Bezirk Freistadt
Mit Zuversicht in das neue Jahr
Was erwartet die heimische Wirtschaft von 2024? Wir haben Experten um ihre Einschätzung gebeten.
BEZIRK FREISTADT. "Das Jahr 2023 war für die regionale Wirtschaft turbulent, vor allem wegen der Energiepreise. Im Durchschnitt der Branchen blicken wir regional auf ein durchwegs gutes Jahr 2023 zurück. Vielfach waren die Unternehmen froh, dass sich die Umsätze von einem überhitzten auf ein normales Niveau entwickelt haben", sagt Dietmar Wolfsegger, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Freistadt. Mit 2024 schaue man einem durchschnittlichen Wirtschaftsjahr entgegen. Gefragt seien bei den Unternehmen vor allem Widerstandsfähigkeit und Flexibilität: "Unser Bezirk ist kein Industriebezirk. Die kleinen und mittleren Unternehmen bei uns sind unter anderem Familienbetriebe, die wendiger und flexibler sind als große Tanker", sagt Christian Naderer, Obmann der Wirtschaftskammer Freistadt.
Personal halten
Eine Herausforderung sei auch die Arbeitskräfte-Sicherung und -Gewinnung.
"Die Babyboomer-Pensionierung wird erst richtig ins Rollen kommen. Sollten einige schwierige Monate kommen, müssen Unternehmen viel daran setzen, ihr Personal dennoch zu halten. Employer Branding muss täglich gelebt werden", sagt Wolfsegger.
Was die Stimmung in der heimischen Wirtschaft generell besser machen würde, wäre ein Umfeld, das mehr Garantien bieten würde. Die Unsicherheit sei aber ein Faktor, der auch künftig noch begleiten würde, meinen die Experten der Wirtschaftskammer.
"Wie wir erlebt haben, können weltpolitische Ereignisse unvorhersehbare Krisen auslösen, was Ausblicke immer schwieriger macht. Die Betriebe müssen vielfach damit leben lernen, dass Auftragsbücher nicht für ein halbes Jahr voll sind. Die Unternehmen sollen aber deswegen nicht den Kopf hängen lassen und zuversichtlich sein", betont Naderer.
Sehr gute Auftragslage
Ein regionaler Unternehmer, der optimistisch ins neue Jahr geht, ist Christian Buchner, Geschäftsführer von Buchner Holzbau aus Unterweißenbach: "Es gab in der Vergangenheit immer wieder Jahre, bei denen man im Vorhinein nicht sagen konnte, wie sie werden – und oftmals haben sich dann genau diese besonders erfolgreich entwickelt – obwohl die Vorzeichen nicht so positiv waren. So gehen wir auch in das Jahr 2024. Wir haben für die ersten Monate eine sehr gute Auftragslage und freuen uns, wenn sich das Jahr wieder so gut entwickelt wie die Jahre davor."
Auf Sicht unterwegs
"Wir konnten in den vergangenen Jahren viel Krisenvorarbeit leisten", sagt Gerhard Lengauer, Geschäftsführer der Firma Schinko in Neumarkt. "Unsere Entscheidung, unser Know-how im Bereich der Gehäuse Entwicklung und Systemtechnik auszubauen, war die richtige. Das zeigt sich an der sehr hohen Anzahl an Neukunden-Projekten, die wir derzeit in der Pipeline haben." Im Jahr 2024 will der Spezialist für maßgeschneiderte Metallgehäuselösungen gezielt auf Sicht fahren und alle Möglichkeiten nutzen, die der Markt bietet.
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