Gedenken an NS-Opfer
Neues antifaschistisches Mahnmal in Waizenkirchen

Foto: Harald Geissler

Das Mauthausen Komitee Österreich, das OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus und zahlreiche andere Organisationen laden am 5. Mai zu einem Gedenken an die NS-Opfer ein. 

STILLFÜSSING BEI WAIZENKIRCHEN. Anlässlich des 78. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus findet am 5. Mai um 18:30 Uhr vor dem Mahnmal in Stillfüssing bei Waizenkirchen ein Gedenken an die NS-Opfer statt.

„Erinnern wir uns gemeinsam der vielen Millionen Menschen, die das Terror-Regime verfolgt und ermordet hat",

sagt Thomas Antlinger von der SPÖ. 

Das Gedenken ist zugleich ein Eröffnungsakt für das neue antifaschistische Mahnmal, dessen Realisierung anstelle des früheren Waffen-SS-Denkmals die Veranstalter erreichen konnten. Die gelungene Umgestaltung ist beispielgebend für ganz Österreich.

Grab wurde umgestaltet

Jahrzehntelang war ein Grab in Stillfüssing, in dem 13 Gefallene der Waffen-SS beerdigt sind, Denkmal und Pilgerstätte für Rechtsextremisten. Im Jänner 2021 haben das Mauthausen Komitee Österreich, das OÖ. Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus und zahlreiche andere Organisationen bei einer Mahnwache gefordert, das Grab so umzugestalten, dass es unübersehbar auf die Verbrechen der Waffen-SS hinweist. Diese hat nicht nur zahlreiche Massaker an der Zivilbevölkerung in den von Hitler-Deutschland besetzten Gebieten verübt, sondern ab 1940 auch sämtliche KZ-Wachmannschaften gestellt.

„Heute sind Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus wieder auf dem Vormarsch. Die Erinnerung an die Millionen Opfer verpflichtet dazu, sie konsequent zu bekämpfen",

so die SPÖ.

Ein Offener Brief bekräftigte die Forderung nach Umgestaltung. Dann kam es zu Verhandlungen mit dem Innenministerium. Schließlich wurde die Forderung auf beispielgebende Weise erfüllt. Das frühere Waffen-SS-Denkmal ist jetzt ein antifaschistisches Mahnmal, das in deutscher und englischer Sprache über die historischen Tatsachen informiert. Trotzdem bleibt die Stätte ein würdiges Grab für die 13 Gefallenen. Eine unmittelbare persönliche Beteiligung dieser Gefallenen an den Gräueltaten der Waffen-SS ist nicht belegt. Zehn von ihnen waren zum Zeitpunkt ihres Todes 17 oder 18 Jahre alt. Sie starben für die Verlängerung nationalsozialistischen Unrechts.

Reden, Andachten und Musik

Für die Einleitung sorgt Robert Eiter, Sprecher des OÖ. Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Anschließend gibt es Redebeiträge von Charlotte Hermann, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz, Jakob Ulbrich, Vizepräsident der Katholischen Aktion Oberösterreich (in Vertretung der Präsidentin Gabriele Hofer-Stelzhammer) und Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich. Das Schlusswort spricht Landtagsabgeordneter Thomas Antlinger. Musikalisch umrahmt wird das Gedenken von Pichler Truhlar Music.

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