Die Steirische Abfallwirtschaft stellt sich vor

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Die Einleitung von HR Dipl.Ing. Wilhelm Himmel, Nachhaltungskoordinator Abteilung 14 A, Wasserwirtschaft, Ressourcen und Nachhaltigkeit verriet den Grund des Zusammenseins:
„ Wir wollen insbesondere allen neu gewählten Gemeindevertretern (Bürgermeistern, Gemeinderäten und auch den Mitgliedern in den Verbandsversammlungen der Abfallwirtschaftsverbände) aber auch den fachlich befassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gemeinden die Möglichkeit geben, möglichst viele Partner der Steirischen Abfallwirtschaft persönlich kennen zu lernen und auch zu erfahren, in welche Richtung sich die Abfallwirtschaft in der Steiermark hin entwickeln sollte“. Und weit mehr als 350 BürgermeisterInnen/Funktionäre folgten am Mittwoch, 14. Oktober, steiermarkweit dieser Einladung in die dafür bestens prädestinierte Steinhalle Lannach.
Mit dabei auch außer dem Hausherrn und als „Abfall-Mekkabezeichneten“ Bgm Josef Niggas, Bundesrat Ernst Gödl, Obfrau der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagemtn der WK Steiermark Daniela Müller-Mezin, Präsident der Vereinigung Österr. Entsorgerbetriebe KommRat Hans Roth, als Vorbereiter AWV Dlbg Chef Erich Prattes und natürlich der zuständige Chef des Lebensressorts LR Hans Seitinger, der nach dem Auftritt des Kinderprojektes „Zukunftsforscher unterwegs – VS Kindberg“ mit Liese Esslinger, vor allem die Nachhaltigkeit und den Wert des Mülls ansprach.
„ Die Abfallwirtschaft funktioniert nur dann, wenn Gemeinden, Verbände und Unternehmer zusammen harmonieren. Wesentlich dabei ist es, in einer Nachhaltigkeit die Ressourcen zu erhalten, einen funktionierenden Kreislauf zu erzeugen und Visionen zu entwickeln“.
Man müsse den „Wert des Mülls“ den Bürgern noch mehr bewusst machen, die Frage der Effizienz und der pragmatischen Umsetzung im Auge behalten und die Nachhaltigkeit im Konnex mit Unternehmern widerspiegeln. Nachdem die Ressourcen immer geringer werden, liegt es auch an den AWV`s und Gemeinden in Vernetzung mit den Entsorgungsunternehmen auch in der Wissensbildung- wo mitunter bereits Kinder die Erwachsenen erziehen - einen „Umkehreffekt“ zu erreichen. So z. B. allein beim „Wegwerfen von Lebensmitteln“ , das rd. 150 Mio€ in der Stmk beträgt.
Von Daniela Müller-Mezin erfuhr u. a. erfreulicherweise des weiteren, dass die Bruttowertschöpfung in der Abfallwirtschaft ca. 90 % im Land eingefahren werden kann, während KommRat Roth die gesellschaftliche Frage der Abfallwirtschaft anschnitt, die auch im Rahmen des Europäischen Abfallwirtschaftsgesetzes, wo er aktiv mitarbeitet, ein wesentlicher Faktor ist. Für ihn ist grundsätzlich klar zwischen dem Haushalts- und Gewerbemüll zu unterscheiden.
HR Himmel: „ Durch die Gemeinderatswahlen im März 2015 sind viele neue Gemeindemandatare als Bürgermeister, Gemeinderäte und auch als Mitglieder in den Verbandsversammlungen der Abfallwirtschaftsverbände in ihre neue Funktion gekommen.
Nunmher sind in 287 Gemeinden 17 AWV´s tätig, die mit 136 privaten Entsorgungsunternehmen kooperieren und die ihrerseits rund 450 Mio € Umsatz erwirtschaften.
