Tiroler Industrie im Fokus
TRM-Qualitätsrohre von Hall in Tirol hinaus in die Welt

TRM-Geschäftsführer Max Kloger fühlt sich am Standort Hall in Tirol pudelwohl. | Foto: Kendlbacher
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Mit der Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Rohren und Pfählen aus duktilem Gusseisen sind die Tiroler Rohre GmbH (TRM) weltweit sehr erfolgreich und dabei stets nachhaltig unterwegs.

Die Tiroler Rohre GmbH ist seit 1947 am Standort Hall in Tirol und produziert erfolgreich Rohrsysteme für Beschneiungsanlagen, die Trinkwasserversorgung oder auch Brückenleitungen. Zudem bieten die TRM-Pfahlsysteme individuelle Lösungen für die Tiefgründung von Bauwerken. Mit ihren Produkten leistet das Haller Familienunternehmen einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau und Betrieb hochwertiger Infrastrukturen in der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, als auch im Hochbau. Der Kopf hinter dem erfolgreichen Betrieb ist Geschäftsführer und Spartenobmann der Sparte Industrie, Max Kloger, der mit seinen rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für qualitative Produkte und Lösungen rund um den Globus sorgt.

Interview mit GF Max Kloger

BezirksBlätter: Sehr geehrter Herr DI Kloger. Die TRM zu Jahresbeginn: wie geht es einem der führenden Unternehmen in unserem Land?

Kloger: Der TRM und mir persönlich geht es ausgesprochen gut. Wir haben eine sehr spannende Zeit hinter uns – wir sind in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Und wir werden im Laufe des Jahres eine Großinvestition in Betrieb nehmen. Dazu haben wir in den letzten zwei Jahren über 15 Mio. Euro investiert. Insofern sind wir in freudiger Erwartung was da auf uns zukommt.

2021 gab es einen Sprung von über 30 Mio. Euro auf einen Jahresumsatz von über 100 Mio. Euro. Konnten diese Ergebnisse gehalten werden?
Also wir haben das Jahr 2022 in etwa auf dem Niveau von 2021 abgeschlossen, was schon eine sehr eine positive Geschichte war, weil wir damit nicht gerechnet hatten. Insofern sind wir sehr froh, dass uns das so gelungen ist, hinsichtlich des schwierigen Umfeldes mit den extrem gestiegenen Material- und Energiepreisen.

Wie sieht die wirtschaftliche Prognose für das Jahr 2023 aus?
Als Familienunternehmen setzt man sich gerne Ziele, die auch wirklich erreichbar sind. Daher sind wir von einer guten Umsatzentwicklung, aber eines schwachen Ergebnisses ausgegangen, weil die Folgen der Teuerung aus 2022 als sehr groß eingeschätzt haben. Dadurch haben wir uns in der Planung auch sehr vorsichtig aufgestellt. Trotzdem sind wir sehr zuversichtlich, dass wir wieder besser aussteigen werden, als in der Planung vorgenommen.

Welchen Herausforderungen hat sich das Unternehmen in der aktuellen Wirtschaftslage zu stellen?
Es ist nach wie vor so, dass die Energie- und Materialkosten ein ganz zentrales Thema für uns sind, weil die Unterschiede in Europa, hinsichtlich der Energiekosten pro Land zu einer schwierigen planbaren Auswirkung führen. Als Beispiel nenne ich die Strompreisbremse in Deutschland. Wenn die Regierung 200 Milliarden Euro ausgibt, um die Preise stabil zu halten, dann stellt sich die Frage, wie sich das auf das Verhalten der Endkunden auswirkt, wo sie dann ihre Waren- und Dienstleistungen bezieht. Folglich ist das ein Prozess, der uns sicherlich das ganze Jahr begleiten wird.

Stichwort Energie: Mit 9.000 m2 Fläche verfügt die TRM über die größte Photovoltaikanlage des Landes. Denkt man über einen weiteren Ausbau der Anlage nach?

Selbstverständlich ist das Haushalten mit der Energie ein jährliches Thema, dass es zu optimieren gilt. Wir haben, als wir 2018 die Anlage in Betrieb genommen haben, nur jene Flächen in Betracht gezogen, wo wir wussten, dass dort zehn Jahre keine Veränderung auftritt. Nachdem wir aktuell gerade am Investieren sind, wird sicher noch eine Erweiterung in dem Bereich stattfinden. Und was wir auch sehen ist, dass wir deutlich mehr Wärme an das Fernwärmenetz abgeben könnten, als im Sommer genutzt wird. Durch die stärkere Nutzung der Fernwärme werden wahrscheinlich in Zukunft noch deutlich mehr Mengen abgesetzt werden können.

