Jugend im Bezirk halten
WK-Direktor Thomas Spann zur aktuellen wirtschaftlichen Lage in der Oststeiermark.
Obwohl die Klein- und Mittelbetriebe nach wie vor das Rückgrat der steirischen Wirtschaft darstellen, hatte der steirische Wirtschaftskammer-Direktor Thomas Spann anlässlich seines jüngsten Besuchs im Bezirk Hartberg nicht nur gute Nachrichten im Gepäck: „Die konjunkturelle Großwetterlage scheint sich auch am oststeirischen Konjunkturhimmel zu drehen. Nach einem überaus erfolgreichen Jahr 2011 sind mit Jahresende Wolken aufgezogen, die zumindest dazu führen, dass die sprichwörtliche ‚Wirtschaftsthermik‘ im ersten Halbjahr 2012 nachlässt. Eine Krise, wie in den Jahren 2008/2009 ist jedoch nicht zu erwarten“, fasste Spann die aktuelle Wirtschaftslage in der Oststeiermark zusammen.
Der Saldo der Geschäftserwartungen für die kommenden Monate ist gegenüber dem Juni 2011 um 16,2 Prozentpunkte auf 6,5% gefallen, liegt damit aber weiterhin im positiven Bereich. Die Erholung im Ertragsbereich, die im Lauf des zweiten Halbjahres 2011 eingesetzt hat, droht in der ersten Jahreshälfte 2012 wieder zu Ende zu gehen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotzdem erfreulich robust, im November 2011 konnte mit +2,4% sogar ein leichter Überhang an Personal suchenden Betrieben beobachtet werden.
Erfolgsfaktor Bildung
Wesentlicher Erfolgsfaktor für die Betriebe in der Region ist für Spann die Ausbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter. „Ziel muss es sein, gut qualifizierte, junge Menschen für innovative Unternehmen zu begeistern und sie mit interessanten Jobs in der Region zu halten“, gibt Spann die Richtung vor. Damit einhergehen muss auch eine Aufwertung der Lehre und des Facharbeiters. „Das Handwerk muss in der Öffentlichkeit den gleichen Stellenwert bekommen, wie geistige Arbeit“, wünscht sich Regionalstellenobmann Sigi Breiner.
Offen für Reformen
Positiv stehen die Wirtschaftsvertreter dem Reformkurs der steirischen Landesregierung gegenüber. „Das Reformpaket sollte der Bundesebene als Vorbild dienen“, zeigt sich Breiner zufrieden mit den Reformplänen des Landes. „Finanzielle Spielräume für die Öffentliche Hand werden sich erst dann wieder auftun, wenn die Reformpläne entsprechend umgesetzt sind“, gibt Breiner zu bedenken.
Die Kammer will sich vor allem in eine Neustrukturierung der Regionalmanagements aktiv einbringen. „Bei einer Umwandlung in eine GmbH will die Wirtschaft als ernstzunehmender Partner Mitverantwortung übernehmen“, so Dir. Spann, der dem Regionalmanagement Ost unter GF Horst Fidlschuster beste Arbeit bescheinigt. „Das RMO ist immer wieder durch spannende und innovative Projekte aufgefallen.“
Service groß geschrieben
Welche Bedeutung die Arbeit in der Regionalstelle hat, wurde von Regionalstellenleiter Florian Ferl mit Zahlen untermauert. Von den insgesamt 4.097 Mitgliedern im Bezirk Hartberg haben allein im Vorjahr 1.503 die Serviceleistungen der Wirtschaftskammer in Anspruch genommen. „Das heißt, dass wir mit mehr als einem Drittel der Unternehmer aktiven Kontakt hatten“, verdeutlicht Ferl. Dazu kommen unter anderem 217 Offensivkontakte, 27 Veranstaltungen und 765 Online-Gewerbeanmeldungen.
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