Auftakt KUNSTSTRASSE 2022
Stadt Imst setzt auf Neukonzept Kunsterlebnisspaziergang

Die Leerstände in der Kramergasse zeigen sich im Rahmen der KUNSTSTRASSE als aufwendig eingerichtete Schauräume. Im Bild zu sehen sind die Arbeiten von Oliver Feistmantl.
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  • Die Leerstände in der Kramergasse zeigen sich im Rahmen der KUNSTSTRASSE als aufwendig eingerichtete Schauräume. Im Bild zu sehen sind die Arbeiten von Oliver Feistmantl.
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IMST(alra). Mit den Schlagwörtern „Spazieren – Betrachten – Erleben – Verweilen“ ist die heurige KUNSTSTRASSE übertitelt. Der Auftakt in den Veranstaltungszeitraum erfolgte in der Städtischen Galerie Theodor von Hörmann. An drei Wochenenden – bis zum 11. Dezember – ist zum Kunsterlebnisspaziergang mit vier literarischen und musikalischen Akzenten im Rahmenprogramm geladen. Präsentiert sind die Exponate an 17 Galeriestandorten – dem neuen Konzept der Kulturverantwortlichen der Stadtgemeinde Imst folgend, vorwiegend in von außen einsehbaren und nicht begehbaren Schauräumen. Die Kunst im öffentlichen Raum ist mit vier Positionen vertreten.

Zahlreiche BesucherInnen, darunter auch viele der teilnehmenden KünstlerInnen fanden sich am Freitagabend zum Auftakt der KUNSTSTRASSE IMST 2022 in der Galerie am Imster Stadtplatz ein. Bürgermeister Stefan Weirather sprach zur Begrüßung, Kulturreferentin GR Barbara Hauser war krankheitsbedingt verhindert. Als „Stimme der Kunst“ übernahm Peppi Spiss das Mikrofon. Gabriella Schatz, die in den letzten zehn Wochen die Konzeptvorgaben organisatorisch ungesetzt hat, bedankte sich bei den mitwirkenden KünstlerInnen für die gute Zusammenarbeit.

Einblicke und Inszenierungen

Kunst aus verschiedenen Bereichen – Malerei, Fotografie, Skulpturen, Textilobjekte, Art-Portraits – ist von der Langgasse bis zum Streleweg derzeit in 17 Ausstellungsräumen präsentiert. Begehbar bzw. geöffnet sind jedoch nur fünf dieser Galerien. Begründet wird dies von Kulturreferentin GR Barbara Hauser mit der gezielten Fortsetzung des Konzeptes der individuellen Betrachtung. „Es hat sich gezeigt, dass der individuelle Austausch zwischen Kunst und ihrem Betrachter und ihrer Betrachterin auf der Suche nach Innehalten und eigener Interpretation das neue Konzept der KUNSTSTRASSE IMST ist,“ so die Kulturreferentin in ihrem offiziellen Statement, in dem sie die Kunst in allen Facetten als Beitrag zum Imster Advent beschreibt.

Schauräume und Schauplätze

Öffentliche Einrichtungen wie die Städtische Galerie Theodor von Hörmann, das Museum im Ballhaus und das Fasnachtshaus, das Jugendzentrum Jayzee, sind an den drei Wochenenden von 14 bis 18 Uhr im KUNSTSTRASSEN-Betrieb geöffnet, ebenso das Pflegezentrum Gurgltal. Drei weitere Galerien öffnen in Folge nur für das dritte Wochenende. Am Johannesplatz ist ein Atelier ART in residence eingerichtet, das für das Publikum zugänglich ist. Verschiedene KünstlerInnen sind vor Ort, um ihre Arbeitsprozesse live zu zeigen. Am ersten Wochenende lieferte Gudrun Lenk-Wane Einblicke rund um die Entstehung ihrer Skulpturen und Objekte aus recyceltem Material. Das Schaufenster der Räumlichkeit nutzte der Pantomime Franz Unger für eine Performance.

Die restlichen Galerien bleiben geschlossen – die Exponate können durch Fensterflächen betrachtet werden. Mit vier Positionen ist die Kunst an Plätzen im öffentliche Raum besetzt. Orientierungshilfe bietet der Folder zur KUNSTSTRASSE mit Infos und Stadtplan.

Betrachtungen und Inhalte

Mit einem spannend kombinierten, besonders anspruchsvollen literarischen Trio – Annemarie Regensburger, Manuel Matt und Roswitha Matt endete das erste KUNSTSTRASSEN-Wochenende. „MATTe Ansichten der REGENSBURGER“ betitelten die wortgewandten AutorInnen ihre besinnlich-nachdenklich-tiefgründigen, aber durchaus auch humorvollen Betrachtungen beim Auftritt im Café Rosengartl. Thematisch gliederten die LiteratInnen ihre Inhalte in große Bereiche – „Am Anfang war das Wort“, „Männer & Frauen“, „Das Wesentliche“ – Natur, Schöpfung, „Gewalt“, „Sucht/Drogen“, „Was trägt“. Individuelle Zugänge und stilistische Feinheiten fügten sich zu einem starken literarischen Gesamtbild. Annemarie Regensburger verlieh in kraftvoll kritischer Sprache und in prägnanter Kürze ihren Worten Nachdruck, Roswitha Matt überzeugte mit komplexen Poetry-Slam Texten, die trotz Tempo und Fülle viel Raum für Nachdenkliches boten. Manuel Matt fasste seine Annäherung an die übergeordneten Themen in einen eigens für die Lesung geschriebenen feinfühligen Erzählzyklus, der sprachlich und in seiner Tiefgründigkeit berührte und beeindruckte. Manuel Matt überraschte zudem als versierter Gitarrist und Sänger mit einer feinen Auswahl an deutschsprachigen Liedern mit hohem Textanspruch.

Musikalisches Zeichen des Friedens

Cappuccino-HOT! – Johannes Trieb, Christian Unsinn, Christoph Heiß und Victor Gabl – gestalteten den Auftakt der KUNSTSTRASSE musikalisch. Die Formation performte unter anderem „Gspiarn – a Umormung fir´n Friedn“ – die Uraufführung eines interaktiven Projektes der POWERbandTIROL mit zukünftig internationaler Publikumsbeteiligung. Ideengeber sind Christoph HOT! Heiß und Markus Geiregger, als Komponist zeichnet Christoph HOT! Heiß verantwortlich, der Text stammt von Christoph HOT! Heiß und Markus Geiregger.
Die BesucherInnen in der Galerie waren während des Songs zur Umarmung aufgefordert, um sich näher zu kommen, Ängste abzubauen und somit ein symbolisches Zeichen in Richtung Frieden zu setzen – die Aufforderung wurde spontan und herzlich umgesetzt.

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