Kleingärten erleben "zweiten Frühling"

Ein eigenes Stück Natur, das bedeutet für viele ein Kleingarten. | Foto: Prontolux
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  • Ein eigenes Stück Natur, das bedeutet für viele ein Kleingarten.
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3.000 Kleingärtner, die 3.000 Parzellen und damit eine Fläche von 750.000 Quadratmetern zum Blühen bringen und dabei selbst ordentlich "aufblühen" – das sind die beeindruckenden Eckdaten des Landesverbands der Heimgärtner Steiermark. "Das sind jetzt allerdings 'nur' die 33 steirischen Vereine, die Verbandsmitglieder sind. Dazu kommen noch einmal so viele, die quasi 'frei garteln'", erklärt Verbandspräsident Walter Wusche. Selbst ist er vor mehr als 25 Jahren "auf den Garten gekommen, weil ich einfach nicht wollte, dass meine Tochter das Gemüse nur vom Billa kennt und ich nicht immer nur im Park meine Runden drehen wollte", schmunzelt Wusche. Mittlerweile hat der Pensionist sein Hobby quasi zur Berufung gemacht und kümmert sich im Landesverband um die kleinen und großen Sorgen der Heimgärtner. "Das Schlimmste ist natürlich, wenn eine Auflösung der Anlage bevorsteht. Bei anstehenden Prozessen kann der Landesverband als Standesvertretung agieren und besser unterstützen", weiß Wusche aus leidvoller Erfahrung.

Oase für Jungfamilien

In Zeiten, in denen leistbarer Wohnraum samt Grünflächen schon fast als Luxusgut gilt, erleben die Kleingärten besonders unter Jungfamilien einen "zweiten Frühling". "Dazu hat natürlich auch die Lockerung der gesetzlichen Regelungen einen wesentlichen Beitrag geleistet", berichtet Wusche. "So ist jetzt das Grillen, das Nächtigen und das Aufstellen von Bädern auf den Parzellen erlaubt." Und falls sich jemand von zu vielen Kindern belästigt fühlt? Den erinnert Wusche an den – zwar nicht ganz unumstrittenen – Gründer der "Heimgarten-Idee" Moritz Schreber. "Der wollte die Kinder mit seinen 'Schrebergärten' aus den Industriegebieten ins Grüne bringen.“

Freizeitland Kapfenberg

153 Mitglieder zählt der Kleingartenverein Freizeitland Kapfenberg, der auf genau 56.763 Quadratmetern – aufgeteilt auf Kapfenberg, Deuchendorf, Winkl und Graschnitz – Kleingärten vergibt. "Dieses Stück Natur ist vor allem für jene, die in Wohnungen ohne Grün leben, eine große Freude und über die Jahre hinweg gleichmäßig beliebt", weiß Obmann Harald Pritz. Die Tendenz zum Kleingarten sei steigend. "Es ist ein toller Platz für mehrere Generationen. Wir sehen immer wieder, dass sich hier von den Großeltern bis hin zu den Enkeln alle treffen, etwa zum Grillen am Wochenende. Das ist ein ganz wunderbarer Aspekt", sagt Pritz. Ein weiterer sei das Pflanzen von Gemüse und Blumen. "Die Leute wollen etwas wachsen sehen, sie möchten ihre eigenen Radieschen, Bohnen und den Salat ernten können, auch wenn es nur in geringen Mengen ist." Wenn jemand Interesse an einem Kleingarten hat, der solle sich an den Kleingartenverein wenden. "Es sind noch einige Gärten frei", so Pritz. https://freizeitland.jimdo.com/%C3%BCber-uns/

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