WKO und AMS Grieskirchen über den Arbeitsmarkt
„Meistertitel ist dem Bachelor vorgestellt"

Hans Moser, Günther Baschinger, Maria Huemer, Franz Reinhold Forster und Karl Hohensinn vor der WKO in Grieskirchen. | Foto: Andreas Maringer
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Das Thema Arbeitsmarkt dominiert die dynamische Wirtschaftsregion Grieskirchen. Bei einer Pressekonferenz am 19. September präsentierten Mitglieder der WKO und des AMS Grieskirchen Ideen, Projekte und Forderungen.

BEZIRK GRIESKIRCHEN. „Trotz eher getrübten Aussichten sieht sich die Wirtschaft in der Region Grieskirchen gut aufgestellt. Dank unserer verwurzelten Großbetriebe und dem breiten Mix an familiengeführten Klein- und Mittelbetrieben steht unser Bezirk wirtschaftlich gut da", betont WKO-Bezirksstellenobmann Günther Baschinger im Zuge der Pressekonferenz.

Laut Baschinger sei eine Arbeitszeitreduktion in der jetzigen Zeit eine Themenverfehlung. Stattdessen solle man die Problematik des Arbeitsmarktes durch folgende Punkte schwächen:

  • Anreize für mehr Vollzeitarbeit
  • Anreize für späteren Pensionsantritt
  • verbesserte Kinderbetreuung
  • Arbeitsanreize für Arbeitslose
  • Asylwerber rasch qualifizieren und Asylberechtigte aktivieren

Gerade beim Thema Asylwerber sieht Baschinger viele Möglichkeiten, die Situation ohne großen Aufwand zu verbessern: „Im Moment ist es laut Gesetz den Asylwerbern nicht möglich in einem Betrieb zu schnuppern. Dies gehört sofort geändert und noch dazu die Abwicklung der Deutschkurse. Eine Art Homeschooling wäre für die Asylanten sicherlich eine unkompliziertere Variante, da sie dann nicht so weit fahren müssen und dadurch Zeit verlieren".

Hans Moser, Günther Baschinger und Franz Reinhold Forster. | Foto: Andreas Maringer
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„Lehre wurde in den Jahren mehr wert"

Laut Hans Moser, dem Leiter der WKO Grieskirchen, ist die Beliebtheit und Wertschätzung einer Lehre in den letzten Jahren deutlich gestiegen: „Es gibt 226 Lehrberufe und davon werden 50 Lehrberufe im Bezirk Grieskirchen angeboten. Die Hälfte der Studierenden brechen das Studium ab und stehen dann ohne einen gelernten Beruf da. Meiner Meinung nach ist die Lehre mittlerweile sehr viel mehr geschätzt, da man sich weiterbilden kann und gefragt ist." Baschinger betont: „Der Meistertitel ist dem Bachelor vorgestellt beim Namen, das alleine zeigt die Wertschätzung der Lehre. Früher haben sich manche Eltern nicht einmal getraut zu sagen, dass ihr Kind eine Lehre macht."

„Es gibt nach wie vor eine starke Nachfrage nach Lehrlingen und Fachkräften. Eine gute Ausbildung ist einfach sehr wichtig. Man sollte mindestens einen Lehrabschluss haben. Arbeiter werden in allen Sektoren gesucht wie etwa dem Gesundheitsbereich, Bildungsbereich oder auch die leitenden Positionen wie die Position einer Amtsleiterin",

erläutert Moser. 

Moser und Baschinger sind sich einig, dass sich vor allem auch die Betriebe und Unternehmen selbst als attraktive Arbeitgeber zeigen müssen, damit sie Lehrlinge bekommen. Franz Reinhold Forster, Leiter des AMS Grieskirchen meint dazu: „Es gibt eine Vielzahl an Infoabenden, Workshops und Berufsmessen wo sich alle informieren können. Doch auch die Unternehmen sollten sich mit den Job-Plattformen im Internet vertraut machen." 

Langzeitarbeitslosigkeit wurde halbiert

Maria Huemer, Abteilungsleiterin Service für Arbeitskräfte AMS Grieskirchen erklärt:

„Als Langzeitarbeitslos gilt jemand, der mindestens ein Jahr ohne Arbeit ist. Die Langzeitarbeitslosenzahlen im Bezirk Grieskirchen waren im vergangenen Jahr bei 300, jetzt konnte diese Anzahl auf 150 halbiert werden. Zu- und Abgänge von Arbeitenden und Nicht Arbeitenden sind etwa 5.000 Leute."

Fazit: Ein robuster Arbeitsmarkt mit vielen Chancen und Möglichkeiten und einem hohen Widerstand gegenüber Krisen ist wichtig.
Die Herausforderungen am Arbeitsmarkt sind ein akuter Fach- und Arbeitskräftemangel, die Teuerung, Demographie, Personalmangel, ständige Umbrüche am Arbeitsmarkt, Digitalisierung und Wettbewerb der Regionen, Branchen und Unternehmen.

Trends und Lösungen für die Zukunft

  • Ausschöpfung des Arbeitskräftepotenzials und des Arbeitsvolumens (Frauenbeschäftigung, Teilzeit- und geringfügige Beschäftigungen, Ältere und Auspendler)
  • Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen
  • Willkommenskultur verstärken
  • Beschäftigung von Ausländern (Beschäftigungsbewilligung)
  • Qualifizierte Zuwanderung (Rot-Weiß-Rot-Karte) für aktuell 140 Mangelberufe in OÖ und für Höherqualifizierte
Hans Moser, Günther Baschinger, Maria Huemer, Franz Reinhold Forster und Karl Hohensinn vor der WKO in Grieskirchen. | Foto: Andreas Maringer
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