Angst vs. Integration
300 ukrainische Flüchtlinge in burgenländischen Schulen

Im Gymnasium der Diözese Eisenstadt werde derzeit vier Schüler aus der Ukraine unterrichtet. | Foto: Uchann
2Bilder
  • Im Gymnasium der Diözese Eisenstadt werde derzeit vier Schüler aus der Ukraine unterrichtet.
  • Foto: Uchann
  • hochgeladen von Christian Uchann

Kriegsgeschädigt. Flucht-traumatisiert. Kein einziges Wort Deutsch. Fremde Lehrer. Unbekannte KlassenkameradInnen... Alles andere als ein leichter Einstieg in den Schulalltag. Traurige Realität für rund 300 ukrainische Kinder und Jugendliche. Angst und Unsicherheit vs. Integration. Durchwachsener Alltag in burgenländischen Bildungsstätten. Belastungsprobe für System, Lehrkräfte, MitschülerInnen. Und täglich kommen neue Flüchtlings-SchülerInnen dazu...

BURGENLAND. „Die ukrainischen Kinder sind anfangs oft etwas ängstlich, tauen aber schnell auf, sind sehr motiviert und wollen Deutsch lernen. Von den MitschülerInnen werden sie dabei tatkräftig unterstützt“, erläutert Bettina Deutsch von der burgenländischen Bildungsdirektion den Status quo. Begleitet von einem Aufruf nach neuem Lehrpersonal für den Deutsch-Unterricht. Idealerweise mit Ukrainisch-Kenntnissen. Pensionierte LehrerInnen und Studierende können sich melden unter: www.bildung-bgld.gv.at

„13 PädagogInnen wurden bereits eingestellt. Studierende der Privaten Pädagogischen Hochschule und der Fachhochschule unterstützen Schulen auf freiwilliger Basis“, fasst Gerald Pangl vom Büro der Schul-Landesrätin Winkler zusammen. „Am Unterricht nehmen derzeit bereits rund 300 ukrainische SchülerInnen teil.“

Ukrainische Schüler in 5 Bezirken

Ein Großteil davon ist in Pflichtschulen integriert. 143 Kinder besuchen die Volks-, 106 die Mittelschule. Im Ranking mit den meisten Kriegs-Flüchtlings-SchülerInnen liegt der Bezirk Neusiedl voran (43 VS / 40 MS) gefolgt von Eisenstadt (51 VS / 15 MS), Oberwart (29 VS / 21 MS), Güssing (14 VS / 17 MS) und Oberpullendorf (6 VS / 13 MS). Lediglich in den Bezirken Mattersburg und Jennersdorf sind bis dato keine ukrainischen Kinder in Bildungsstätten untergebracht. Landesweit besuchen 39 Jugendliche Allgemeinbildende Schulen, 7 gehen in Berufsbildende mittlere und höhere Schulen.

Das Gymnasium Kurzwiese in Eisenstadt kümmert sich derzeit um drei Schüler aus der Ukraine. | Foto: Uchann
  • Das Gymnasium Kurzwiese in Eisenstadt kümmert sich derzeit um drei Schüler aus der Ukraine.
  • Foto: Uchann
  • hochgeladen von Christian Uchann

Dreizehn Deutschförderklassen für 111 Schülerinnen sind bereits aktiviert. Alle anderen Kids werden im Regelunterricht gemeinsam mit den KlassenkameradInnen betreut. Auch wenn alle Lehrkräfte und Direktionen ihr Bestes geben, rumort es unter vorgehaltener Hand, ob der zusätzlichen Belastung. „Wir haben uns von Corona noch nicht erholt, im Gegenteil. Und jetzt parallel dazu eine Flüchtlingswelle.“

Sorgen um den "normalen" Stundenplan

Die Befürchtungen im Pädagogenkreis sind, dass „noch viele ukrainische SchülerInnen kommen werden und wir den normalen Stundenplan nicht einhalten können.“ Auch, so hört man punkto Strapazen sorgenvoll, „wird die zusätzliche Betreuung für ukrainische SchülerInnen über einen viel längeren Zeitraum nötig sein, als man jetzt erahnen kann! Aber irgendwie werden wir das schon schaffen.“

Zuversicht auch aus der Bildungsdirektion: „Das Burgenland hat aufgrund der Flüchtlingskrise 2015 bereits viel Erfahrung vorzuweisen, auch jetzt wird professionell und flexibel mit allen Stakeholdern zusammengearbeitet. Bewährte Strukturen aus der Vergangenheit sind daher wieder aktiviert und übernommen worden.“

Im Gymnasium der Diözese Eisenstadt werde derzeit vier Schüler aus der Ukraine unterrichtet. | Foto: Uchann
Das Gymnasium Kurzwiese in Eisenstadt kümmert sich derzeit um drei Schüler aus der Ukraine. | Foto: Uchann

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Neu auf MeinBezirk.at
Sudoku - gratis und so oft du willst, spiele jetzt!

Jetzt kannst du Sudoku auf MeinBezirk.at spielen - gratis und unbegrenzt. So spielst du Sudoku: Wähle deinen gewünschten Schwierigkeitsgrad: leicht, mittel, schwer. Klicke ins gewünschte Feld, setze eine Zahl von 1 bis 9 ein - und fülle alle leeren Felder. Ziel des Rätsels: In jeder Zeile (waagrecht), Spalte (senkrecht) und jedem Block (3 mal 3 Zellen) soll jede Ziffer genau nur einmal vorkommen.

Hier findest du den aktuellen Mondkalender ab sofort. Jeden Monat neu. | Foto: RegionalMedien Burgenland
1 3

Gesundheit, Haushalt, Garten & Schönheit
Dein Mondkalender für den April 2024

Die RegionalMedien Burgenland präsentieren den aktuellen Mondkalender für April 2024. Ein Mondzyklus dauert ca. 28 Tage. Dabei durchläuft er verschiedene Phasen, die unterschiedliche Qualitäten haben. Nach alter Überlieferung sollte man bestimmte Arbeiten also stets zur richtigen Zeit erledigen. Vom Einpflanzen der Tomaten 🍅 bis hin zum Haare schneiden 💇 – die Mondphase kann darüber entscheiden, ob die roten Früchtchen zur Attraktion in der Nachbarschaft und dein Kopf zur Löwenmähne 🦁 wird....

Benzin- & Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen im Burgenland

Hier erfährst du täglich, wo im Burgenland die billigsten Tankstellen zu finden sind, wie man günstig tankt, und wie man Sprit sparen kann - immer AKTUELL. BURGENLAND. In ganz Österreich ist es immer am günstigsten, am Vormittag zu tanken. Denn Tankstellen dürfen nur einmal täglich um 12 Uhr die Spritpreise erhöhen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit in unbegrenzter Anzahl und Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen im Burgenland täglich mit den aktuell...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Burgenland auf MeinBezirk.at/Burgenland

Neuigkeiten aus dem Burgenland als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Burgenland

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Burgenland und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.