Bad Schallerbacher Apotheker zu Husten
"Nicht immer ist es gleich Corona"

Zur Behandlung von Husten gibt es viele Methoden und Wege. | Foto: Panthermedia.net/AndrewLozovyi
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Jeder kennt ihn und jeder hasst ihn - den Husten. Circa 3.000 Tröpfchen mit bis zu 900 km/h werden beim Husten nach aussen geschleudert. Ihre Krankheitserreger fliegen also schneller als eine Boeing 737! Angeführt finden Sie die wichtigsten Antworten zum Thema Husten.

BAD SCHALLERBACH. Im Herbst wird es wieder deutlich: Die Hustensaison beginnt. Der Apotheker Michael Burgert erklärt der BezirksRundSchau welche Erst-Maßnahmen es gegen den nervigen Hustenreiz gibt und dass nicht jeder Husten gleich ein positives Anzeichen für Corona sei. 

Was tun, wenn der Hals plötzlich kratzt?

Ein Husten beginnt meistens mit einem kratzigen Hals und Hustenreiz. Die Symptome des trockenen Hustens kann man sehr gut mit Isländischem Moos oder Eibisch Sirupen behandeln, erklärt der Apotheker. Nach ein paar Tagen beginnt meistens eine verstärkte Sekretproduktion. Damit das Sekret, der Schleim, leichtgängig bleibt und leichter abgehustet werden kann, verwendet man zum Beispiel Thymiansirup oder Säfte mit Efeublatt Extrakt. Spitzwegerich hat sowohl eine beruhigende als auch eine hustenlösende Wirkung. Je nach Vorlieben gibt es Sirupe auf Zuckerbasis, zuckerfrei oder mit Fruchtaromen. Somit ist sowohl für Kinder, wie auch Erwachsene immer etwas dabei.

Achtung - Jetzt wird es gefährlich!

Wenn ein Husten länger als eine Woche andauert und sich die Symptome trotz Hustensäften oder schleimlösenden Medikamenten nicht wesentlich verbessert, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Verschlechtern sich die Symptome innerhalb weniger Tage, ist auch der Gang zum Arzt früher zu planen. Ein Husten kann viral oder bakteriell ausgelöst werden. Damit sich keine bakterielle Lungenentzündung entwickeln kann, verordnet der Arzt nach Diagnoseerstellung ein Antibiotikum. Da bei Kleinkindern oft auch noch Fieber und Schnupfen hinzukommen, wird durch den Arzt weiters eine mögliche Mittelohrentzündung abgeklärt.

Was steckt im Hustensaft?

In den schleimlösenden Hustensäften ist zum Beispiel Ambroxol enthalten. Dieser Wirkstoff trägt zur Verflüssigung des zähen Schleims bei, wodurch das Abhusten des Sekrets erleichtert wird.
 Auf pflanzlicher Basis kommen Spitzwegerich, Thymian oder Efeublätter und viele mehr zum Einsatz. Hustenreizstillend wirken Eibisch und Isländisches Moos.
 Rezeptfrei ist auch der Wirkstoff Dextromethorphan erhältlich. Dieser Wirkstoff unterdrückt symptomatisch den Hustenreiz. Bei noch stärkeren Beschwerden, gerade beim trockenen Husten, kann der Arzt, falls notwendig Tropfen mit Codein verschreiben -  eine Ähnlichkeit mit Morphin besteht und hemmt somit den Hustenreiz direkt im Atemzentrum im Gehirn. Bei zu hohen und zu langer Anwendungsdauer kann dieser Wirkstoff jedoch abhängig machen, warnt Burgert. Die exakte Dosierung ist daher genau zu beachten. 

