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Führungswechsel im Hause Schicker
Franz Friessnegg übergibt im Kapfenberger Traditionshaus Schicker an Sohn Hannes. Damit ist der Fortbestand des Restaurants Schicker abgesichert.
KAPFENBERG. Den "Schicker" in Kapfenberg gibt es seit 1910 – und es wird ihn noch weiter geben. Dafür sorgte zu Jahresbeginn ein Wechsel in der familiären Führungsetage: Mit Jahreswechsel übergibt der bisherige Kapitän Franz Friessnegg das Steuerrad des Schicker Genuss-Schiffes an Sohn Hannes Friessnegg, der das Traditionshaus in vierter Generation weiterführen wird.
Senior Franz und Sohn Hannes haben jeder für sich einschlägige Ausbildungen quer durch den gastronomischen Gemüsegarten durchlaufen – mit jeweils Handelsakademie und Tourismus-Kollegs in Bad Hofgastein/Kleßheim beziehungsweise Bad Gleichenberg.
Aktuell sind zwischen 18 und 20 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen tätig – etliche davon im Rhythmus einer Vier-Tage-Woche. Franz Friessnegg war Ende 2022 einer der ersten, der dies nach Corona ankündigte und auch umsetzte. Die Mitarbeiter haben so zwei zusammenhängende freie Tage (Sonntag und Montag) sowie einen dritten freien Tag. Zusätzlich bietet das Unternehmen den Mitarbeitern täglich zwei freie Mahlzeiten plus Freigetränke sowie Benefits für die Schicker Handelsprodukte. "Das sind Initiativen, die wir selbst setzen, um dem Personalmangel Herr zu werden", erzählt Franz Friessnegg.
Stetige Weiterentwicklung
Die Kapfenberger Firma besteht seit 1910. Firmengründer Franz Schicker stammte aus der damaligen „Untersteiermark“, nahe dem heutigen Maribor.
Aus einem reinen, kleinen Lebensmittelhandel und Transportunternehmen formten sich durch die unternehmerische Kraft von Anny und Franz Friessnegg (dem Vater des jetzigen Firmeninhabers) vier Geschäfte in Kapfenberg. Die "Turbo Twins" wurden in Kapfenberg Platzhirsche im Lebensmittelbereich mit bis zu 100 Mitarbeitern.
Daraus hervorgegangen ist mittlerweile in der 3. und 4. Generation ein überregional bekanntes Restaurant mit attraktivem, stark nachgefragten Catering-Service, mit einer Vinothek mit mehr als 400 Weinsorten und einer Gourmet-Kaffeerösterei.
Rösterei mit Leidenschaft
In den 1960er-Jahren wurde die Schicker Rösterei von Franz Friessnegg Vater gegründet mit Know-how rund um den Kaffee, das er als ehemaliger Mitarbeiter der Firmen Meindl und Hornig mitbrachte. Die Errichtung einer eigenen Kaffeerösterei mitten in Kapfenberg war sein Herzenswunsch. Sohn Franz folgt ihm als Röstmeister auch bereits seit gut 20 Jahren und komponiert aus ca. 25 Sorten Rohkaffee Spitzen-Blends.
Auf Nebenschauplätzen hat Senior Franz Friessnegg im Laufe der vergangenen 20 Jahre drei Gebäude – an sich Leerstände aus der Lebensmittelhistorie des Unternehmens – zu 29 Wohnungen umgestaltet. "Das entspricht den aktuellen Forderungen nach Verdichtung von Wohnraum in Stadtzentren, greift weiterer Bodenversiegelung vor und sorgt für Belebung der Innenstädte", so Franz Friessnegg.
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