Karriere-Tag Lehre 2022
Ein Interview mit einem echten Weltmeister

 Sebastian Gruber hat 2017 die World Skills in Abu Dhabi gewonnen. | Foto: Koidl
  • Sebastian Gruber hat 2017 die World Skills in Abu Dhabi gewonnen.
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Der Kindberger Sebastian Gruber hat sich 2017 zum Lehrlings-Weltmeister gekrönt. Im Interview erklärt er, wie es ihm dabei ergangen ist.

Sebastian Gruber arbeitet im Malerbetrieb Gruber seiner Eltern mit, den er aller Voraussicht nach auch übernehmen wird. Im Jahr 2017 hat er die World Skills gewonnen – eine Zeit, an die er sich gerne erinnert.

Sebastian, 2017 hast du die Goldmedaille bei den World Skills in Abu Dhabi geholt. Das war vor vier Jahren. Wie denkst du an diese Zeit zurück?
SEBASTIAN GRUBER: Diese Zeit war ein Wahnsinn! Extrem viel Training, aber auch sehr viele schöne, lehrreiche und atemberaubende Momente. Natürlich ist ohne Fleiß kein Preis möglich. Somit trainierte ich nur für die Weltmeisterschaft knappe 1.000 Stunden. Aber wenn man dafür ein Exklusiv-Training hat, in dem man Sachen und Fähigkeiten lernt, welche man sonst viel- leicht nicht bekommen hätte. Wenn man beispielsweise Auslandtrainings in Russland und China hat, wenn man viele Leute in Politik und Wirtschaft kennenlernt und wenn man für das geehrt wird, was man eigentlich jeden Tag gerne, mit Liebe und Hingabe macht – und zwar seinen Beruf – dann ist das schon etwas ganz Großartiges!

Was hat dir dieser Weltmeistertitel gebracht?
Preisgeld gibt es keines, das sage ich vorneweg. Aber das ist auch nicht notwendig. Du lernst beruflich extrem viel, lernst Leute – teilweise international – kennen, du bist in einer Millionenstadt und darfst dein Land in deinem Beruf bei einer Weltmeisterschaft vertreten. Das allein ist schon einmal ziemlich cool. Wenn es dann auch noch so gut ausgeht wie bei mir und du als „Weltmeister“ nach Hause kommst, übertrifft das natürlich alles!

Was hat dich überhaupt auf die Idee gebracht, sich an solchen Bewerben zu messen?
Ich war immer schon ein Typ, der Großes anstrebt. Dann sah ich im Jahr 2015 einen Bericht über die Weltmeisterschaft in Sao Paulo und setzte mir das Ziel: „Dort will ich auch hin!“ Von dort weg packte mich die Motivation, welche mich bis zum Schluss nicht mehr los ließ.


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Du bist in einem Familien betrieb großgeworden, den deine Großeltern gegründet haben. War es für dich immer klar, dass du einen Handwerksberuf wählen wirst?
Angeblich hätte ich mit vier Jahren schon gesagt, dass ich einmal Malermeister werden möchte, so wie mein Papa. Als ich dann als Kind hin und wieder mit ihm und Opa auf die Baustelle fahren und helfen durfte, verstärkte sich diese Einstellung. Nun bin ich der dritte Malermeister in unserem Familienbetrieb, auch das macht mich stolz.

Du wirst auch bei der Lehrlingsmesse auf dem Podium anwesend sein: Was kannst du jungen Menschen raten, die noch unentschlossen sind, sich für einen Lehrberuf zu entscheiden?
Die Berufsauswahl kann manchmal ganz schön schwierig sein. Fast jeder Handwerksbetrieb bietet die Möglichkeit, ein paar Schnuppertage zu absolvieren. Dies empfehle ich jedem, bevor man sich für eine Lehre entscheidet. Wenn man möchte, kann man nebenbei die Matura machen oder nach der Lehre sich für die Meisterausbildung oder anderen Weiterbildungen entscheiden.

Wenn sich ein junger Mann oder eine junge Frau bei Euch um eine Lehrstelle bewirbt, was ist Euch dabei am wichtigsten?
Grundsätzlich ist es egal, ob eine junge Frau oder ein junger Mann. Wichtig ist uns, dass derjenige Motivation, Lernwille und Selbstbewusst- sein mitbringt. Wir arbeiten viel bei Kunden zuhause, somit ist Freundlichkeit und ein gutes Auftreten wichtig.

Was gefällt Dir in Deinem Beruf am besten?
Einerseits die Freude bei Kunden, wenn man eine Arbeit fertiggestellt hat. Andererseits wenn man sein Wissen (einem Lehrling) weitergeben kann und den Fortschritt miterleben kann. Teamwork ist uns wichtig und so macht arbeiten noch mehr Spaß und führt dann auch zum Er- folg.

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