Lässt sich das Wetter voraussagen?
Wie wird das Wetter 2022?

Eine typische Wettersituation in Enns: die Gewitterfront zieht nach Süden in Richtung Steyr, während Enns vom Gewitter verschont bleibt.
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  • Eine typische Wettersituation in Enns: die Gewitterfront zieht nach Süden in Richtung Steyr, während Enns vom Gewitter verschont bleibt.
  • hochgeladen von Wolfgang Simlinger

Der Wetterbericht gehört zum Hauptabendprogramm und bestimmt bei uns oftmals den Tagesablauf. Planen wir am Wochenende einen Radausflug oder sollten wir doch besser ins Kino gehen? Wird es weisse Weihnachten geben? Ein Elektronikhändler lässt seine Kunden sogar auf den Schnee zu Weihnachten wetten, denn für viele gehören weisse Weihnachten einfach zu einem gelungenem Fest.

Wetterprognosen auf den gängigen Wetter-Apps treffen eine Vorhersage für die nächsten Tage oder vielleicht die nächsten zwei Wochen. Aber kann man das Wetter für das Jahr 2022 genau vorausbestimmen? Wird es einen schneereichen Winter geben? Bekommen wir einen heissen Sommer mit Badetemperaturen? Wird der Frühling verregnet?

Der 100-jährige Kalender:

Der  100-jährige Kalender soll uns Antworten auf die Frage geben. Er ist eigentlich ein 7-Jähriger Kalender, in dem die Planeten Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur und Mond eine tragende Rolle einnehmen. Das Jahr 2021 war ein sogenanntes „Saturnjahr“, im März 2022 beginnt demnach ein „Jupiterjahr“.
Wir haben mit dem bekannten Wetterbeobachter Hans Gessl alias „Wetterhans“ gesprochen. Der Wetterhans ist immer erstaunt, wie recht der 100-jährige Kalender doch hat. Bereits im 17. Jahrhundert legte der Abt Franziskus Knauer den Grundstein für diesen Kalender, dessen Vorhersagen trotz moderner Prognosemodelle heute noch nachvollziehbar sind und mancherorts mit erstaunlicher Genauigkeit zutreffen. Allerdings wird zunehmend die globale Erwärmung das Wetter nachhaltig beeinflussen. Bereits in den letzten Jahren wurde uns bewusst, dass wir nicht mehr in der „gemässigten Zone“ leben, sondern dass einzelne Wetterphänomene äusserst heftig ausfallen können.

Ein Tornado verwüstete unweit der österreichischen Grenze mehrere Orte in Tschechien, Gewitterereignisse mit extremen Regenmengen sorgten dafür, dass Orte innerhalb weniger Minuten überschwemmt wurden, Hagelstürme verwüsteten in Oberösterreich ganze Landstriche. Dass uns diese Ereignisse in Zukunft nicht erspart bleiben, davon ist auch Hans Gessl überzeugt. Gessl erklärt die Wetterphänomene mit dem Wassergehalt: "der Wassergehalt unseres Planeten bleibt immer gleich - nur halt in unterschiedlicher Form. Was früher mehr gefroren war, schmilzt jetzt und damit bewegt sich mehr Feuchtigkeit in der Luft, die durch steigende Temperaturen aufgekocht wird“.  Trotzdem kann man die althergebrachten Bauernregeln und den 100-jährigen Kalender nicht für ungültig erklären.

Pflanzen als Wetterzeiger:

Neben hochwissenschaftlichen technischen Methoden verrät die Natur eine Menge darüber, ob es regnen oder schneien wird. So ist über die Jahrhunderte ein umfassendes Wissen über Pflanzen und Tiere entstanden, an deren Aussehen und Verhaltensweisen sich gewisse Prognosen erstellen lassen. Anders als wir Menschen reagieren Planzen bereits auf kleine Schwankungen der Luftfeuchtigkeit. Ein Beispiel ist die in Mitteleuropa weit verbreitete Silberdistel,  auch als Wetterdistel bekannt. Ihre sogenannten Hüllblätter nehmen bei steigender Luftfeuchte an der Blattunterseite mehr Wasser auf als an der Oberseite. Bleiben die Hüllblätter auch bei Sonnenschein zu, so ist das ein Hinweis auf einen bevorstehenden Wetterumschwung, der im Sommer oft mit heftigen Gewittern einhergeht.

Auch die Königskerze, auch Wetterkerze genannt, soll ein zuverlässiger Wetterindikator sein: neigt sich diese nach Westen, wird es regnen. Zeigt sie nach Osten, ist mit Sonnenschein zu rechnen. Darüber hinaus wird der Königskerze häufig die Fähigkeit zugeschrieben, weiter in die Zukunft blicken zu können: bildet sie im ersten Jahr eine Blattrosette, deren Blätter im unteren Teil sehr dicht beieinandersitzen, soll das ein Anzeichen für frühen Schneefall im Winter sein. Laut der Beobachtung von Hans Gessl verheißt uns die Königskerze ein chaotisches Jahr 2022.

