Sozialprojekt zeigt großen Bedarf
Tafel Imst mit wachsender Kundschaft

Thomas Köll, Otmar Juen, Margit Thurner und David Schmid (v.l.) sind in der Tafel engagiert. | Foto: Perktold
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Die Tafel Imst versorgt seit nunmehr zehn Jahren bedürftige Menschen mit kostenlosen Nahrungsmitteln. Mittlerweile zählt man rund 100 Stammkunden.

IMST. Knapp 100.000 Tonnen frischer Lebensmittel werden jährlich entsorgt, weil sie nicht mehr verkauft werden können. Auch falsch verpackte Waren sind trotz inhaltlicher Qualität für den Verkauf nur selten geeignet.
Gleichzeitig gibt es in Österreich eine Million Menschen, die an und unter der Armutsgrenze leben. Mit der Idee der Tafel, ebendiese Nahrungsmittel guter Qualität kostenlos an Bedürftige weiterzugeben, hat man in ganz Österreich einen wichtigen Beitrag gegen die Not vor der eigenen Haustüre in die Welt gesetzt.

Der zehnte Geburtstag

Die Tafel Imst feiert heuer ihren zehnten Geburtstag und kann dabei auf eine Erfolgsgeschichte verweisen - auch wenn der Hintergrund ein trauriger ist.
Thomas Köll vom Roten Kreuz Imst erzählt: "Der Imster Künstler Sepp Holzknecht gab damals den entscheidenden Anstoß und sorgte mit dem Erlös seiner Ausstellung für eine wichtige Starthilfe. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer sind seither im Einsatz, um die Nahrungsmittel von den Supermärkten abzuholen, zu sortieren und weiterzugeben. An dieser Stelle auch ein großer Dank an die Firmen Billa, Hofer, Spar, M-Preis, Ruetzbrot, Plattnerbrot, Gurgltalbrot und Handl Tyrol."
Otmar Juen ergänzt: "Bei der Tafel und im Kleiderladen auf der Ötztaler Höhe sind rund 37 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Die Tafel gibt die Nahrungsmittel jeden Samstag ab 18 Uhr aus. Hier ist ein Nummernsystem eingeführt worden, das keine Bevorzugung zulässt."

Die gute Seele

Die gute Seele der Imster Tafel ist aber Margit Thurner, die seit Beginn an maßgeblich das Sozialprojekt mitgetragen und in den vergangenen zehn Jahren in 428 Diensten rund 2170 Stunden geleistet hat.
Thurner meint: "Wir fühlen uns hier als große Familie und versuchen unser Bestes, damit jeder und jede seine Grundbedürfnisse abdecken kann. Leider sind immer mehr Menschen auf derartige Sozialprojekte angewiesen."
Waren es zu Beginn noch rund 30 Kunden, die an der Tafel versorgt wurden, so sind es derzeit rund 100 Personen - Tendenz steigend.
Auch der Sozialmarkt Imst in unmittelbarer Nachbarschaft darf sich nicht über mangelnde Kundschaft beschweren. Ein trauriges Bild unserer Gesellschaft, denn nicht wenige der Bedürftigen sind Pensionisten.
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Thomas Köll, Otmar Juen, Margit Thurner und David Schmid (v.l.) sind in der Tafel engagiert. | Foto: Perktold
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