Für interessierte Arbeitslose
AMS Stegersbach zahlt Lkw-Führerscheine
Neue Wege gehen das Arbeitsmarktservice (AMS) Stegersbach und die Wirtschaftskammer Güssing, um dem zunehmenden Fachkräftemangel in der Güterberförderungsbranche zu begegnen. Interessierten aus den Bezirken Güssing und Jennersdorf, die beim AMS als arbeitslos gemeldet sind, wird aus Mitteln der Fachkräfteoffensive ein zehnwöchiger Kurs inklusive C- und CE-Führerschein, Staplerschein und Kranschein komplett finanziert.
Fahrer dringend gesucht
"Burgenlandweit suchen aktuell 33 Betriebe aus der Lkw-Branche 48 Arbeitskräfte. In den Bezirken Güssing und Jennersdorf werden aktuell zehn Arbeitskräfte gesucht", gab AMS-Geschäftsstellenleiterin Sonja Marth bei der Vorstellung der Initiative bekannt. Im Frühling werde der Bedarf wieder steigen, außerdem sei die Hälfte der österreichischen Lkw-Fahrer bereits über 50 Jahre alt. Rund ein Fünftel der Fahrer gehe in den nächsten drei Jahren in Pension.
BFI führt Kurs durch
Durchführen wird den Kurs das Berufsförderungsinstitut (BFI) Güssing. "Neben der Vorbereitung auf Lkw-, Stapler- und Kranschein geht es um Ladegutsicherung, Ent- und Beladung des Fahrzeugs, Erste Hilfe und den digitalen Tachographen", erläuterte die Güssinger BFI-Leiterin Petra Weber.
Fahrschule und Betriebspraktika
Am Kurs können maximal acht Männer und Frauen teilnehmen. Die Theoriestunden werden sie in einer Fahrschule absolvieren, die Praxis bei Güterbeförderungsbetrieben in den Bezirken Güssing und Jennersdorf. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre, die zehnwöchige Ausbildung dauert vom 31. Jänner bis 8. April 2022. Kosten entstehen dabei weder den Teilnehmern noch den Betrieben. Am Dienstag, dem 18. Jänner, gibt es im BFI Güssing von 9.00 bis 12.00 Uhr für Teilnahmeinteressierte einen Informationstag.
Burgenland-Premiere
Für das Burgenland ist der Lkw-Kurs in Stegersbach eine Premiere. Vergleichbare Weiterbildungsangebote für Arbeitslose gibt es in Oberösterreich und der Steiermark. "Wir müssen Anreize in der Lkw-Branche schaffen, sonst drohen uns in den nächsten Jahren englische Verhältnisse", warnte Wirtschaftskammer-Regionalstellenobmann Roman Eder. Lobend strich er heraus, dass bei den jüngsten Kollektivvertragsverhandlungen für die Arbeitnehmer eine Lohnerhöhung von fünf Prozent herausgeholt worden sei: "Auch das ist ein Anreiz."
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