Blackout als reale Gefahr erkennen
Angst vor drohenden Krisen stark spürbar
Ein Blackout sei eine reale Gefahr, doch man muss nicht in Panik ausbrechen. Eine gute Vorbereitung hilft, einer Krise gelassen entgegenzublicken. Wolfgang Hartl vom Salzburger Zivilschutz animiert: Raus aus der Komfortzone und die Vorsorge selbst in die Hand nehmen.
FLACHGAU. Wolfgang Hartl vom Salzburger Zivilschutzverband hielt vor kurzem einen Vortrag in Oberndorf und weiß um die Ängste der Flachgauer.
Gerade ältere Menschen machen sich große Sorgen und fürchten sich vor einem Blackout.
"Wir müssen uns klarwerden, dass über drei Viertel der Zivilschutzarbeit die Bevölkerung in Österreich selber zu leisten hat." Wolfgang Hartl
Hartl war selbst 19 Jahre im Gemeindewesen für Feuer-, Polizei-, Zivil- und Katastrophenschutz unterwegs und ist seit 23 Jahren im Salzburger Zivilschutzverband tätig. "Ich werde die nächsten zehn Jahre noch hier arbeiten", meint Hartl und bestätigt, dass der Zuwachs derzeit "sehr stark" und der Zivilschutzverband stark ausgelastet sei.
Das Thema "Blackout" kam bereits vor drei Jahren auf. Die kriegerischen Ereignisse in der Ukraine und der damit verbundene Engpass (Stichwort Getreidelieferung Europa) sowie die Angst vor einem drohenden Atomkrieg seien spürbar. "Wenn etwas ist, kommen die Leute in Scharen."
Bei einer Krise daheim, auf sich allein gestellt
Man müsse damit rechnen, dass man im Ernstfall – Hochwasser, Sturm, Blackout oder Radioaktivität – für ein paar Tage in den eigenen vier Wänden bleiben muss.
"Da kommt nicht die Feuerwehr nach zwei Stunden und bringt mir Wasser oder das Rote Kreuz ein paar Decken und heiße Würstl", sagt Hartl nüchtern. Er gibt zu verstehen, dass man bei einem Katastrophenfall davon ausgehen könne, dass man auf die Schnelle quasi blank "dastehe".
Er meint: "Wir müssen umdenken und erkennen, dass wir für uns und für unser Umfeld eine Verantwortung haben."
Blackout weckt Ängste bei Ältern und Jungen
Hartl spricht von verschiedenen Bedürfnissen, die sich im Laufe der Zeit ändern. Man erkenne hier einen Generationenunterschied. Bei Älteren stehe die Mobilität im Vordergrund, bei Jugendlichen, wie eine durch den Zivilschutzverband durchgeführte Umfrage bestätigt, das "Wasser" und die damit verbundene Hygiene.
Auch fehlende Kommunikation sei ein Thema, denn viele können ohne Smartphone und Handy fast nicht mehr leben. "Wenn das WhatsApp drei Stunden weg ist, haben manche mehr, die anderen weniger Probleme. Die Jugendlichen haben ganz viele Probleme, aber wir werden es überleben", ist sich Hartl sicher. Ratsam sei es jedoch, sich über sein "Smart Home" Gedanken zu machen, die private Krisenvorsorge durchzudenken und die "familiäre Verwundbarkeit" zu testen.
Der Experte rät, sich einen etwaigen Notfall zurechtzulegen und gewisse Dinge abzustimmen: wo man sich trifft, wer zu wem kommt oder wie man sich verhält, wenn das Handynetz zusammenbricht. Hartl nennt das "Notfallmanagement", das Auskunft darüber gibt, wie "durchhaltefähig" die eigene Familie sei.
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