Rezept
Rezept Kindheitserinnerung
Ich kann mich gar nicht erinnern, wie wir diese Speise genannt haben. Sie kam öfters auf den Tisch, denn man brauchte nur 3 Sachen dafür, und Reste konnten gut verwertet werden.
Es ist eine bescheidene Speise, Armer-Leute-Essen, und es passt zu meiner Vorstellung von Advent.
Man erwartet die Ankunft einer armen Flüchtligsfamilie, die Geburt eines Kindes auf der Flucht. - Es geschahen nach der Legende zwar Wunder, Könige und Weisen kamen beim Neugeborenen vorbei und brachten Gold, Myrrhe und Weihrauch, aber ein ordentliches Essen hatten sie im Stall auf dem Stroh trotzdem nicht.
Daher essen wir in der Adventszeit und zu Weihnachten bescheiden. Es ist eigentlich ein Skandal: es geht uns so gut, dass wir uns richtig auf Einfachkeit besinnen müssen. Es geht uns so gut!
Es ist heute überall so: manche fühlen sich in ihrer Freiheit begrenzt, wenn man ihnen die unter Umständen lebensrettende Impfung geben will; manche vergleichen sich sogar mit den Verfolgten und Ermordeten der jüngeren Vergangenheit. Damit verraten sie, dass sie keine Ahnung haben, nichts wissen (wollen?), und sie merken auch nicht, dass unsere Demokratie zulässt, dass sie ihre Ideen verbreiten, obwohl sie keinem Faktencheck Stand halten. Es geht ihnen so gut.
Und jetzt zum Rezept.
Ich habe 4 Erdäpfel fast gar gekocht. Eine Handvoll Nudeln ebenfalls. Meine Mutter hatte damals auf Schweinsschmalz Zwiebeln angedünstet, Erdäpfel und Nudeln dazu gegeben und gepfeffert und gesalzen alles gerührt, dass es nicht anbrennt. Mit Salzgurken war es ein köstliches Essen.
Ich machte trotz Adventsgedanken eine Luxusvariante: Ich nahm Reisnudeln, schön transparent, aromatische lila Zwiebeln, und ich ließ die Speise im Braten-Gemüse-Saft vom Vortag brutzeln. Mit einem grünen Salat dazu hat es so ähnlich gut geschmeckt wie in meiner Kindheit.
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