz oben auf dem Wunschzettel steht ein autofreier Europaplatz. "Eine Studie aus dem Jahr 2014 hat die Unterflurtrasse Europaplatz bzw. Bahnstraße positiv bewertet. Es fehlt der Stadtregierung jedoch der Mut zur Umsetzung", erklärt ÖVP-Stadtparteiobmann Josef Adam, der die Kosten auf rund 30 bis 35 Millionen Euro einschätzt. Erwin Fuchs ergänzt: "Seit mehr als 20 Jahren bin ich an diesem Thema dran. Wir waren in den Vorplanungen schon weitaus konkreter, jetzt scheint für die SPÖ das Thema komplett vom Tisch." 
Als Referenzbeispiele wurden die Städte Voitsberg und Weiz genannt, wo es mittlerweile verkehrsberuhigte Stadtzentren gibt.

Der ÖVP Kapfenberg schwebt eine autofreier Europaplatz vor; Pläne dazu gibt es bereits seit vielen Jahren. | Foto: picwish/Robert Tüchi
  • Der ÖVP Kapfenberg schwebt eine autofreier Europaplatz vor; Pläne dazu gibt es bereits seit vielen Jahren.
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Eine Fusion auf Augenhöhe

Weiter am Ball bleiben will die ÖVP Kapfenberg (ganz im Gegensatz zur Brucker ÖVP) an der Städtefusion von Kapfenberg und Bruck. "Eine Fusion der beiden Städte ist eigentlich unausweichlich und würde der ganzen Region einen enormen Entwicklungsschub verleihen", so Josef Adam. "Es müsste eine Fusion auf Augenhöhe sein. Beide Städte haben viel zu bieten und könnten viel Nutzbringendes einbringen", so Erwin Fuchs. "Kapfenbruck wäre doch ein passabler Städtename", so Erwin Fuchs verschmitzt lächelnd.

Sachpolitik in den Ausschüssen

Markus Dirschlmayr, Fahrschulbesitzer und Verkehrsgutachter, skizzierte seinen politischen Zugang: "Ich sehe mich als politischer Quereinsteiger und möchte die Belange der Wirtschaft, insbesondere die des gewerblichen Mittelstandes und der Kleinunternehmer vertreten. Auch im Bereich der Mobilität möchte ich mein Know-how für die Weiterentwicklung der Stadt einbringen. Seine erste Fachausschusssitzung sieht er positiv: "Es wird sachlich diskutiert und Vorschläge werden angenommen. Ich bin positiv überrascht."

Vor dem ÖVP-Parteibüro: Erwin Fuchs, Carina Thaler, Josef Adam und Markus Dirschlmayr. | Foto: Hackl
  • Vor dem ÖVP-Parteibüro: Erwin Fuchs, Carina Thaler, Josef Adam und Markus Dirschlmayr.
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Carina Thaler ist seit 2020 im Gemeinderat vertreten: "Wir sehen, dass Vorschläge von uns umgesetzt werden, wie zum Beispiel das Handyparken. Kapfenberg wird dadurch zukunftsfitter." Carina Thaler ist auch in der Demokratiewerkstatt vertreten, hier sieht sie einen Wunsch der Jugend nach mehr Begegnungszonen im öffentlichen Raum.

Positiv sieht man in der Volkspartei den neuen FH-Standort. "Dass die Fachhochschule nach Kapfenberg kommt ist ein Glücksfall für die Stadt und ganz besonders für die Altstadt. Dazu dürften auch meine Gespräche mit Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl beigetragen haben, weil auch andere Städte haben sich darum beworben", so Erwin Fuchs. Ein Wermutstropfen für ihn sind jedoch die Turnsäle, die geopfert werden müssen. "Hier gehen uns Örtlichkeiten für den Breitensport verloren."

Ein neues Leichtathletikstadion?

Erwin Fuchs ist auch Präsident des Fußballclubs KSV 1919. "Beim Stadiongipfel der Bundesliga hat mich fast der Neid gefressen. Wenn man sieht, wie sehr andere Bundesländer in die Infrastruktur der Stadien investieren, dann markt man erst, wie stiefmütterlich damit die Steiermark umgeht. Mit nur zwei Millionen Euro könnte man das Kapfenberger Stadion in ein modernes Leichtathletik- und Fußballstadion ausbauen", so Erwin Fuchs, dessen Vorwurf sich in erster Linie ans Land Steiermark richtet.

Sorge bereiten der ÖVP auch die sinkenden Schülerzahlen an den höheren Schulen. Es sind einerseits die geburtenschwachen Jahrgänge, andererseits die lang herbeigesehnte Zugkraft des Lehrberufs mit Verantwortlich. "Wo bekommen wir auf die Schnelle 500 junge Menschen her? Das wird nur mit geordnetem Zuzug funktionieren", formuliert Erwin Fuchs, der auch Regionalstellenobmann der Wirtschaftskammer Bruck-Mürzzuschlag ist.

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