Sie haben in den vergangenen Jahren laufend die Mitarbeiterzahl im Unternehmen erhöht? Wie sieht hier die Zukunft und wie sieht die Problematik des Fachkräftemangels in ihrem Unternehmen aus?

Das Thema des Arbeitskräftemangels ist allgegenwärtig. Es fehlen nicht nur Fachkräfte sondern generell alle Arten von Qualifikationen im Unternehmen. Wie schon zuvor gesagt, sind wir dabei Investitionen im Betrieb zu unternehmen und dazu braucht es zusätzliches Personal, welches ausgesprochen schwierig zu finden ist. Daher haben wir uns entschlossen, neue Wege zu gehen und uns für gewisse Sprachgruppen entschieden, die wir verstärkt suchen wollen. Diesbezüglich haben wir uns an sehr große Bevölkerungsgruppen gewannt, welche in Tirol stark vertreten sind. Dazu zählen Länder in Südosteuropa, aber auch Türkei und Rumänien. Mit Prämien für angeworbene neue Mitarbeiter, Plakataktionen und Werbeschaltungen in verschiedenen Sprachen, versuchen wir unter anderem auch Nicht-Deutsche-Muttersprachler zu erreichen.

Fühlt sich die TRM am Wirtschaftsstandort Tirol und in der Stadt Hall wohl?

Wir sind seit 1947 in Hall, ursprünglich war der Betrieb außerhalb – mittlerweile sind wir mitten in der Stadt. Wir haben ein gutes miteinander und das heißt, dass man wechselseitig darauf hört, was die andere Seite braucht. Insofern fühlen wir uns hier sehr wohl. Ich muss dazu sagen, wie ich 1999 ins Unternehmen gekommen bin, mit der Aufgabe zu überlegen, ob wir am Standort bleiben oder woanders hingehen – war eindeutig so, dass wir hier investieren wollen, weil wir überzeugt sind, dass Hall der ideale Standort für uns ist. Jetzt ist das schon fast 25 Jahre her – schlussendlich war es die richtige Entscheidung.

GF Max Kloger präsentiert auf dem Info-Screen den aktuellen Einsatz für den Umweltschutz.
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Nachhaltigkeit und Recycling

Das Thema Nachhaltigkeit wird auch bei der Tiroler Rohre GmbH großgeschrieben. Bei der Produktion der Rohr- und Pfahlsysteme achtet man darauf, ausschließlich zu 100 Prozent recyceltes Material zu verwenden. Der Großteil der Rohstoffe, die für die Erzeugung der Produkte benötigt werden, wird per Bahn angeliefert. Bei der Auslieferung wird stets darauf geachtet, die Ressourcen ökologisch und effizient einzusetzen. Zudem verfügt die TRM mit einer Fläche von 9.000 m2 die größte Photovoltaikanlage in Tirol. Durch den erzeugten Strom werden knapp 300 Haushalte in der Region mit nachhaltiger Energie versorgt. Die auftretende Wärme beim Einschmelzen der Eisen wird bei TRM natürlich weiter genutzt, indem diese in das regionale Fernwärmenetz eingespeist wird. Damit werden rund 650 Haushalte in der Umgebung versorgt und jährlich 3.100 Tonnen CO₂ eingespart. Konkret entspricht das dem Schadstoffausstoß von rund 7.200 leeren Sattelzügen auf der Strecke von Hall nach Wien.

Über TRM

Als Europas führender Hersteller für anspruchsvolle Lösungen aus duktilem Gusseisen produziert das Haller Unternehmen individuelle Lösungen für den Wassertransport und Spezialtiefbau. Die TRM-Produkte im Bereich Wasserwirtschaft, Beschneiung, Turbinen und Spezialtiefbau sind zu 100 Prozent recycelbar, kreislauffähig und werden regional produziert. Über 240 Mitarbeiter am Standort Hall tragen durch ihre langjährige Erfahrung und Kompetenz wesentlich zum Erfolg des Unternehmens bei.

Zur Person

DI Max Kloger ist gebürtiger Steirer. Nach der Ausbildung an der Montanuniversität in Leoben führte ihn sein Berufsleben ins benachbarte Ausland und für 2,5 Jahre in die USA. Zu den (damaligen) Tiroler Röhrenwerken kam er 1999 als Produktionsleiter. 2003 stieg er in die Vorstandsetage auf, 2013 übernahm er als Eigentümer die „Duktus Tiroler Rohrsysteme“ und benannte die Firma in "Tiroler Rohre GmbH" um. Kloger ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Rinn.

Alle Beiträge aus der neuen Ausgabe von "Region Tirol" unter MeinBezirk.at/regiontirol nachlesen.

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