Für viele dieser Funktionäre ist die Abfallwirtschaft ein neues Aufgabengebiet, denen das Land Steiermark mit der Informationsveranstaltung „Die steirische Abfallwirtschaft stellt sich vor“ eine Einführung in dieses Thema anbieten möchte. Als zusätzliche Herausforderung kommen aktuelle Fragestellungen hinzu, die aus der mit 1. Jänner 2015 wirksam gewordenen Gemeindestrukturreform resultieren. Innerhalb der neuen Gemeindestrukturen ergeben sich Anpassungserfordernisse, die sich von der Organisation der Müllabfuhr bis zur Abfuhrordnung und Müllgebührengestaltung erstrecken, sowie auch die Organisation von Altstoffsammelzentren und beispielgebende Pilotprojekte im Bereich der Abfallvermeidung, (Abfall)-weiterverwendung (Re-Use) und Abfallverwertung (Recycling) umfasst. Die Abteilung 14 - Referat „Abfallwirtschaft und Nachhaltigkeit“ setzt mit dieser Informationsveranstaltung das erfolgreiche Veranstaltungskonzept des „Interkommunalen Erfahrungsaustausch – Abfallwirtschaft“ mit dem Traditionsstandort „Steinhalle Lannach“ fort und soll Gemeindemandatare aber auch Amtsleiter in Kurzvorträgen und Interviews über zukünftige Entwicklungen in der steirischen Abfallwirtschaft praxistauglich informiert werden. Darüber hinaus können viele Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und diversen Fachstellen ihre Arbeit und ihre Dienstleistungen im Bereich der Abfallwirtschaft vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen. So haben alle die Gelegenheit, wichtige Ansprechpartner persönlich kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen“.
Denn Faktum ist: „ Rohstoffe sind kein Mist“- beträgt ja die Abfallverwertung in der Stmk mehr als 23,5 Mio € und die „Steirer sind Weltmeister im Mülltrennen“. 547.000 to – gesammelter Müll - das sind 449 kg/EW - sprechen für sich. Es stellt sich unweigerlich die Frage: „ Was können wir noch tun“? Und er gab die Antwort darauf: „Viel zu viel bezahlt- unnötig verschenkt“ bei unnötigen Behandlungskosten des Restmülls und verlorengegangenen Erlöse, die durch richtiges Mülltrennen nicht notwendig gewesen wären. „Restmüll ist die teuerste Abfallfraktion“ und da können 336 Abfallsammelzentren in der Stmk- die allerdings vielfach bürgerfeindliche Öffnungszeiten aufweisen – auch nicht helfen.
Es referierten im Laufe des InfoTages quer durch die Palettenvielfalt der Abfallwirtschaft:
„Die kommunale Abfallwirtschaft heute und morgen“, Hofrat Dl Dr. Wilhelm Himmel, A14 – Referat Abfallwirtschaft und Nachhaltigkeit, "Der Ressourcenpark - das Altstoffsammelzentrum der Zukunft" , Univ.-Prof. DI Dr. Hans Gangoly, TU Graz, "Kooperation von Altstoffsammelzentren im Verbund", Dr. Christian Schreyer, Geschäftsführer des Dachverbandes der steirischen Abfallwirtschaftsverbände , "Synergien bei der Organisation der Abfallsammlung auf Verbandsebene", GF Ing. Andreas Zöscher und Helmut Prade, AWV Mürzverband / Bgm. Manfred Seebacher, Stadtgemeinde Mariazell
"Möglichkeiten für Tourenoptimierungen im ländlichen Raum", Dr. Ingo Weltin, Adenso GmbH / a.Prof. Mag. Dr. Wolfgang Fischer, KF-Universität Graz, "Abfallsammlung und Abfallverwertung, Aufgaben der Gemeinden und der Abfallwirtschaftsverbände"m Dr. Günther Rupp, A13 - Umwelt und Raumordnung / MMag. Dr. Claus Casati, Rechtsanwalt "Leistungen der privaten Entsorgungswirtschaft in der Steiermark", Vertreter der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement, WK-Steiermark, "Wie und wo werden in der Steiermark Abfälle verwertet", Erich Prattes, AWV Deutschlandsberg Bgm. Regina Schrittwieser, Marktgemeinde Krieglach, "Kostendeckende Gestaltung von Abfallgebühren in der Abfuhrordnung", Ing. Daniela List, ecoversum, "Projekte zur Abfallvermeidung/Bürgerinformation & Öffentlichkeitsarbeit"- zwischendurch erfolgte ein Auftritt mit dem Kindermusical „Klumpat“ Bianca Hödl, Gemeindekindergarten Krumegg / Rudolf Mark, BSC College, "Wie gelingt Bewusstseinsbildung und Verhaltensänderung", Dr. Karin Dullnig, ecoversum, "Nutzung neuer Medien für die Bewusstseinsbildung am Beispiel Steirischer Frühjahrsputz 2015“, Mag. Ulrike Kabosch, ARGE Müllvermeidung, "Die Vielfalt der steirischen Projekte zur Abfallvermeidung" .. und vieles andere mehr.
Schließlich konnten alle Teilnehmer u.a bei der deftigen Kernöleierspeise von Caterer GH Josef Niggas-Kranerwirt ihre verbrauchten Kräfte wieder aufbauen und die Steinhalle voller Wissen um die Abfallwirtschaft verlassen.

Wo: Die Steirische Abfallwirtschaft stellt sich vor , 8502 Lannach auf Karte anzeigen
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