Nachhilfe im Sommer
Nachwehen von Corona bei Schülern deutlich spürbar

Der Bedarf an Nachhilfe im Sommer ist weiter hoch. Doch Vorsicht: Preise bei Nachhilfe können stark variieren.  | Foto: Foto: contrastwerkstatt/Fotolia
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  • Der Bedarf an Nachhilfe im Sommer ist weiter hoch. Doch Vorsicht: Preise bei Nachhilfe können stark variieren.
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Das abgeschlossene Schuljahr war keineswegs einfach. Sandra Wiederkehr, interimistische Leiterin des Gymnasiums Freistadt, und der Freistädter Lernring Pfiffikus empfehlen gegen Ende der Ferien den Lernstoff der „Problemfächer“ häppchenweise zu wiederholen. Spürbar sind die Auswirkungen der Coronakrise auf die Schüler jedoch nicht nur hinsichtlich Defizite, was den Lernstoff betrifft: Viele Schüler kämpfen mit psychischen Problemen, die sie davon abhalten, ihr Potenzial auszuschöpfen.

BEZIRK FREISTADT. Kindern und Jugendlichen tut es gut, die erste Ferienhälfte vollkommen abzuschalten. Ebenso wichtig ist es jedoch, sich gegen Ende der Ferien auf das neue Schuljahr vorzubereiten, egal, ob eine Nachprüfung ansteht. "Grundsätzlich ist der Bedarf an Nachhilfe ähnlich hoch wie im Vorjahr. Probleme bereiten vor allem Mathematik und Fremdsprachen", sagt Sandra Wiederkehr, interimistische Leiterin des Gymnasiums Freistadt. Im Vergleich zum Vorjahr ist heuer jedoch die gesetzliche Ausgangslage eine andere. "Der Corona-Fünfer, mit dem man automatisch die nächste Klasse besuchen konnte, wurde abgeschafft", erklärt Wiederkehr.

"Mit einem Nicht-genügend kann jetzt wieder nur dann aufgestiegen werden, wenn es die Klassenkonferenz beschließt und der entsprechende Gegenstand nicht schon im Vorjahr negativ beurteilt worden war."

Naturgemäß sind daher im Herbst wieder mehr Wiederholungsprüfungen durchzuführen. Die Anzahl sei aber mit Vor-Corona-Zeiten vergleichbar. 

Sandra Wiederkehr ist interimistische Leiterin am Gymnasium Freistadt.  | Foto: Privat
  • Sandra Wiederkehr ist interimistische Leiterin am Gymnasium Freistadt.
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Früh genug anfragen und anfangen

Der Lernring "Pfiffikus" in Freistadt bietet heuer wieder vermehrt Nachhilfe und Intensivtrainings für Wiederholungsprüfungen im Sommer. "Man merkt die Auswirkungen des Home-Schoolings, vor allem in Mathematik, Englisch und Rechnungswesen. Die Wissensdefizite sind teilweise noch sehr groß", betont Nachhilfelehrer Jürgen Hutterer. Er empfiehlt, früh genug mit dem Lernen anzufangen und für Nachhilfe anzufragen. "Leider erhalten wir Anfragen oft erst kurz vor Entscheidungsprüfungen."

Jürgen Hutterer ist Geschäftsführer und Nachhilfelehrer beim Lernring Pfiffikus in Freistadt.  | Foto: Lernring Pfiffikus
  • Jürgen Hutterer ist Geschäftsführer und Nachhilfelehrer beim Lernring Pfiffikus in Freistadt.
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Psychische Folgen sind zum Teil enorm

Die Corona-Folgen sind also weiterhin spürbar: Die Rückstände sind vielfach aber nicht (nur) auf Versäumtes während der Home-Schooling-Phasen zurückzuführen, sondern vor allem auf persönliche Probleme und psychische Beeinträchtigungen. "Kinder entwickelten teilweise Depressionen und haben mit Angst- und Panik-Attacken oder sonstigen psychischen Störungen zu kämpfen. Diese halten sie oft davon ab, ihr Potenzial auszuschöpfen", weiß Wiederkehr. Im Gymnasium versucht man in vielerlei Hinsicht auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen. Wiederkehr:

"Wir versuchen, die Schülerinnen und Schüler so gut wir können zum Lernen zu motivieren, aber wir sind keine Therapeutinnen und Therapeuten."

Von vielen Eltern hört die AHS-Leiterin, wie rar Therapieplätze sind, erst solche, welche die Krankenkasse bezahlt. "Es wird für jene Kinder, die in dieser Hinsicht Probleme entwickelt haben, in erster Linie wichtig sein, psychisch und persönlich wieder stabil zu werden. Dann wird es auch wieder besser möglich sein, Freude und Motivation am Lernen zu zeigen", ist sich Wiederkehr sicher.

Teils große Preisunterschiede bei Nachhilfe

Nachhilfe und Intensivkurse in den Ferien sind eine gute Möglichkeit, um Schüler auf eine Nachprüfung oder einen guten Schulstart vorzubereiten. Die Kosten dafür gilt es jedoch nicht zu unterschätzen, wie die aktuelle Preiserhebung der AK-Konsumentenschützer zeigt: Für eine Stunde Unterricht in einer Kleingruppe müssen zwischen 13,22 und 24,84 Euro ausgegeben werden. Einzelunterricht kostet von 28 bis 49,33 Euro pro Stunde. Bei der Auswahl des Nachhilfeinstitutes sollten Eltern aber nicht nur auf den Preis schauen, sondern auch auf die Dauer einer Unterrichtseinheit und die Gruppengröße.

Tipps für Eltern: 
Fragen Sie Bekannte nach guten Erfahrungen mit Nachhilfelehrern
• Erkundigen Sie sich, ob eine Einschreibgebühr verlangt wird
• Fragen Sie beim Gruppenunterricht nach Anzahl und Alter der Schüler
• Erkundigen Sie sich rechtzeitig nach Frühbucherpreisen oder fragen Sie nach Rabatten (zum Beispiel 10er-Blocks).
Vorsicht vor Lernangeboten im Internet, die mit Gratiseinheiten locken, sich aber als kotenpflichtige Abos entpuppen.

Preisübersicht unter ooe.konsumentenschutz.at

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