"Traude" Karlstadt und "Helmut" Valentin im Hartberger Gwölb
1911 trat Elisabeth Wellano (später Liesl Karlstadt) im „Frankfurter Hof“ als Soubrette im Vorprogramm zu Karl Valentin auf, woraus eine 25jäjhrige künstlerische Zusammenarbeit mit nicht weniger als 400 Sketchen entstand.
Gute 100 Jahre später begeisterte Liesl Karlstadt, alias Traude Brugner und Karl Valentin, alias Helmut Hütter im Hartberger Gwölb ihr Publikum ebenso gelungen. Durch die perfekt dazu passende musikalische Umrahmung von Natascha Lueger mit ihrer Harmonika fühlte man sich tatsächlich in den „Frankfurter Hof“ zurückversetzt. Die bekannte „Wortklauberei“ von Karl Valentin und Lisa Karlstadt wurde von Traude Brugner und Helmut Hütter ident wiedergegeben.
Selbstverständliche wurden auch die bekannten Sketches - allen voran die „Semmelnknödeln“ - aber auch die Geschichte mit der Maus, der Streit mit den schönen Worten, oder über die Vergesslichkeit, der neue Buchhalter, vor Gericht, der Hasenbraten, in der Apotheke und einiges mehr zum Besten gegeben. Auch privat erfuhr man als Zuhörer so manche nicht so bekannte Begebenheiten der beiden Künstler, wie etwa, dass Karl Valentin auch ein begabter Musiker war und ein Pionier der Filmgeschichte. Prinzipiell wurde „dem Volk perfekt aufs Maul geschaut“, weshalb auch einfache Menschen diese Texte verstanden haben, obwohl dabei die Logik etwas auf den Kopf gestellt wurde und die Aussagen dementsprechend etwas absurd geklungen haben.
Auch die Art, wie Karl Valentin das Hitlerregime geistig „zum Narren hielt“, ohne dass diese es mitbekamen, zeigt von seiner außergewöhnlichen Intelligenz. Diesbezüglich gebührt Traude Brugner und Helmut Hütter tiefe Bewunderung gezollt, dass sie all diese genannten Eigenschaften einen begeisterten Publikum perfekt näher brachten und so für einen unvergesslichen Abend sorgten, was durch die Musikeinlagen von Natascha Lueger noch zusätzlich verstärkt wurde.
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