Personalaffäre
OeNB-Gouverneur Robert Holzmann unter Druck

Die Personalaffäre in der Nationalbank setzt OeNB-Gouverneur Robert Holzmann unter Druck.  | Foto: OeNB
  • Die Personalaffäre in der Nationalbank setzt OeNB-Gouverneur Robert Holzmann unter Druck.
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Die Kündigung der Personalchefin der Nationalbank, Susanna Konrad-El Ghazi, sorgt für Wirbel.

ÖSTERREICH. Der von der FPÖ nominierte, neue Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB), Robert Holzmann, hat mit seiner ersten Personalentscheidung für Aufregung gesorgt. Nach der umstrittenen Kündigung der OeNB-Personalchefin, Susanna Konrad-El Ghazi, wurde diese wieder zurückgenommen. Die OeNB kündigt eine zeitnahe Prüfung der jüngsten Entwicklungen an.

Die Geschehnisse im Überblick

  • Holzmann hatte die Schwiegertochter des ehemaligen Raiffeisen-Boss, Christian Konrad, ohne Einbindung des Generalrats und Betriebsrats rausgeworfen. Konrad-El Ghazi wurde vom Sicherheitspersonal aus der Nationalbank geführt. 
  • Die Tageszeitung "Standard" schreibt, dass die OeNB-Personalchefin nach der Ansicht Holzmanns, dem Direktorium eine wichtige und kostenerzeugende Information zur Dauerkarenzierung eines in Frankfurt beschäftigten Notenbankers vorenthalten habe. Die Karenzierung habe aber noch Holzmann Vorgänger, Ewald Nowotny und Vize-Gouverneur Andreas Ittner getroffen.
  • Nach Gesprächen des OeNB-Direktoriums mit dem vierköpfigen Betriebsrat der Nationalbank am Montagnachmittag gibt dieser bekannt, dass die Kündigung wieder vom Tisch ist. Nationalbankpräsident Harald Mahrer einigte sich noch am Montag mit dem OeNB-Direktorium darauf, die Vorgänge intern und extern prüfen zu lassen.
  • Am Dienstagabend fand im Wiener Palais Ferstel die offizielle Verabschiedung des langjährigen Chef der Österreichischen Nationalbank, Ewald Nowotny statt. Der neue OeNB-Gouverneur leitet seine Rede bei der Verabschiedungszeremonie mit einer Entschuldigung “für die Wolken, die über dem Himmel der Notenbank aufgetaucht sind“ ein. Im Gespräch mit Ö1 befürwortet Holzmann die Prüfung der Vorfälle: „Ich glaube das gesamte wird sich lösen, wenn die Fakten auf dem Tisch liegen." Man werde mit der Gewerkschaft reden, damit interne Informationen geprüft werden. 

Ex-OeNB-Präsident kritisiert Vorgehen

Ex-OeNB-Präsident (von 2008 bis 2018), Claus Raidl übt im Ö1-„Morgenjournal“ Kritik am Vorgehen Holzmanns. „So wie ich den Fall kenne, war es nicht konform mit den gesetzlichen Grundlagen". Raidl erklärt weiter, es müsse „eine Kündigung durch das Direktorium beschlossen werden–und das war offensichtlich nicht der Fall." Die Nationalbank sei ein Kollegialorgan und keine One-Man-Show. 

Der amtierende Nationalbankpräsident Harald Mahrer habe keine Ahnung von alledem gehabt, bestätigt Raidl. Er habe dem Gouverneur aber schnell klar gemacht, dass man so nicht agieren könne. „Geld, wie Sie wissen, ist immer 50 Prozent Psychologie", sagt Raidl. Bringe man internen Streit in die Öffentlichkeit, so sei das nicht gut für das Haus. 

Ex-Gouverneur Ewald Nowotny begrüßt eine Prüfung der Vorfälle und betont gegenüber Ö1, dass das Vertrauen nach außen wie innen zentral sei und die Ereignisse eine Zeit lang Narben hinterlassen würden.

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