"Giftig"
Die Kassazettel sind ganz schlecht für unsere Umwelt
Initiative gegen Kassazettel für Beträge unter 30 Euro geht weiter: Umweltexperten sind mit den entstehenden Unmengen an Restmüll höchst unglücklich. Auch die Inhaltsstoffe sorgen für Kopfzerbrechen.
STEIERMARK. Wer kennt es nicht: Ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt gekauft, 7,20 Euro bezahlt, der Kassazettel wird vor dem Geschäft achtlos im nächsten Mülleimer entsorgt. So weit, so schlecht. Allerdings: Dies passiert laut Berechnungen der Nationalbank 1,7 Milliarden Mal pro Jahr in Österreich – so viele Zahlungen unter 10 Euro werden mit einem Kassazettel "belohnt".
Kassazettel sind kein Altpapier
Aber selbst jene, die mit dem Zettel vermeintlich sorgfältig umgehen und ihn im Altpapier-Container entsorgen, haben leider alles falsch gemacht. Denn wie Christopher Lindmayr, Leiter des Abfallwirtschaftscontrolling in Graz bestätigt, werden Rechnungen auf Thermopapier gedruckt – und dieses muss in den Restmüll, wird danach einer thermischen Verwertung zugeführt.
Bedenkliche Inhaltsstoffe in Kassazettel
Das bei Kassabons angewendete Thermodruck-Verfahren arbeitet mit Hitzeerzeugung , dabei kommt eine hitzeempfindliche Beschichtung auf das Papier. Vorteil: Thermodrucker sind schnell, die Kosten im Vergleich relativ gering. Der Nachteil ist allerdings die fehlende Recyclingmöglichkeit, außerdem enthält dieses Papier immer wieder bedenkliche Inhaltsstoffe wie Phenol oder Bisphenpol A, ein hormoneller Schadstoff.
In diesem Bereich unnötige Abfallmengen zu vermeiden, scheint daher höchst angebracht, wie Lindmayr bestätigt: "Digitale Lösungen wie es sie im Ausland bereits gibt, könnten hier zu enormer Ressourcenschonung beitragen", fordert ein Nachdenken über neue Wege in diesem Bereich ein.
Daher verstärkt sich der Druck: Rechnungen unter 30 Euro sollen künftig nicht mehr verpflichtend einen ausgedruckten Kassabon brauchen. Und Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger, der die Forderung ins Spiel gebracht hat, verstärkt nochmals: "Mit dem Vorstoß wollen wir auch einen Aufruf zur Vernunft setzen und aufzeigen, wie leicht bürokratische Hindernisse reduziert werden können und ein erheblicher Mehrwert für Unternehmen, Kunde und Umwelt zu schaffen ist.“
Übrigens: In einer Umfrage auf MeinBezirk.at sprachen sich 65 Prozent der Teilnehmenden für eine Abschaffung der Belegspflicht unter 30 Euro aus.
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