Tierärztin über Gewalt an Tieren
„Wenn jemand mit einem Luftdruckgewehr auf eine Katze zielt, weiß er, was er tut“
Die Prambachkirchner Tierärztin Karin Hofer berichtet von zwei Katzen, die in Waizenkirchen und St. Agatha schwer verletzt nach Hause kamen.
BEZIRKE. Katze „Ferdi“ aus Waizenkirchen hatte eine Strangulationsverletzung: „Es wurde unverzüglich eine Erstversorgung durchgeführt“, erzählt Karin Hofer, Tierärztin in einer Kleintierordination in Prambachkirchen. "Am Röntgenbild war die Einschnürung und eine daran angrenzende hochgradige Weichteilschwellung zu sehen. Das deutet auf eine Strangulation hin.“ Ein weiterer Fall, den Hofer beschreibt, betrifft "Simba", eine Katze, die mutmaßlich in St. Agatha angeschossen wurde. „Es handelte sich um das Projektil eines Luftdruckgewehrs“, erklärt die Tierärztin. „Somit gab es leider auch keine Chance mehr, das Auge zu retten.“ Doch dank der schnellen Reaktion des Besitzers konnte Simba überleben.
Auf die Frage, ob sie eine Zunahme von Gewalt gegen Tiere bemerke, antwortet Hofer: „Nicht wirklich. In diesen Fällen handelte es sich meiner Meinung nach um traurige Ausnahmen.“ Meist seien Katzen von fremder Gewalteinwirkung betroffen.
Böse Absicht dahinter?
„Ich denke, dass bei Ferdi nicht unbedingt eine böse Absicht gegenüber der Katze vorlag“, führt die Prambachkirchner Tierärztin aus. Die Verletzung sei sehr typisch für eine kleine Schlagfalle, wie sie für Ratten verwendet wird. Bei einer größeren Falle komme es fast immer zu Knochenbrüchen. Bei Simba muss laut Hofer eine gewaltvolle Absicht bestanden haben. „Wenn jemand mit einem Luftdruckgewehr, das auch zum Töten von kleinen Säugetieren verwendet wird, auf eine Katze zielt, weiß er, was er tut“, sagt die Tierärztin.
Bei Polizei oder Amtstierarzt melden
„Wird aktiv Gewalt angetan, dann kann man dies bei der Polizei oder beim Amtstierarzt melden. Dann ist es aber oft schwierig, dies zu beweisen. Wenn man die Möglichkeit hat, kann man heutzutage auch ein Foto oder Video machen – natürlich gemäß Datenschutz“, erklärt Hofer. Bei Fällen im näheren Umfeld könne man sich an die Tierschutzombudsstelle OÖ wenden.
„Den Fall, dass Tiere von Fremden verletzt wurden und dann zu uns kommen, gibt es äußerst selten“, erklärt Barbara Ogris, Leiterin des Tierheims Arche Wels. „Bei verletzten Tieren empfehlen wir immer, dass die Leute die Tiere gleich zum Tierarzt bringen.“ Die körperlichen Schmerzen könnten sie oft schneller vergessen als die seelischen. "Da haben wir schon ein paar Fälle gehabt, die waren wirklich harte Nüsse", fügt Ogris hinzu. "Das hat dann einige Zeit gedauert, bis wir die knacken haben können."
Tierheim Vergabetiere
- Asto (Malinois, männlich, kastriert, 2017 geboren)
Der freundliche Rüde wurde aufgrund des Todes seines Besitzers abgegeben und wünscht sich ein Zuhause in ruhiger Umgebung mit großem Garten. Weil er gewisse Dinge des Hunde Einmaleins nicht gelernt hat, reagiert er in manchen Situationen noch unsicher. Daher braucht er hundeerfahrene Menschen, die Asto gut lenken und vertrauensvoll durchs Leben führen können. Von Tag zu Tag wird er deutlich aufmerksamer und entspannter, er lernt schnell und fleißig. - Tyson (Zwergpinscher, männlich, 2011 geboren)
Der anhängliche Hunde-Opi Tyson sehnt sich nach einem liebevollen Menschen, bei dem er seinen Lebensabend verbringen darf. Er ist lieb und umgänglich, kann aber nicht lange alleine bleiben. Ein ruhiges Daheim, in dem er noch einmal richtig verwöhnt, geliebt und umsorgt wird, wäre für den freundlichen Rüden das Allerbeste. Katzen sollten eher nicht in seinem neuen Zuhause leben, andere Hunde sind kein Problem.
- Alaska (Europäische Hauskatze, männlich, kastriert, 2020 geboren)
Alaska ist zugänglich, charmant und ein bisschen frech. Er steht gern im Mittelpunkt und liebt es, gekrault und gestreichelt zu werden. Leider hat er ein Problem mit seiner Blase und benötigt Spezialfutter (Urinary) sowie bei Bedarf Medikamente. Andere Katzen hat er nicht so gerne, daher wünscht sich Alaska einen Einzelplatz mit Möglichkeit zum Freigang.
Zur Arche Wels
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