Nachruf auf den Asante-Gründer
Die Welt hat Franz Ferrari verloren

Ein Vorbild in Sachen Humanität: Franz Ferrari stellte sein Leben in den Dienst der Ärmsten. | Foto: Zoller
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  • Ein Vorbild in Sachen Humanität: Franz Ferrari stellte sein Leben in den Dienst der Ärmsten.
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Mit Franz Ferrari aus Nassereith verliert die Welt einen ganz besonderen Menschen, der mit seinem Hilfswerk Asante einer Vielzahl von Afrikanern und Afrikanerinnen den Weg in ein besseres Leben ebnete.

NASSEREITH. Franz und seine Gattin Hermine reisten 1990 erstmals nach Kenia, um dort Urlaub zu machen. Beim Besuch einer Schule im afrikanischen Buschland mussten sie feststellen, dass die Kinder den Unterricht auf dem Boden sitzend beiwohnen.
Zurück im Hotel machte Franz einen Plan für eine Schulbank. Damit war die Idee von ASANTE geboren.
Er versuchte noch vor Ort Spenden bei den Hotelgästen zu sammeln, war aber nicht erfolgreich. Wieder zu Hause setzten er und seine Frau alles daran, Geld für die Armen zu sammeln.

Asante wurde gegründet

Der Verein ASANTE wurde gegründet. Franz kaufte ein Grundstück im Südosten von Kenia und baute dort ein Haus. Das Ehepaar fuhr nun jedes Jahr im Winter in ihre Wahlheimat, um zu helfen. Und das mehr als drei Jahrzehnte lang.
Waren es anfänglich einige Schulbänke, die Kindern einen angenehmeren Unterricht boten, wurde schließlich das Thema Bildung zur wichtigsten Sache für ASANTE. Mittellosen Kindern, davon viele AIDS-Waisen, sollte der Zugang bzw. der Besuch einer Schule ermöglicht werden.

Hilfe vor Ort gefragt

Mehr als 500 Kindern wurde durch ASANTE-UnterstützerInnen der Besuch einer Schule ermöglicht.
ASANTE hat insgesamt 145 landestypische Häuser für besonders Bedürftige errichtet, dazu 90 Toiletten.
ASANTE finanzierte zudem medizinische Hilfe für Waisenkinder und Angehörige. Franz Ferrari war ein kompromissloser, ehrlicher Mensch, der nicht lang um den Brei herumgeredet, sondern gehandelt hat.

Ein Lebenswerk

ASANTE war sein Lebenswerk. Viele Menschen in Kenia sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Nach seiner Pensionierung war ASANTE für Franz ein Fulltime-Job. Zwei bis drei Monate im Jahr verbrachten er und seine Frau in Kenia.
Er und seine Frau Hermine waren und sind ein Vorbild in Sachen Empathie und Tatkraft im Dienste der Menschlichkeit - Qualitäten, die man heute nur mehr selten findet. Insofern wird sein Werk weit über den Tod hinaus eine Bedeutung haben, deren Qualität und Quantität von unschätzbarem Wert ist.
Asante

Asante - Volkschüler helfen Afrika

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