Stirbt die Biene, folgen bald wir

Franz Mangelberger bei einem der Honigbienen-Schaukästen des Erlebnisweges.
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  • Franz Mangelberger bei einem der Honigbienen-Schaukästen des Erlebnisweges.
  • hochgeladen von Michaela Ferschmann

SEEHAM (fer). „Es ist ein Meilenstein in der Entwicklung zum Biodorf“, freut sich der Seehamer Bürgermeister Peter Altendorfer. Gemeinsam mit Projektleiter Franz Mangelberger und dem Obmann der Seehamer Imker, Hermann Pal, eröffnete er vergangene Woche den „Bienenerlebnisweg“. Aus dem Agenda 21-Prozess hat sich für die Gemeinde Seeham die Entwicklung zum Biodorf ergeben. Unter anderem wurden dabei auch Umweltprojekte wie dieser Weg entwickelt. „Der Blick soll beim Bienenerlebnisweg auf das Ganze gelenkt werden: Es ist wichtig, nachfolgenden Generationen blühende Landschaften, eine artenreiche Tierwelt und lebenswerte Bedingungen zu hinterlassen“, führt Altenberger weiter aus.

Der Themenweg ist 2.200 Meter lang und durchgehend rollstuhlgeeignet. Geöffnet ist er von April bis Oktober. Start ist beim Tourismusbüro, wo es auch die Eintrittskarten zu holen gibt, der Weg endet beim Bioladen. Die Hightlights sind der Bienenpavillon mit vielen Informations-Tools, die bienenfreundliche Blumen- und Pflanzengestaltung, das Bienenhaus mit Honigbienenschaukästen und diverse Nisthilfen für Wildbienen und Hummeln („Bienenhotels“).

Die Bienen verstehen lernen

„Wir wollen mit dem Themenweg vor allem auch auf das weltweite Bienensterben aufmerksam machen und die Menschen aufklären. Wir wollen zeigen, wie man den Bienen helfen kann zu überleben,“ erklärt Projektleiter Franz Mangelberger. „Jeder kann einen Beitrag leisten. Auch mit einem kleinen Balkon. Es genügt, im Garten einen kleinen Fleck Blumenwiese stehen zu lassen für die Bienen,“ so Mangelberger. „Wenn immer mehr abgemäht wird, wenn immer mehr zubetoniert wird, wenn immer mehr Monokulturen eingeführt werden, finden die Bienenvölker immer weniger Nektar, sprich Nahrung. Nach und nach sterben sie aus, weil sie verhungern,“ führt Bio-Imker Hermann Pal aus. Auch den Wildbienen, die sogar noch wichtiger als die Honigbienen in punkto Bestäubung, muss geholfen werden: „Sie leben in toten Bäumen und ähnlichen Unterschlupfen in kleinen Löchern. Ein Bienenhotel, also ein mit Löchern versehenes Holzstück im Garten oder am Balkon kann ihnen als Unterschlupf dienen zum Beispiel. Das kann jeder ganz einfach selbst herstellen“, erklärt Mangelberger.

„Sterben die Bienen, werden die Pflanzen nicht mehr bestäubt, und sie tragen keine Früchte mehr. Das bedeutet auch für uns das Ende. Ohne die Bienen gibt es dann viele Obst- und Gemüsepflanzen nicht mehr“, schildert der Imkermeister das Szenario, das uns eines Tages blühen kann.

Erste Verluste spürbar

Ein Viertel der Bienenarten, die es in Seeham gegeben hat, sind beispielsweise schon ausgestorben. „Und wir sind ein Biodorf, wo man sich bemüht. Unsere Bio-Bauern lassen Blühstreifen am Rand der Felder für die Bienen“, erzählt Mangelberger. „Daher haben wir uns auch im Rahmen unseres Projektes überlegt, welche Maßnahmen wir treffen können, damit nicht noch mehr der 250 noch lebenden Salzburger Bienenarten aussterben.“
„In der Südoststeiermark blühen heute zum Beispiel kaum mehr unterschiedliche Plfanzenarten, weil es soviel Monokulturen gibt. Dort hat Österreich bereits sein erstes Bienenproblem. Das kann auch bei uns passieren,“ berichtet Pal.
Den Bienen die Nahrung lassen ist zumindest ein Weg, das Bienensterben aufzuhalten. Leider sterben auch viele Bienenvölker durch Viren und Chemie aus der Landwirtsschaft. „Auch hier müssen wir uns bewusst sein, und die Bio-Bauern unterstützen, die keine Chemie einsetzen,“ so der Imkermeister abschließend.

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