Tierische Wetterzeiger:

Auch Tieren schreibt man eine gewisse Wetterfühligkeit zu. Tiere reagieren  auf minimale atmosphärische Schwankungen, die einer Wetterveränderung vorausgehen und verändern Verhalten, Bewegungen oder Nahrungsaufnahme. Erfahrene Jäger und Naturbeobachter können oft schon im Herbst an der Dichte des Winterfells erkennen, ob es einen harten oder milden Winter geben wird. 
Die Kreuzspinne zählt zum Beispiel zu den wichtigen Wetterzeigern. Sitzen die Spinnen bereits am frühen Morgen in der Mitte ihres Netzes und bauen aktiv an ihren Netzen, könne man sich auf schönes Wetter einstellen. Bei drohendem Regenwetter verkriechen sich die Spinnen eher in den Schlupfwinkeln am Rande ihrer Netze.
Einen Laubfrosch in ein Gurkenglas zu sperren und somit auf eine verlässliche Wetterprognose zu hoffen, gehört allerdings ins Reich der Fabeln und ist Tierquälerei. Dem armen Frosch wird irgendwann der Sauerstoff im Glas knapp und er klettert nach oben. Laubfrösche stehen bei uns unter Naturschutz und dürfen nicht eingefangen werden. In der freien Natur kann man aber immer wieder den Ruf der Frösche hören, wenn sich eine Regenfront ankündigt. in feucht schwülen Nächten von April bis Juni sind die Laubfrösche besonders aktiv und ihr Ruf ist in den Donauauen weit zu hören.   

Nebel im Winter, Trockenheit im Sommer:

Österreich ist ein kleinstrukturiertes Land. Alle paar Kilometer ändert sich die Landschaft und damit auch das Wetter. Jeder in der Region um Enns kennt das: während in den Niederungen entlang der Donau und Enns zäher Nebel hängt, so braucht man nur ein paar Kilometer ins nahegelegene Mühlviertel zu fahren, um die Sonnenstrahlen zu geniessen. Der Enns-Donau-Winkel ist nun mal ein „Nebelloch“, entlang von Enns und Donau kommt es speziell im Herbst und Winter zu einer oft Wochen andauernden Nebeldecke.

Der Ennser Gemüsebauer Rupert Zittmayr vom Schartnerhof beobachtet mittlerweile seit 45 Jahren das Wetter in seiner Heimatgemeinde Enns. Dem 100-jährigen Kalender schenkt er dabei wenig Vertrauen, da einige Vorhersagen für Enns gehörig daneben gingen. Als Landwirt bekommt er die Auswirkungen des Klimawandels besonders zu spüren. Besonders im Raum Enns kam es in den letzten Jahren immer wieder zu lang anhaltenden Trockenperioden mit Temperaturen bis zu 38°C. Sehr oft teilten sich die von Westen herannahenden Regenwolken zwischen Linz und St.Florian. Eine Regenfront zog weiter ins Mühlviertel, die andere Regenfront zog in Richtung Süden nach Steyr und weiter ins niederösterreichische Alpenvorland.
In den letzten Jahren investierte Zittmayr daher in eine Bewässerungsanlage, um die Dürreperioden im Sommer überbrücken zu können. Zum geschützten Anbau und der Produktion im Folientunnel kam im Jahr 2021 noch ein großes Thermogewächshaus dazu.

Schneller und heftiger:

Gerade in den letzten Jahren gab es eine spürbare Veränderung im Wettergeschehen. Die Jahreszeiten haben sich verschoben, die Sommer wurden heisser, die Gewitter und Starkregen heftiger. Man konnte beobachten, dass sich Gewitter sehr schnell aufbauen und innerhalb kurzer Zeit extreme Regenmengen fielen, begleitet von orkanartigen Windböen. Die Bodenversiegelung hat im oberösterreichischen Zentralraum stark zugenommen, was dazu führt, dass das Regenwasser nicht mehr zeitnah versickern kann und es bei Gewittern lokal zu Überschwemmungen kommt. Extreme Wetterphänomene, wie der Tornado in Tschechien, sind auch in Oberösterreich in Zukunft nicht auszuschliessen.

Zusätzlich zum Blick auf den Himmel kann man sich Infos aus den gängigen Wetter-Apps am verschaffen:

www.wetteronline.at
www.zamg.ac.at

Auch die Live Webcams von Panomax kann man benutzen, um sich ein Bild über die aktuelle Wetterlage zu verschaffen.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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