Das Handy wird immer öfter zur Konsumentenfalle
Die Arbeiterkammer Bruck zog Bilanz über 2016: Konsumentenschutzanfragen sind stark im Steigen.
Im Rahmen eines Pressegespräches in den Räumlichkeiten der Brucker Arbeiterkammer (AK) zogen die beiden Außenstellenleiter Walter Treitler (Bruck) und Franz Neuffer (Mürzzuschlag) unter Beisein von AK-Direktor Wolfgang Bartosch und AK-Präsident Josef Pesserl vergangenen Mittwoch Bilanz über das vergangene Jahr. Fazit: Die AK Steiermark hat im Vorjahr rund 52 Millionen Euro in Arbeitsrecht-, Insolvenzrecht- und Konsumentenschutzangelegenheiten für ihre Mitglieder erstritten; 13 Millionen Euro allein im Arbeitsrecht, wovon rund 5,6 Millionen Euro auf die 13 Außenstellen entfielen, die – wie einhellig versichert wurde – auch in Zukunft in dieser Form erhalten bleiben sollen. Denn nicht zuletzt die Sprechtage, die regelmäßig auch außerhalb der Außenstellen abgehalten werden, werden gerne genützt und sorgen für die nötige Präsenz in den Regionen. So wurden in Mariazell 2016 zwölf Sprechtage abgehalten, seit Oktober gabs auch einmal monatlich einen in Turnau.
Brucker Zahlen
Die Außenstelle Bruck – mit ihren sechs Angestellten für rund 23.200 Dienstnehmer im "alten" Bezirk Bruck zuständig – erteilte im Jahr 2016 exakt 4.858 mal Rechtsauskunft, davon 2.489 mal persönlich. Insgesamt wurden außergerichtlich in Arbeitsrechtssachen 317.530 Euro erstritten (exklusive jener 65 Rechtsschutzakten, die zur Klagführung nach Leoben weitergeleitet wurden).
Während der Großteil der Anfragen auf die Kernkomptenz der AK, dem Arbeitsrecht, entfiel, konnte ein anderer Trend beobachtet werden: Die Anfragen im Bereich Konsumentenschutz sind stark im Steigen. Schuld daran sind immer öfter Verträge für Handy und Internet, aber auch im Bereich Fernreisen konnte ein Anstieg verzeichnet werden. Rund 36.000 Euro wurden allein in Konsumentenschutzsachen von den Brucker Mitarbeitern erstritten.
Bedeutung der Betriebsräte
Rund 70 Prozent der Dienstverhältnisse, die beendet wurden, gehen auf das Konto der Dienstgeber, wovon widerum 50 Prozent ohne einvernehmliche Lösung aufgelöst wurden. Auch interessant: rund 86 Prozent jener Dienstnehmer, die sich an die AK wenden, kommen aus Betrieben ohne Betriebsrat. Verfahrensgründe sind zumeist offenes Entgelt (Lohn, Gehalt, Zulagen und Zuschläge, Diäten). Zu beobachten war auch ein weiterer Trend: Rund 75 Prozent der gelösten Dienverhältnisse dauerten weniger als zwei Jahre.
Eine interessante Anregung brachte Franz Neuffer ein: So könnte seiner Meinung nach das Kurzarbeitszeitmodell, das etwa in der Industrie in Krisenzeiten schon längst Schule gemacht hat, auch auf andere Bereiche, wie etwa das Gastgewerbe ausgedehnt werden. Auf diese Weise könnten die betroffenen Arbeitsplätze dauerhaft gehalten werden
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