Hustensaft vs. Hustenzuckerl

Hier muss man zwischen medizinischen Lutschtabletten und dem Hustenzuckerl unterscheiden. Den klassischen Hustensaft gibt es oft auch schon als Lutschtablette mit den identischen Inhaltsstoffen für unterwegs.
Ein klassisches Hustenzuckerl enthält pflanzliche Extrakte oder Menthol, ist jedoch trotz allem mit einer Lutschtablette oder einen Hustensaft nicht vergleichbar. Das Hustenzuckerl sorgt für einen vermehrten Speichelfluss und dadurch wird die Rachenschleimhaut mit mehr Feuchtigkeit versorgt und der „vermeintliche“ Hustenreiz verschwindet. Diese Zuckerl sind super für unterwegs, wenn man viel Sprechen muss und einen trockenen und kratzenden Hals hat, therapeutisch verwende ich sie nicht, erzählt der Bad Schallerbacher Apotheker. 

Hausmittel, die helfen können

Um den Hustenreiz zu Lindern kann man zum Beispiel schluckweise warme Milch mit Honig trinken. Auch die einfache Küchenzwiebel zeigt Wirkung. Dazu kann man die Zwiebel einfach würfelig zerkleinern und in einer Schale neben das Bett stellen. Vor allem die Schwefelverbindungen, das Allicin, verflüssigen die Sekrete der Atemwege. Weiters hilft auch das Vernebeln von ätherischen Ölen. Entweder mit einer klassischen Duftlampe (Schale mit Teelicht) oder einem Ultraschallvernebler. Auch ein paar Tropfen des ätherischen Öls auf einem feuchten Tuch über dem Heizkörper bewirken Wunder. Vor allem die ätherischen Öle der Nadelhölzer wie Kiefer oder Tanne helfen hier gut.

"Besonders hervorheben möchte ich das ätherische Öl des Cajeputbaumes. Das Cajeput-Öl hat unter anderen eine auswurfsfördernde und krampflösende Wirkung.",

erklärt der Apotheker.

Immunsystem langfristig stärken

Man kann sein Immunsystem mit den drei wichtigsten Mikronährstoffen Vitamin C, Zink und Vitamin D3 unterstützen. Burgert wird in der Apotheke oft gefragt, ob das Vitamin C aus natürlichen Quellen oder ein "chemisch" hergestelltes besser wäre. Die chemische Struktur der Ascorbinsäure ist vollkommen identisch und der Körper kann beide Vitamin C gleich gut verarbeiten, erklärt er im Interview. Der Unterschied liegt nicht im Vitamin C, sondern in den zusätzlichen Inhaltsstoffen pflanzlicher Extrakte, die die Ascorbinsäure „recyceln“, wodurch das Antioxidans im Körper öfters Radikale binden kann. Wenn ich also ein kostengünstiges chemisches Vitamin C als Pulver zu einem verdünnten Fruchtsaft oder zu einer Hauptmahlzeit einnehme, habe ich denselben Effekt, bei einer höheren Dosierung. Weiters empfiehlt er den Vitamin D Status im Herbst beim Arzt bestimmen zu lassen. Mit einem Blutbefund kann die genaue Menge an Vitamin D errechnet werden, die man für eine optimale Versorgung braucht. Kleinkinder sollten jedoch auch nicht auf der Strecke bleiben, wenn es um Vitamin D geht. Oft stellt er sich die Frage, warum Eltern ihren Babys im ersten Lebensjahr Vitamin D Tropfen verabreichen und später nicht mehr?

"Ältere Kinder sind nicht mehr in der Sonne als ein Säugling und wenn doch werden sie mit Sonnenschutz eingecremt. Der Körper braucht die UV-Strahlen um Vitamin D3 selbst herzustellen, durch die Sonnencreme funktioniert das nicht mehr, dafür schützt man die Haut vor Sonnenschäden.",

sagt Burgert.

Sein persönlicher Tipp lautet daher: Um sein Immunsystem weiters zu stärken oder fit zu halten, empfehle ich Bewegung im Freien, am besten bei jedem Wetter. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung! Mein liebster Tipp ist Freude! Unternehmen Sie etwas mit der Familie und Freunden, haben Sie Spaß an dem was Sie tun, Lachen stärkt ebenfalls das Immunsystem.

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