RV Imst kämpft um neue Bahn
Kunstrodelbahn in Imst könnte heuer letztes Rennen erlebt haben
Es ist der älteste Eiskanal der Welt, doch nun steht die legendäre Putzenbahn in Imst vor dem Aus!
IMST. Die Putzenbahn in Imst ist eine kultträchtige Sportstätte. Vor 70 Jahren von einigen Idealisten erbaut, wurden dort zahlreiche Wettkämpfe im internationalen Scheinwerferlicht ausgetragen. Bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck fungierte der Imster Eiskanal als Ersatz-Austragungsort. Sportgrößen wie der Gewinner einer Olympia-Bronzemedaille Charly Schrott gehören zur Imster Geschichte. Insbesondere der Fortschritt beim Material machte die Bahn zusehends unfahrbar für die Weltelite, zu gefährlich wurde der Kurvenradius bei derart hohen Geschwindigkeiten. Für Jugend- und Juniorenrennen und Trainingseinheiten am Anfang der Karrieren ist die Imster Kunstrodelbahn aber immer noch beliebt, da sie als sehr herausfordernd und schwierig gilt.
Ende der Fahnenstange
Nun scheint das Ende der Putzenbahn aber besiegelt. Die Witterung als oftmaliger Spielverderber und der enorme Aufwand für die Streckenarbeiter sei nicht mehr zumutbar. An Mitgliedern fehlt es dem Rodelverein Imst aber nicht, im Gegenteil. Obmann Peter Schmid kann auf eine ganze Heerschar von Bahnarbeitern und Mitglieder zurückgreifen, die Tag und Nacht die Bahn vereisen. Freiwillig und ehrenamtlich.
"Wir haben eine lässige Kameradschaft untereinander und treffen uns öfters zu einem Vereinsabend. Das taugt uns und deshalb halten wir so gut zusammen", kennt Peter Schmid das Erfolgsrezept seines Vereins.
Wenn es dann heißt, es muss vereist werden, hat er innerhalb von zehn Minuten die benötigte Mannschaft zusammen. "Auch zum Vereisen der neuen Bahn in Bludenz wurden wir schon mehrmals geholt. Wir haben den Vorarlbergern die Techniken gezeigt. Die haben aber noch zu wenig Leute, da ist es schwierig." In Imst stellt sich die Situation umgekehrt da. Genügend Leute, alte Bahn. Seit Jahren gibt es Lippenbekenntnisse, die Bahn umzubauen. Bisher blieb es bei einer Präsentation von Präsident Markus Prock. Pläne würde es geben, auch finanzielle Unterstützung des Landes. Ausständig ist die Zusage der finanziellen Beteiligung der Stadt Imst.
Talenteschmiede Putzenbahn
Der sehr gut florierende Rodelverein mit über 200 Mitgliedern, kann auch aktuell auf eine sehr gute Ausbeute an sportlichen Talenten verweisen. Den Umhauser Doppelrodler Riccardo Schöpf kennt man schon von Weltcuprennen als Duo Gatt/Schöpf. Er fuhr vergangenes Wochenende bei der Junioren WM in Winterberg (D) mit Partner Juri Gatt auf Platz zwei und brachte letztlich auch für den RV Imst eine Silbermedaille heim.
Fabio Zauser aus Imst, der eigentlich in der Klasse Jugend A startet, konnte ebenfalls bei der Junioren WM den hervorragenden fünften Platz holen. Die Familie Zimmermann aus Sautens schickt mit Lisa, Lara und Lena gleich drei Kinder ins Rennen. Der Nachwuchs des RV Imst wird in Zukunft sicherlich für die eine oder andere Erfolgsmeldung sorgen. Fraglich ist nur, für welchen Verein sie das tun werden, wenn sich der geschichtsträchtige RV Imst wegen der stillgelegten Putzenbahn auflöst.
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