St. Anton: Arlbergstraßentunnel ab 21. April gesperrt

Beim Arlbergtunnel werden derzeit rund 8.000 Fahrzeuge pro Tag registriert. Ab 21. April ist der Tunnel gesperrt.
13Bilder
  • Beim Arlbergtunnel werden derzeit rund 8.000 Fahrzeuge pro Tag registriert. Ab 21. April ist der Tunnel gesperrt.
  • hochgeladen von Othmar Kolp

ST. ANTON (otko). Bereits seit September 2014 machen etwa 100 Mitarbeiter der Baufirmen die Nacht zum Tage bei den Bauarbeiten im Arlbergtunnel. Am 21. April wird es ernst – dann beginnt die erste Totalsperre, die bis 14. November 2015 dauern wird. Aufgrund der rechtlichen Vorgabe der EU-Richtlinie für die Tunnelsicherheit und des Straßentunnelsicherheitsgesetzes investiert die ASFINAG zwischen 2014 und 2017 160 Millionen Euro in den einröhrigen Arlbergtunnel. Derzeit gibt es acht Verbindungen zwischen dem Straßen- und Bahntunnel, die einen Abstand von 1.750 Meter aufweisen. Durch die Errichtung von 37 zusätzlichen Fluchtwegen wird der Abstand auf 500 Meter verringert. Der 1978 eröffnete Tunnel wird zudem saniert und mit der neusten Sicherheitstechnologie ausgestattet. Dazu zählen ein Thermoscanner, der überhitzte Schwerfahrzeuge erkennt, eine Hochdrucksprühnebelanlage und ein akustisches Tunnelmonitoring, das atypische Geräusche in Tunnel erkennt.
"Wir investieren hier eine gewaltige Summe in die Erhöhung der Tunnelsicherheit. In der Zeit der Vollsperre werden bis zu 400 Arbeiter im Tunnel beschäftigt sein und es wird bis zu 40 Sprengungen täglich geben", berichtete ASFINAG-GF Klaus Fink vergangenen Dienstag in St.Jakob am Arlberg.

Vorkehrungen getroffen

Während der Vollsperre wird der Verkehr über Ausweichrouten umgeleitet. "Die deutschen, italienischen und Schweizer Kollegen wurden informiert. Entsprechende Hinweisschilder wurden im deutschen und italienischen Autobahnnetz aufgestellt", erklärt Fink. Rund 8.000 Fahrzeuge – davon 1.000 Schwerfahrzeuge – fahren im Jahresdurchschnitt täglich durch den Tunnel.
Die regionale Hauptausweichroute wird aber über den Arlbergpass führen. "Über zwei Jahre haben wir mit den Landesbaudirektionen Abstimmungen getroffen. Notwendige Maßnahmen auf der Passstrecke wie Verbreiterung der Fahrbahn, Errichtung von Haltebuchten für Lkw oder eine neue Ampelanlage an der S16 werden helfen, damit Autofahrer gut über den Pass kommen", betont Fink. Dafür hat die ASFINAG 1,8 Millionen zur Verfügung gestellt.

Große Herausforderung

Dennoch wird es aufgrund des zu erwartenden Verkehrsaufkommens eine große Herausforderung. Derzeit werden an der Zählstelle "Guhl" in St. Anton 6.000 Fahrzeuge im Schnitt registriert. An Spitzentagen im Juli und August wird mit bis zu 21.000 Fahrzeugen gerechnet. "Die Ausweichroute ist für die Behörden und für die Exekutive eine Herausforderung. Wir rechnen während der Tunnelsperre mit ca. 200 Lkw, 80 Bussen und mit 300 bis 350 Lkw mit Anhänger auf der Passstraße", erläutert der Bludenzer BH Johannes Nöbl. Für Lkw mit Anhänger und für Sattelkraftfahrzeuge gilt aber ein Fahrverbot, um Stauungen zu vermeiden. "Für den lokalen Verkehr aus den Bezirken Landeck, Bludenz und Feldkirch gilt aber eine Ausnahme. Hier gibt es einen klar definierten Bereich von Ziel- und Quellverkehr. An den Wochenenden gilt zudem ein zusätzliches Fahrverbot für Pkws mit schweren Anhängern von über 750 Kilogramm", erläuterte BH Maaß. In diesem Zusammenhang appelliert er an alle Betroffenen sich im Vorfeld genau zu informieren, da es auf beiden Seiten des Arlbergs intensive Kontrollen geben wird. Unberechtigte Fahrzeuge müssen umkehren.
"Wir hoffen bei der Abwicklung auf die große Geduld und Vernunft aller Verkehrsteilnehmer", so BH Nöbl. Einschränkungen gibt es auch für Radfahrer. Aufgrund der zu erwartenden Verkehrsbelastung der Strecke wird bergwärts ein Radfahrverbot erlassen. Für bergwärts fahrende Radfahrer wird ein eigener Shuttledienst zur Verfügung gestellt, der von der Gemeinde St. Anton organisiert wird.

Mit Verzögerungen rechnen

Aufgrund von Verkehrsüberlastungen kann es aber auf der Passroute zu Verzögerungen kommen. Die ASFINAG rät deswegen ausreichend Zeit für die Fahrt einzuplanen und andere Ausweichrouten zu nutzen. Falls es witterungsbedingt (z. B. Wintereinbruch) oder aufgrund von Unfällen zu einer Sperre der Passstraße kommt, werden die Verkehrsteilnehmer umgehend informiert. Entsprechende Einsatzpläne wurden mit der Polizei- und den Blaulichtorganisationen erarbeitet. "Meiden sie während der Sperre den Pass und steigen sie auf öffentliche Verkehrsmittel wie die Bahn um", appelliert der Bludenzer Bezirkshauptmann.
Vom 15. November bis zum April 2017 steht der Tunnel dann unter Tags wieder ohne Behinderungen zur Verfügung. In dieser Zeit wird in den Nachtstunden gearbeitet. Ab April 2017 startet dann der Endspurt mit der zweiten Vollsperre bis Ende September 2017. "In der Gesamtbauperiode rechnen wir mit einem Mautentgang von 24 bis 30 Millionen Euro", erklärt Fink. Die Gültigkeit der Jahreskarten wir aber um die Dauer der Sperre automatisch verlängert.
Alle Informationen zur Artlbergtunnelsperre finden Sie auf: www.asfinag.at/arlbergtunnel.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.