Forderung nach einer gerechten Entlohnung

"Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit", so lautet die Forderung der ÖGB-Frauen zum heurigen Equal Pay Day in der Steiermark am 7. Oktober. Einkommensungleichheiten zwischen Männern und Frauen sind leider auch im Jahr 2014 noch Realität. „Im Schnitt verdienen Vollzeit arbeitende Frauen in der Steiermark heuer um 23,5 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Damit fangen Steirerinnen ab dem 7. Oktober an, gratis zu arbeiten, während die Männer bis zum Jahresende noch weitere 10.531 Euro verdienen“, stellt die ÖGB-Frauenvorsitzende der Region Obersteiermark Ost, Eva Nistelberger, fest.
Obwohl Frauen auch bei den Bildungsabschlüssen aufgeholt und die Männer sogar übertroffen haben, werden sie immer noch benachteiligt. Dies fängt oft bei der Einstufung und Bewertung an, geht weiter über fehlende Anrechnungsmöglichkeiten von Karenzzeiten und setzt sich dann auch in der Höhe der Pension fort.

„Der Trend geht in die richtige Richtung, aber das viel zu langsam“, erklärt Eva Nistelberger in Bezug auf den Vergleich zum Vorjahr – ein einziger Tag konnte aufgeholt werden. Aber jeder Fortschritt wird erst mühsam erkämpft, durch steten Einsatz auf gesetzlicher, kollektivvertraglicher und betrieblicher Ebene. Dass sich die Arbeit der ÖGB-Frauen lohnt, zeigt ein Rückblick auf das Jahr 2004, in dem der bundesweite Equal Pay Day überhaupt noch auf den 23. September fiel. „Wir werden weiter sensibilisieren und uns in jeder Verhandlung hartnäckig um Verbesserungen bemühen. Denn Einkommensgerechtigkeit ist erst erreicht, wenn der Equal Pay Day am 31. Dezember gefeiert werden kann!“, so Eva Nistelberger abschließend.

Anlässlich dieser Thematik wurden rund um den Equal Pay Day am 7. Oktober mehrere Aktionen in der Steiermark veranstaltet, um die Beschäftigten und Arbeitnehmer aufmerksam zu machen. Die ÖGB-Damen organisierten am 6. Oktober einen Informationsstand in Graz am Eisernen Tor und verteilten in der Region Obersteiermark-Ost Infomaterial und die süßen Schokoeuro.

Die zentralen Forderungen für die Lohngleichheit von Frauen:
+ Mindesteinkommen von 1.500 Euro brutto bei Vollzeitbeschäftigung
+ Verpflichtende Frauenförderung in großen Betrieben
+ Verbindliche Quoten für Führungspositionen
+ Ausweitung der gesetzlichen Einkommenstransparenz auf kleinere Betriebe
+ Anrechnung der Karenzzeiten auf alle dienstzeitabhängigen Ansprüche (analog zum Präsenz- und Zivildienst
+ Höhere Gehälter der Beschäftigten in frauendominierten Branchen, insbesondere im Dienstleistungssektor, im Bereich Gesundheit und Pflege, im Sozialbereich sowie in allen Bereichen der Bildung

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