Erdberger Lände 26 a, JTI
EWAV/EWWR 2023 - Magic Mystery Tour -Tschickstummelchallenge - Taschenascher
Die europäische Woche der Abfallvermeidung ist eine von der Europäischen Kommission initiierten Aktion . Es sollen Aktivitäten, Projekte und Veranstaltungen angeregt werden, um das Bewusstsein zum Thema „Abfallvermeidung, Abfallreduzierung und Littering“ zu stärken.
Ziel des Projekts
ist es das Thema des nachhaltigen Umgangs mit den Ressourcen unserer Welt durch vielfältige Aktionen der europäischen Öffentlichkeit zu präsentieren. Während einer Novemberwoche dreht sich alles um das nachhaltige Abfallmanagement.
Tschickstummelchallenge im Rahmen der Europäischen Woche der
Abfallvermeidung 2023:
Der Verein The Learning Street - Circular Wien setzt ein Zeichen für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Zigarettenabfällen:
Unter der Leitung von Gründer Michael Boyle, Leiter Strategie der Kreislaufwirtschaft im Bereich Abfallwirtschaft,Circular Economy Institute, informierte die Veranstaltung über die Giftmüllproblematik von Zigarettenfiltern:
Zigarettenfilter "Tschickstummeln" sind Giftmüll, enthalten Mikroplastik und können auch nicht recycelt werden. Bis zu 1000 Liter Wasser werden durch den ausrangierten Filter einer gerauchten Zigarette vergiftet.
Raucher:innen wurde ein Taschenascher ausgehändigt. Leider waren diese aus Kork gewählten Taschenascher zwar in Karton geliefert ,aber wieder mit einer Plastikhülle sinnlos verpackt worden. Besorgte Autofahrer sorgten für einen Grosseinsatz der Polizei: Die Mitglieder von Circular Wien wurden mit Klimaklebern verwechselt, als die Polizisten zur Kontrolle kamen,wurden ihnen Taschenascher sogenannte "Aschlöcher" ausgehändigt,die einige Polizisten dankend annahmen, sie lobten die Aktivitäten zur Müllverringerung . Die Passanten und Radfahrer nahmen auch gerne zwei Stück, um es einer weiteren rauchenden Person weiterzugeben.
Auf der webseite kann die Petition Zigarettenpfand unterstützt werden.
Erkenntnisse:
Die Kennzeichnung auf den Zigarettenpackungen
sind Raucher:innen unbekannt.
Die vermeintlich korrekte Entsorgung im Kanal erweist sich als überaus problematisch:
Die im Wasser lebenden Organismen können den über 4.000 Giftstoffen nicht standhalten. Betroffen sind auch Insekten, Fische und Vögel sowie Kleinkinder. Derzeit müssen Zigarettenhersteller nur pro Kilo gesammelter Filter für den Müll bezahlen. Das Sammeln von Filtern nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch und verbraucht viele unnötige Ressourcen. Zigarettenpackungen mit giftigen Druckfarben werden ebenso achtlos entsorgt. Früher gab es die Möglichkeit, Zigaretten einzeln zu kaufen. Zigarettenhersteller sollten jedem Raucher kostenlos Taschenaschenbecher zur Verfügung stellen.
Die Adresse wurde gewählt, da JTI Austria(ehemals Austria Tabak) seinen Sitz in 1030 Wien, Erdberger Lände 26 a hat.
Appell an die Industrie
Circular Wien appelliert an Zigarettenhersteller, aktiv Verantwortung zu übernehmen. Die Forderung nach kostenlosen Taschenaschenbechern für Raucher:innen steht dabei im Fokus. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Umweltauswirkungen der Produkte zu minimieren und die Kosten für die Sammlung und Entsorgung der Filter zu reduzieren. Ebenso sollen ehrenamtliche Helfer:innen für das mühevolle stundenlang gefährliche Sammeln entschädigt werden, sei es mit einem Einkaufsgutschein oder einer Spende für einen Verein, im Falle einer grösseren Veranstaltung. Die Hersteller müssen die Verantwortung übernehmen, das Gesetz “erweiterte Herstellerverordnung” soll auch umgesetzt werden und nicht nur auf dem Papier bestehen.
Ausblick auf eine nachhaltige Zukunft
Dipl.-Ing. Matthias Ottersböck, Leiter Strategie der Kreislaufwirtschaft im Bereich Abfallwirtschaft MA48:
"Es freut mich zu sehen, dass sich Circular Wien aktiv für eine nachhaltige Lösung im Umgang mit Zigarettenstummeln einsetzt. Gemeinsam können wir eine positive Veränderung bewirken und zu einem bewussteren Umgang mit Abfällen beitragen. Leider lassen sich die Kosten für das Einsammeln von Zigarettenstummeln pro Stunde derzeit nicht berechnen.
Die vergüteten Sammel- und Behandlungskosten für Einwegkunststoffprodukte betragen österreichweit jährlich rd. € 13 Mio. Da die Zuordnung der einzelnen Einwegkunststoffartikel
derzeit nach Masseanteilen erfolgt, werden den Zigaretten dabei Kosten in der Höhe von rd. € 550.000 zugeordnet. Die Zuordnung erfolgt derzeit nach Masse, weil dies in Verhand- lungen mit der WKO so festgelegt wurde. Eine zukünftige Zuteilung nach Stück (wie z.B. in Deutschland vorgesehen) müsste erst im Wege kommender Besprechungen mit der
Wirtschaft zur Diskussion gestellt werden.”
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