Oberndorf
Übergangslösungen gegen Bettenleerstand in der Pflege
Barrierefreies Wohnen mit Pflegeunterstützung kann mit wenig Personal durchgeführt werden. Dadurch können die leeren Zimmer an Menschen mit geringer Pflegestufe vergeben werden.
OBERNDORF, SALZBURG. Seit mehreren Jahren ist im Seniorenwohnhaus Oberndorf aufgrund des landesweiten Pflegekräftemangels ein ganzes Stockwerk leer. Nun geht die Stadtgemeinde Oberndorf neue Wege um die leerstehenden Zimmer im Erdgeschoß des Oberndorfer Seniorenwohnhauses St. Nikolaus trotzdem für ältere Menschen zur Verfügung zu stellen. Im sogenannten Seniorenwohnen sind mittlerweile sieben Menschen eingezogen.
Suche nach Übergangslösung
Der Bürgermeister von Oberndorf Georg Djundja erklärt:
„Leerstehende Zimmer sind für jedes Seniorenwohnhaus und Krankenhaus eine mehrfache Belastung. Zum einen wird jedes Pflegebett dringend benötigt, zum anderen kostet ein leerstehendes Zimmer Geld und erhöht den Abgang. Daher haben wir in Oberndorf nach einer Übergangslösung gesucht, bis wir ausreichend Pflegekräfte haben um wieder alle Betten für Menschen mit hohem Pflegebedarf öffnen zu können. So haben wir die leerstehenden Zimmer nun für Menschen mit geringer Pflegestufe geöffnet. Dadurch können die Damen und Herren bei uns barrierefrei Wohnen, bekommen eine Pflegeunterstützung und können auch aktiv bei uns im Haus die verschiedenen Angebote mit Mittagessen etc. annehmen. Dafür benötigen wir viel weniger Pflegekräfte wie für eine klassische Langzeitpflege mit Pflegestufe 5 oder 6 und können trotzdem eine Rund-um-Versorgung anbieten. Gleichzeitig tut die Durchmischung mit fitteren Bewohnerinnen der Stimmung im Seniorenwohnhaus sehr gut.“
Positive Effekte des Seniorenwohnen Oberndorf seien die barrierefreie Wohnform für Menschen mit geringem Pflegeaufwand, die Entlastung der Angehörigen, die gute Durchmischung von Menschen mit verschiedenen Pflegestufen und die Minderung des finanziellen Abganges der Pflegeeinrichtung.
Vollauslastung mit Langzeitpflege als Ziel
Oberndorfs Bürgermeister Georg Djundja sagt: „Das eigentliche Ziel ist es, dass wir wieder zu einer Vollauslastung im Seniorenwohnhaus für Menschen mit höherer Pflegestufe kommen. Dafür benötigen wir aber viel mehr Pflegekräfte. Bis dahin ist das Seniorenwohnen eine wunderbare Ergänzung mit vielen Vorteilen für alle Beteiligten.“
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