Polizei zieht Unfallbilanz
Unfallbilanz 2020: Biker stark gefährdet

- Die Polizei setzt auf Verkehrskontrollen, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen.
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Fünf tödliche Unfälle in der Region forderten 2020 sechs Menschenleben – ein leichter Rückgang zu 2019.
BEZIRKE. 2020 kam ganz anders, als erhofft. Das Jahr, in dem die Corona-Pandemie begann, ließ inmitten all der Negativität am Ende immerhin das Infrastrukturressort des Landes OÖ etwas Positives berichten: Im Vorjahr sank die Zahl der Unfalltoten im Land ob der Enns um zirka ein Viertel auf 65. 2019 hatten Unfälle im Straßenverkehr 87, 2018 gar 96 Menschenleben gefordert.
„Das Jahr 2020 ist jenes mit den wenigsten tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmern seit Beginn der Aufzeichnungen in Oberösterreich“, vermeldete Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. Das Bundesland verzeichnete bundesweit den stärksten Rückgang an Verkehrstoten.
Diese Entwicklung ist auch wenig überraschend: Schließlich sorgten Homeoffice, Kontaktbeschränkungen und die Lockdowns für signifikant weniger Verkehr auf den Straßen.
Vier Zweiradfahrer verunglückt
Auch auf Grieskirchens und Eferdings Straßen war es ruhiger, vor allem im Frühjahr 2020. Weniger Menschen auf den Straßen bedeuteten weniger Zusammenstöße. Dennoch forderten fünf tödliche Unfälle – drei im Bezirk Grieskirchen und zwei im Bezirk Eferding – insgesamt sechs Menschenleben. Zum Vergleich: 2018 ereigneten sich acht und 2019 sieben Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang. Gerhard Groißhammer, Chefinspektor und Verkehrsreferent des Bezirkspolizeikommandos Grieskirchen-Eferding, merkt an: "Besonders gefährdet waren die Motorradfahrer. Bei drei der fünf tödlichen Zusammenstöße im vergangenen Jahr verloren vier Biker ihr Leben."
Heuer bereits ein Todesopfer auf unseren Straßen
Insgesamt kam es im Vorjahr zu 19 Prozent weniger Verkehrsunglücken mit Personenschaden als noch 2019. Unfälle mit Sachschäden nahmen in der Region um elf Prozent ab.
Das Jahr 2021 verlief in Sachen Verkehrssicherheit, trotz Schneefalls und Glatteisgefahr, bisher recht durchschnittlich. Die Schneeräumung auf den Straßen funktioniert problemlos und die Mehrheit der Lenker passt ihre Fahrweise den Witterungsverhältnissen an.
"Bedauerlicherweise verunglückte dennoch gleich zu Jahresbeginn ein Lenker im Bezirk Grieskirchen tödlich", merkt Verkehrsreferent Groißhammer an. Christian Gratzer, Sprecher des Verkehrsclub Österreich, hält fest: "In Österreich ist nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptursache tödlicher Verkehrsunfälle."
Mehr Radarkästen aufstellen
Darüber hinaus bergen Ablenkung und Vorrangverletzungen ein enormes Risiko. Alkohol und Drogen rangieren nicht weit dahinter und stellen immer noch eine unterschätzte Gefahr dar: Denn während 2020 in den Bezirken Grieskirchen und Eferding geringfügig weniger Raser unterwegs waren, zog die Polizei trotz der verringerten Mobilität mehr Alko- und Drogenlenker aus dem Verkehr als in den Jahren zuvor.
Groißhammer betont: „Wir werden auch heuer verstärkt Verkehrskontrollen durchführen. Für Grieskirchen besprechen wir die Installation weiterer Radarkästen und Rotlicht-Überwachungskameras." Der Chefinspektor steht voll und ganz hinter allen Maßnahmen, die für mehr Sicherheit sorgen. Denn: "Jeder tödliche Unfall ist einer zu viel!"
Zur Sache
- Im Vorjahr kam es in den Bezirken Grieskirchen und Eferding zu 348 Verkehrsunfällen mit Personenschaden, in weiteren 2.771 Fällen blieb es bei Sachschäden. Das entspricht einem Rückgang von 19 und elf Prozent zu 2019.
- Drei Unfälle mit tödlichem Ausgang ereigneten sich im Bezirk Grieskirchen, zwei im Bezirk Eferding. Dabei kamen sechs Menschen ums Leben.
- Drei der fünf tödlichen Unfälle in der Region involvierten Motorradfahrer. Vier Zweiradlenker starben 2020 im Straßenverkehr.
- Die Zahl der Strafmandate wegen überhöhter Geschwindigkeit nahmen nicht im selben Maß ab wie die Zahl der Verkehrsunfälle: Wir waren zu schnell unterwegs.
- Die Polizei erwischte 2020 mehr Drogen- und Alkolenker als in vergangenen Jahren.
- Mehr Infos und Statistiken bieten der VCÖ und Statistik Austria.
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