DAYLI: Bizarre Schlammschlacht

ORF, 13.08.2013: Auch wenn es den Tausenden betroffenen dayli-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern nichts mehr nützt: Über die Frage, wer für das Aus der Drogeriekette verantwortlich sei und wem sie eigentlich gehöre, ist ein bizarrer Streit entbrannt. Ex-Eigentümer Rudolf Haberleitner wirft seinem Nachfolger Martin Zieger vor, ein „Lügengebäude“ aufgebaut zu haben, denn Zieger sei nie Eigentümer gewesen. Zieger wiederum wirft Haberleitner vor, er habe durch Rechtsunsicherheiten Investoren verscheucht. Am Diebstahl von einer Million Euro in Udine schieben einander beide gegenseitig die Schuld zu.
In der Posse um den wahren Besitzer der gescheiterten Drogeriemarktkette dayli hat Masseverwalter Rudolf Mitterlehner am Dienstag klargestellt, dass für ihn Martin Zieger der Eigentümer ist.

In meiner Lebenszeit sind schon etliche große Firmen pleite gegangen. Die erste große Pleite, die ich aufmerksam verfolgte, war die des KONSUM, viele folgten noch. Aber noch nie wurde über die Akteure solcher Pleiten derart Verrücktes berichtet, wie das nun "dayli" passiert. Selbst ein Mirko Kovacs war ein "Waserl" im Vergleich zu diesem Herrn Haberleitner.

Anfangs wurde berichtet, dass die österreichischen Ableger von "Schlecker" eigentlich immer Gewinne machten und nur von der deutschen Mutter mit gerissen wurden. Da kommt ein vermeintlicher Macher in der Person des Herrn Haberleitner, macht daraus "Dayli" und was dann folgte war absolut bizarr: Mit einer Million Euro im Kofferl nach Italien, während zu Hause schon die Löhne nicht mehr überwiesen wurden und die Lieferanten kein Geld sehen, dann klaut ein Ganove das Kofferl, dann behauptet Herr Haberleitner, dass das ja gar nicht er sondern sein Spezl Zieger war usw.

Leider sind die Informationsquellen nur die Medien. Aber wenn da nur die Hälfte stimmt, ist das eine Kriminalgeschichte der besonderen Art. Es ist unglaublich, wie unverfroren da gelogen und Dinge verdreht werden. Ein Musterbeispiel von Gier, Korruption, Betrug und Unverfrorenheit. Bezahlen dürfen dafür jedenfalls die (ehemaligen) Mitarbeiter, vor allem Frauen, die Lieferanten und die Banken und sicher auch die Steuerzahler.

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