Decorona-Thema im Imster Plenum
Der Wille wankt, die Richtung bleibt

Das Decorona-Projekt nimmt die nächste Hürde im Imster Gemeinderat. Den gleichzeitigen Widmungsbeschluss verhinderte aber ein Planfehler. | Foto: Matt
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  • Das Decorona-Projekt nimmt die nächste Hürde im Imster Gemeinderat. Den gleichzeitigen Widmungsbeschluss verhinderte aber ein Planfehler.
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14 Imster Gemeinderatstimmen gewähren dem Decorona-Projekt den Bebauungsplan. So manche Meinung scheint sich dabei inzwischen geändert zu haben.

IMST. Im Oktober war's noch ein einsames Nein von Solo-Gemeinderat Friedl Fillafer, den am Decorona-Projekt zuallererst die Sicht auf einen sechsgeschossigen „Turm“ störte. Geändert hat sich das bis vergangene Woche nicht, ebenso wenig wie seine Meinung. Anderen hingegen geben sieben zur Sitzung abgegebene Stellungnahmen zu denken, die manches ankreiden – in erster Linie eine suboptimale Zu- und Abfahrt, die den Verkehr im Mühlenweg verzehnfachen und eine Kurve beinhalten würde, die für Laster und Einsatzfahrzeuge nicht ohne Rückwärtsgang zu bewältigen sei.

IFI-Stadträtin Andrea Jäger und -Gemeinderat Helmuth Gstrein (2.u.3.v.l.) wollen dem Decorona-Projekt eine Nachdenkpause verordnen. Bauausschuss-Obmann Stefan Handle (ebenso IFI) verteidigt die private 20-Millionen-Euro-Investition weiter als „städtebaulichen Gewinn“. | Foto: Matt
  • IFI-Stadträtin Andrea Jäger und -Gemeinderat Helmuth Gstrein (2.u.3.v.l.) wollen dem Decorona-Projekt eine Nachdenkpause verordnen. Bauausschuss-Obmann Stefan Handle (ebenso IFI) verteidigt die private 20-Millionen-Euro-Investition weiter als „städtebaulichen Gewinn“.
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Die Stellungnahmen nehme er „sehr ernst“, begründet Gemeinderat Helmut Gstrein (IFI) den Wandel vom Ja zur Enthaltung, während Fillafer nunmehr den Nahversorger im Projekt vermisst, nicht gebrauchte Wohnungen verortet und das private 20-Millionen-Euro-Projekt als „nicht lebensnotwendig“ einstuft. Per Enthaltung plädiert Stadträtin Andrea Jäger (IFI) für eine Nachdenkpause, um zu „entschärfen“ und das Einvernehmen mit der Nachbarschaft herzustellen. Eine Verkehrsverbesserung (oder gar Lösung) sieht Jäger auch nicht in der Variante über den Sonneparkplatz, die – wie berichtet – schon am Nein der Eigentümer gescheitert ist: Der Verkehr gehöre „raus aus der Stadt“, wobei's „fast schon eine rückschrittliche Lösung“ wäre, eine „zweispurige Straße über den Malchbach“ zu bauen. Ein kleiner Fußweg sei schon zumutbar, sagt Jäger.

Das Contra zum Contra

Durchaus, wirft Gemeinderat Markus Huter ein – sofern nichts zu schleppen ist. Um zu „prüfen“ und zu „optimieren“, enthält sich der MFG-Mann. Mit Gewerbeflächen sei das Projekt aber auf eine Zufahrt angewiesen, ebenso wie auf Parkplätze vor Ort. Deren Anzahl sei ohnehin – wie die Zahl der zehn bis 14 Wohnungen – auf das „absolute Minimum“ reduziert, sagt Bauausschuss-Obmann Stefan Handle (IFI), der das Projekt als „städtebaulichen Gewinn“ verteidigt und seit dem letzten, 17-fachen Ja als quasi unverändert sieht. Was noch hakt, werde sich lösen lassen, so Handle, wobei Ausschuss und Raumplaner nichts in den Stellungnahmen gefunden hätten, was Änderungen rechtfertigen würden – auch nicht am „Turm“, der zwar ein „massiver Einschnitt“ im Stadtbild sei, aber kein „monolithischer Block“.

Nichts in Stein gemeißelt sieht auch Vizebürgermeister Marco Seelos (ID), der als Polizist beruhigt, dass sich Blaulicht seinen Weg schon bahnt – und sei's gegen die Einbahn. Das Drehleiterfahrzeug der Stadtfeuerwehr hätte die kritisierte Kurve jedenfalls ohne Reversieren bewältigt, verspricht Verkehrsreferent Thomas Schatz (AFI). „Der Nahversorger kommt, wenn die Entwicklung passt“, vermutet Stadtchef Stefan Weirather (AFI) die Henne vor dem Ei. Der Bauausschuss hätte sich „intensiv“ mit der Kritik beschäftigt, versichert Stadtrat Richard Aichwalder und betont sein klares Ja: Für Entwicklung „müssen wir dort verdichten, wo schon versiegelt ist.“ Schließlich gewähren 14 Stimmen dem Projekt den Bebauungsplan – zu drei Enthaltungen, einem Nein von Fillafer und überraschenderweise nun auch von Ex-FPÖ-Mandatar Christian Gasser, der seine Gedanken in der Sitzung allerdings für sich behielt.

Die Homepage zum Decorona-Projekt
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