Straßenblockade gegen die LKW-Flut
SALZKAMMERGUT. Am 17. September wird die Salzkammergut-Bundesstraße südlich von Bad Ischl eine Stunde lang für den Lkw-Verkehr gesperrt. Mit der Blockade wollen Transitgegner ihrer Forderung nach einer Tonnagebeschränkung für den Lkw-Durchzugsverkehr im Salzkammergut Nachdruck verleihen.
„Wir kämpfen für die Rückverlagerung des Transit- und Lkw-Mautausweichverkehrs auf die vorhandenen Autobahnen“, erklärt Klaus Krüger, der St. Gilgener Sprecher des Vereins „Lebensraum Salzkammergut“. Seiner Ansicht nach „sollten die Politiker nicht nur die Argumente und Wünsche der Transportwirtschaft hören, sondern auch die der betroffenen Bevölkerung im Salzkammergut“.
Viele Vereine machen mit
Im Rahmen der Straßenblockade wollen die Transitgegner 20.000 Unterschriften, die in den letzten Monaten für die Tonnagebeschränkung gesammelt wurden, dem Bad Ischler Bgm. Hannes Heide übergeben. Bis Ende letzter Woche haben mehr als 20 Vereine ihre Teilnahme an der Kundgebung zugesagt. „Diese rege Beteiligung ist ein Zeichen dafür, dass die Bevölkerung hinter unserer Forderung steht“, meint Krüger. Die Blockade solle „in einer ausgesprochen freundlichen und nicht aggressiven Atmosphäre stattfinden“, so Krüger.
Der Schwerverkehr hat im Salzkammergut nach Einführung der Lkw-Maut im Jahr 2004 stark zugenommen. Der Verein „Lebenswertes Salzkammergut“ spricht von einer Steigerung von über 40 Prozent innerhalb von nur vier Jahren. Seit 2008 ist die Belastung unter anderem aufgrund der Wirtschaftskrise allerdings wieder spürbar gesunken. „In einem Schreiben von LH-Stv. Wilfried Haslauer ist von einem Minus von bis zu 30 Prozent die Rede. Das ist zwar erfreulich, aber nicht nachhaltig. Wir sind überzeugt davon, dass der Lkw-Verkehr zurückkommen wird“, erklärt Vereinsgründer Silvester Leitner.
Leitner warnt vor einem Straßenbauprojekt in der Steiermark. Im Hintergrund werde bereits intensiv an einer Ennstal-Schnellstraße von der Pyhrnautobahn bis nach Trautenfels gearbeitet. „Wenn dieses Projekt verwirklicht wird und es keine Tonnagebeschränkung gibt, wird das Salzkammergut Teil einer internationalen Transportroute. Der Transit- und Schwerverkehr werden massiv ansteigen“, so Leitner.
Weitere Aktionen sind nicht ausgeschlossen
Der Aberseer schließt weitere Aktionen nicht aus: „Wenn es notwendig sein sollte, wird die erste Blockade nicht die letzte sein.“ Der ursprünglich als Bürgerinitiative gegründete Verein „Lebensraum Salzkammergut“, sei „eine starke Minderheit“. Leitner verweist in diesem Zusammenhang auf 450 Mitglieder und regionale Initiativen in 20 Salzkammergut-Gemeinden: „Wir repräsentieren 15 Prozent der Einwohner des Salzkammergutes und wollen noch stärker werden.“
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